Die Szenen der Gottheiten und des Königs auf den Wänden der Gräber von Thutmosis IV. bis Ramses III. sind Gegenstand dieser Untersuchung. Neben einer kurzen Beschreibung der Szenen werden auch die Beischriften und ihre Übersetzungen vorgelegt. Die Entwicklung jeder Gottheit und ihr Zusammenhang mit den anderen Gottheiten werden einzeln beschrieben; die Stellung der Gottheiten innerhalb des Bildprogramms und ihre Beischriften erschließen ihre Bedeutung für den Jenseitsweg des Königs im Grabe und die Funktion der einzelnen Grabräume. Es zeigt sich, dass die Kombination von Raum und Bild der Wandlung des Königs zu einer gottgleichen Wesensart mittels seiner Identifizierung mit Re und Osiris dient. Vergleichende Auszüge aus den Jenseitsführern tragen zum Verständnis der komplexen und verschlüsselten Szenen bei.
Friedrich Abitz Livres
![Die religiöse Bedeutung der sogenannten Grabräuberschächte in den ägyptischen Königsgräbern der 18. [achtzehnten] bis 20. [zwanzigsten] Dynastie](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)
![Statuetten in Schreinen als Grabbeigaben in den ägyptischen Königsgräbern der 18. [achtzehnten] und 19. [neunzehnten] Dynastie](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)

Die in der Seitenkammer der Sarkophaghalle von Tutanchamun gefundenen Statuetten in Schreinen, welche ebenfalls im Grab Sethos II. als Wandmalerei erscheinen, sind bisher nicht bearbeitet worden. Die vorliegende Arbeit stellt das Material aus den Königsgräbern der 18. und 19. Dynastie zusammen und berücksichtigt gleichartige Darstellungen aus den Beamtengräbern. Unter Heranziehung der Pyramidentexte und Jenseitsführer wird belegt, dass an diesen Statuetten die Auferstehung, Himmelfahrt, Wiedergeburt und Verjüngung des toten Königs vollzogen wurde.
Friedrich Abitz befasst sich in seiner Studie mit der religiösen Bedeutung der sogenannten Grabräuberschächte in den ägyptischen Königsgräbern der 18. und der 20. Dynastie. Die mit vergleichender Wertung erfolgende Untersuchung der Entwicklung von Raumart und -folge hat das Ziel, die Bedeutung des bisher als technische Sicherungsmaßnahme verstandenen Schachtes nach dem 3. Korridor zu ermitteln. Unter Berücksichtigung von Architektur, Raumdekorationen und Inschriften zeigt Abitz, dass der sogenannte Grabräuberschacht nicht die zuvor angenommene Aufgabe hatte, die königliche Mumie und die Schätze der Grabausstattung zu schützen, sondern dass ihm vielmehr eine religiöse Bedeutung innerhalb der Jenseitsvorstellungen zukam.