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Gunter H. Hertling

    Bleibende Lebensinhalte
    Adalbert Stifters Essays Wien und die Wiener (1841 - 1844) als verhaltenspsychologische "Studien" impressionistischen Kolorits
    Poetische Wirklichkeitsgestaltungen
    Adalbert Stifters Erzählkunst im Spiegel seines humanistischen Erbes
    Theodor Fontanes Irrungen, Wirrungen
    Hard times
    • Hard times

      • 161pages
      • 6 heures de lecture

      G. H. Hertling, Professor emeritus in Germanics at the University of Washington, reflects on his youth during the National Socialist regime and its aftermath. Born in 1930 in Pasadena, California, to German parents, his family's last visit to Germany became a turning point, as he and his German mother were unable to return to the U.S., while his father managed to repatriate alone. Growing up in Hitler's 'Grand German Empire of a Thousand Years,' he experienced the air raids in Hamburg and the devastation of Munich, attending both a private and a state-administered high school in Bavaria. Hertling grapples with his dual identity as a member of the Hitler Youth and a German-American with liberal-democratic ideals. He vividly recounts the challenges of his formative years during World War II, sharing personal and historical insights that shaped his psychological and emotional landscape. His narrative is enhanced by a collection of historical and personal images. After forty-four years at the University of Washington, where he joined the faculty in 1961 following his graduate studies at UC Berkeley, Hertling specializes in modern German literature and thought from the 18th and 19th centuries, focusing on the Enlightenment, Sturm und Drang, and Poetic Realism.

      Hard times
    • Theodor Fontanes Irrungen, Wirrungen

      • 70pages
      • 3 heures de lecture
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      Die Forschung hat die semantische und motivische Bedeutung sowie be- sonders die verschlüsselte Symbolik der Eingangspassagen zu Fontanes Erzählkunst bisher nicht erstellt. Genaue Analyse, Interpretation und graphische Darstellungen des grammatisch, syntaktisch, motivisch und symbolisch komplizierten und vielschichtigen Eingangspassus zu Irrungen, Wirrungen, die wir dann auf den Erzählverlauf projizieren, erbringen jedoch den Fontaneschen Erweis, dass «das erste Kapitel ... immer die Hauptsache ... ist und in dem ersten Kapitel die erste Seite», ja dass «bei richtigem Aufbau ... in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken ... muss.»

      Theodor Fontanes Irrungen, Wirrungen
    • Hertlings knapp gehaltene Essaysammlung zeichnet textanalytisch Adalbert Stifters vielschichtiges idealphilosophisch-humanistisches Ideengut nach. Vier Essays legen unverkennbar Stifters verhaltene Zeitkritik als sein ästhetisch-pädagogisches Anliegen bloß, zum Teil ausgehend von seiner geschichtsphilosophisch-polemischen Auseinandersetzung mit Friedrich Hebbels Geschichtsdeutung bis zu seiner auf Herder und auf Wilhelm v. Humboldt fundierten Bildunsphilosophie, und zwar als Künstler (Maler), vorzüglich aber als Dichter unter ständiger Einberufung seiner naturwissenschaftlichen ökologisch- symbiotischen, ästhetischen, religionsphilosophischen und pädagogischen Überzeugungen.

      Adalbert Stifters Erzählkunst im Spiegel seines humanistischen Erbes
    • Poetische Wirklichkeitsgestaltungen

      Essays zum Erzählwerk Gottfried Kellers und Conrad Ferdinand Meyers

      Neben dem neuen Leitaufsatz zu Kellers letztem größerem Erzählwerk Martin Salander (1885) enthält der vorliegende Band als Erweiterung und Ergänzung zu Hertlings 2003 bei Lang erschienenem Buch Bleibende Lebensinhalte. Essays zu Adalbert Stifter und Gottfried Keller eine abermals strenge Auswahl von nur sechs seiner zwischen 1967 und 2003 erschienenen textkritischen Essays, diesmal zu Kellers und C. F. Meyers Kunstnovellen. Verbunden sind sie in ihren kunstvoll-poetischen Erzählgehalten sowie in ihrem gesellschaftsbezogenen Anliegen. Nur noch Theodor Storms (und zum Teil Theodor Fontanes) Prosa ist von ausgesprochen „poetischer“ Qualität, wohl auch schon dadurch, dass Storm, wie auch die beiden Schweizer, zuerst als Lyriker auftrat und auch zeitlebens der Lyrik verhaftet blieb. Als „poetische Wirklichkeitsgestalter“ durchwirken Keller wie auch Meyer – zwar ein jeder auf seine eigene Art – ihr Werk mit märchenhaften Stimmungsbildern lyrischen Tonfalls, mit Metaphern, Leitmotiven und mit einer ganz meisterhaften Symbolik. Hertling vermeidet mit diesen Essays bewusst, sich auf erzähltheoretisches Beiwerk der (Post)Moderne einzulassen, zumal auch um den kritischen, den genauen Leser zu einer rein textbezogenen, betont ästhetischen Neueinschätzung der beiden Schweizer Meistererzähler zurückzuführen.

      Poetische Wirklichkeitsgestaltungen
    • Adalbert Stifters zwölf impressionistische, buntfarbige Essays für eine Sammlung von Kleinportraits über Wien und die Wiener (1841-1844) heben sich grundsätzlich von seinem fiktionalen Erzählwerk Es sind «Studien» einer gänzlich «anderen», das heisst autobiographischen und weltanschaulichen Eigenart. Es sind Stifters impressionistische Erzählportraits seiner Beobachtungen, Eindrücke und Vermutungen über seine neue Lebenslage in der Habsburger Metropole, die ihn zwanzig Jahre zunächst als Universitätsstudent und hernach als Privatlehrer bis zur 1848-Revolution beherbergen sollte. In seinen Essays verbinden sich mit viel Humor, Komik und Ironie getarnte Gesellschafts- und Modekritik mit einer elegischen Nostalgie nach ländlicher Natürlichkeit, Einfachheit und Abgeschiedenheit. Scharfe Bilderskizzen sowie lockere Pinselstriche über die Wohn- und Lebensweisen gewisser Bevölkerungsteile unterschiedlichen Milieus wechseln ab mit weltanschaulichen Überlegungen über eine Metropole im Spannungsverhältnis zwischen althergebrachter Beschaulichkeit und dem Anbruch der materialistischen Neuzeit.

      Adalbert Stifters Essays Wien und die Wiener (1841 - 1844) als verhaltenspsychologische "Studien" impressionistischen Kolorits
    • Die insgesamt sieben werkimmanenten Textanalysen zum Erzählwerk Stifters aus den 1840er Jahren und die ebenso ausführliche Interpretation zu Kellers Erzählung «Spiegel, das Kätzchen» von 1856 gehen von der Frage aus, was diese beiden poetischen Realisten weltanschaulich oder gar erzählmethodisch miteinander verbindet. Die Untersuchungen bekunden immer wieder Stifters und Kellers Besorgnis um ein Schwinden allgemein menschlicher Werte im Zeitalter der anbrechenden Moderne. So sehr sich Stifter und Keller erzähltechnisch voneinander abheben – Stifter als malender Detailschilderer symbolischer Landschaftspanoramas, Keller als ironisch-satirischer Humorist mit seiner Vorliebe für ältere Volksliteratur –, so wesensverwandt sind sie sich wiederum im Bereich des Pädagogisch-Didaktischen in ihren gesellschaftskritischen Blosslegungen menschlicher Schwächen und Exzesse.

      Bleibende Lebensinhalte
    • Fontanes tiefe Verbundenheit zu W. A. Mozart und zu dessen klassischem Erbe wird sowohl textanalytisch als auch geistesgeschichtlich nachgewiesen. Kompositorisch sowie ideengehaltlich vergleicht der Verfasser «Stine» (1890) mit der «Zauberflöte» (1791) und sieht diese Werke, trotz scheinbarer Diskrepanzen, als künstlerische und weltanschauliche Manifeste am Abend zweier Jahrhunderte - als Verkündungen reinen Menschentums, das von neuen Zeiterscheinungen und kulturkritischen Umwertungsversuchen bedroht war. Die Studie erschliesst, dass auch Fontanes aus dem klassischen Idealismus geborener Glaube an ein zukünftiges, freisinniges und vorurteilsfreies Menschentum trotz heftigster «Neuwerte-Prophezeiungen» unerschüttert blieb.

      Theodor Fontanes Stine: eine entzauberte Zauberflöte?