Ina Rösing Livres






Die Verbannung der Trauer
Nächtliche Heilungsrituale in den Hochanden Boliviens
Trance, Besessenheit und Amnesie
Bei den Schamanen der Changpa-Nomaden im ladakhischen Changthang
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit den Schamanen der Changpa-Nomaden auf dem ladakhischen Hochland von Changthang. Die Changpa-Nomaden gehören nach ihren sozialen Strukturen und ihrer religiösen und rituellen Ausrichtung (Buddhismus und Schamanismus) dem tibetischen Kulturkreis an. Die Moderne, die auch ihre ferne Welt erreicht hat, stellt auf dramatische Weise ihre Lebensbasis in Frage. Es sind ihre traditionellen Heiler, die Schamanen, welche die „Krankheit“ der Moderne am deutlichsten sehen. Sie sehen diese neue Zeit unter visionärer Trance und Gottbesessenheit, und wenn man ihren Trance-Gesängen lauscht, in denen von so viel mehr Gewalt in unserer Zeit die Rede ist („mehr Blut fließt die Täler hinab“), so haben ihre Mahnungen eine merkwürdige Aktualität. (Das Buch wurde kurz nach dem 11. September 2001 fertig gestellt.) Die Trance der ladakhischen Schamanen ist gefolgt von einer hermetischen Amnesie. Im vorliegenden Bericht wird nachgezeichnet, auf welchem Wege man die Schamanen – trotz ihrer Amnesie – verstehen und ihren Brückenschlag von alter und neuer Zeit – und damit auch ihre Botschaft für uns – entschlüsseln kann.
Ist die Burnout-Forschung ausgebrannt?
Analyse und Kritik der internationalen Burnout-Forschung
Ausgebrannte Menschen leiden und brauchen Hilfe. Obwohl die wissenschaftliche Forschung zu Burnout umfangreich, international und hoch spezialisiert ist, trägt sie zum praktischen Problem der Linderung von Burnout kaum etwas bei. „Zu lange ist Burnout ausschliesslich von der Psychologie thematisiert und erforscht worden, und zwar meistens auf eine ziemlich unkritische Art und Weise. Nach über 25-Jahre Burnoutforschung wurde es also Zeit für eine mehr umfassende und kritische Darstellung des Phänomens. Genau dies leistet dieses Buch auf hervorragende Weise. Nicht nur wird der enge psychologische Interpretationsrahmen gesprengt und somit neue, umfassendere gesellschaftliche und kulturelle Perspektiven eröffnet, sondern die gängige Forschungspraxis kritisch hinterfragt. Pflichtliteratur für jeden, der sich mit Burnout auseinandersetzen möchte “ (Prof Dr. Wilmar Schaufeli, Utrecht University).
Die Arbeit gehört in den Bereich der Sozialpsychologie und konfrontiert das Selbstaufwertungsmotiv mit dem Gleichgewichtsmodell, wobei die Bedingungen isoliert werden, unter denen sich entweder das Selbstaufwertungsmotiv oder das Gleichgewichtsmodell durchsetzt.
Frakturen der Liebe
Ein transkultureller Vergleich von Anden und Himalaja
Dieses Buch über die Frakturen der Liebe ist ein Denk- und Werk-Buch. Es wird eingeleitet durch eine „Einstimmung“, durch Poesie über Frakturen der Liebe. – Als Werk-Buch führt es ein in die Beziehung von Liebe und Spiritualität (Kapitel 1), in die Wissenschaft von der Liebe (Psychologie, Soziologie, Psychoanalyse, Psychotherapie-Forschung; Kapitel 2), in die transkulturelle Forschung über Liebe (Kapitel 3) und in die Wissenschaft von den Frakturen der Liebe (Kapitel 4). – Als Denk-Buch vermittelt es die Frakturen der Liebe in zwei fremden Kulturen: die Anden-Kultur und die Himalaja-Kultur. Beide hat Ina Rösing ausführlich seit vielen Jahren erforscht. In beiden Kulturen sind ihr Fälle von Frakturen der Liebe begegnet, und sie hat die rituellen Heilungen dieser Frakturen genauestens dokumentiert (Kapitel 5 und 6). Sie analysiert die Parallelen und Ähnlichkeiten der Rituale der Behandlung der Frakturen der Liebe in den beiden Kulturen (Kapitel 7).
Sie blicken dich an, sie schauen weg
Andine indianische Kallawaya-Porträts
In der Kallawaya-Region der Apolobamba-Kordillere in Bolivien hat Ina Rösing über 25 Jahre kulturanthropologische Forschung betrieben und insgesamt fünf Jahre dort gelebt. Sie dokumentierte Hunderte von Heilungs- und Kollektivritualen und absolvierte zahlreiche Lehrstunden bei Medizinmännern, Medizinfrauen und Ritualisten. Ihre Forschungsmaterialien umfassen Ton, Text und Bild, darunter Hunderte von Tonbandkassetten, zehn Meter Protokolle und über 30.000 Dias. Aus diesen Materialien entstanden mehr als ein Dutzend Anden-Monografien sowie zahlreiche transkulturelle Bücher und spanische Übersetzungen. Besonders hervorzuheben sind die ausdrucksvollen Porträts von Kallawaya-Medizinmännern, Heilerinnen und Ritualisten, die Rösing mit einem klaren, expressiven Blick festhielt. Die Porträtierten kommen selbst zu Wort und teilen ihre Fragen, Gebete und Ansichten über Kosmologie, Alltagsleben und die sakralen Wahrheiten der Anden-Religion. Ihre Gesichter spiegeln vielfältige Biografien und Schicksale wider. So ergeben sich aus den Porträts und Texten intensive Darstellungen und eindrucksvolle Aussagen indianischer Persönlichkeiten.