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Uta M. Quasthoff

    Soziales Vorurteil und Kommunikation, eine sprachwissenschaftliche Analyse des Stereotyps
    Sprachstruktur, Sozialstruktur
    Erzählen in Gesprächen
    Aspects of oral communication
    (Vor)Schulkinder erzählen im Gespräch
    Diskurse und Texte von Kindern
    • Diskurse und Texte von Kindern

      Praktiken – Fähigkeiten – Ressourcen: Erwerb

      In einem umfassenden und ungewöhnlich differenzierten Zugriff rekonstruiert die Studie längschnittlich, auf welche Weise Kinder sich im Verlauf des Grundschulalters komplexe mündliche und schriftliche Fähigkeiten aneignen. Dabei werden beispielhaft unterschiedliche Genres des Erzählens sowie das Anleiten (Spielerklärungen) betrachtet. Neben dem Vergleich dieser diskursiven Gattungen steht die Frage nach den unterschiedlichen Aneignungsverfahren im Zentrum. Dabei untersuchen wir z. B., wie sich die einschlägigen mündlichen und schriftlichen Kompetenzen der Kinder im Erwerbsverlauf zueinander verhalten. Die empirische Grundlage bilden 37 Kinder zweier Grundschulklassen, die über den Verlauf von mehr als drei Jahren beobachtet werden. Bei der sprachwissenschaftlichen Nachzeichnung der Aneignungsprozesse liegt das Schwergewicht auf den unterschiedlichen externen und internen Erwerbsressourcen der Kinder. Im Rahmen eines interaktionsbasierten Ansatzes wird das Zusammenspiel von erwerbsrelevanten interaktiven Dia-logerfahrungen und den jeweils genutzten Kompetenzen in den individuellen Erwerbsprofilen der einzelnen Kinder beschrieben, theoretisch modelliert und in seiner Häufigkeitsverteilung erfasst. Zur Veranschaulichung werden vier sehr unterschiedliche Erwerbsverläufe detailliert vorgeführt und mit umfangreichem Transkript- und Textmaterial präsentiert. Damit liefert die Studie einen wesentlichen theoretischen und empirischen Beitrag, auf dessen Grundlage erwerbsbasierte Ver-fahren zur individuellen Förderung anschließbar sind, die in ersten Ansätzen hier bereits skizziert werden.

      Diskurse und Texte von Kindern
    • In diesem Buch wird ein Verfahren zur Erfassung der Erzählfähigkeiten von Kindern in der Vor- und Grundschule sowie ein angepasstes Förderkonzept vorgestellt. DO-BINE (Dortmunder Beobachtungsinstrument zur Interaktion und Narrationsentwicklung) und das Förderkonzept DO-FINE (Dortmunder Förderkonzept zur Interaktion und Narrationsentwicklung) wurden in einer mehrjährigen Kooperation entwickelt, erprobt und kontinuierlich verbessert. Ziel ist es, eine Form des Erzählens zu erfassen, die das Zusammenspiel zwischen dem erzählenden Kind und seinem Zuhörer berücksichtigt. Dabei ist auch wichtig, was erzählt wird; in standardisierten Situationen sollte von einem tatsächlichen Erlebnis des Kindes ausgegangen werden, das sich am Alltag orientiert. Das Verfahren soll nicht als „Laborsituation“ wahrgenommen werden, sondern in normale Aktivitäten integriert und ohne aufwendige Materialien umgesetzt werden können. DO-BINE richtet sich an Fachkräfte, die auf Sprachdiagnostik und -förderung spezialisiert sind. Es bietet keine Screeningfunktion, da repräsentative Vergleichswerte fehlen, kann jedoch als präzise Hilfe zur individuellen Kennzeichnung der Erzählfähigkeiten von Kindern und deren Förderbedarf dienen. Eine gründliche Einarbeitung in das Verfahren ist jedoch Voraussetzung für die Anwendung.

      (Vor)Schulkinder erzählen im Gespräch