Hellmut Geißner Livres






Wer waren die Personen, die vor 1945 mit der Sprecherziehung angefangen haben. Wie haben sie auf die politischen Systeme - Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazizeit - reagiert und - sofern sie noch am Leben waren - nach dem Krieg? Welches Fachverständnis spricht aus ihren Veröffentlichungen? Die Antworten werden für jede Person in einem Dokumentar- und einem Rezensionsteil gegeben. Ziel ist es zwar auch, die Entstehung fachimmanenter Legenden aufzuklären und an einer kleinen Gruppe von Spezialisten deutschkundliche und nationalsozialistische Verstrickungen darzustellen, aber auch die Meinungen der Nichtangepaßten; vor allem jedoch durch diese Dekonstruktionen realistische Zukunftsperspektiven für das Fach zu eröffnen.
Im Jahre 1900 wurde an der Universität Leipzig die erste Stelle für einen Sprecherzieher eingerichtet. Die Entwicklung des Faches lässt sich aus der Art und Zahl der Veröffentlichungen erkennen. Die Bibliographie „Sprechwissenschaft und Sprecherziehung“ dokumentiert diese Entwicklung zum ersten Mal. Die Titel sind in zwei Gruppen gegliedert: - vor und nach 1945, jeweils alphabetisch und systematisch. Auf diese Weise bietet sie ein Hilfsmittel für wissenschaftshistorische, wissenschaftstheoretische und fachpädagogische Arbeiten.
Ermunterung zur Freiheit
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Vor 60 Jahren ging der zweite Weltkrieg zu Ende. Die demokratischen Siegermächte förderten die Geburt unserer Demokratie. Sie lebt vom Mitreden und Mithandeln der Bürgerinnen und Bürger. In letzter Zeit vertrauen immer weniger Wahlberechtigte den Meinungsmachern in den Medien, noch weniger den Meinungsmanagern der Parteien. Sie zweifeln an der Möglichkeit, mit ihrer Stimme etwas bewirken zu können, weil sie immer wieder den Entscheidungen von Eliten „ohne Mandat“ ausgeliefert sind. Gefährlich wird der Unmut, wenn er sich nicht mehr gegen missliebige Zustände oder Personen richtet, sondern gegen die Demokratie selbst. Viele verzichten auf ihre Bürgerrechte und ziehen sich ins Privatleben zurück. Doch die drei „Augen-zu-Ohren-zu-Mund-zu-Äffchen“ sind kein brauchbares Vorbild für eine offene Bürgergesellschaft. In ihr gilt: Erst Mitdenken, dann Mitreden, dann Mithandeln. Genau dies ist die Schrittfolge rhetorischer Kommunikation. Die ausgewählten Arbeiten zu 'Gespräch und Rede' stammen von einem Zeitzeugen, der gerade aus den persönlichen Erfahrungen mit der NS-Rhetorik gelernt hat, dass Demokratie erstarrt ohne rhetorische Kommunikation. Der Autor (geb.1926) lebt nach Tätigkeiten an den Universitäten Frankfurt am Main, Saarbrücken und Koblenz-Landau, Campus Landau, als Emeritus in Lausanne.
Die Beiträge der 4. Stuttgarter Stimmtage geben einen guten Eindruck von der lebendigen Vielfalt der Tagung. Innerhalb jeder Kultur gibt es verschiedene Ausprägungen des stimmlichen Ausdrucks mit verschiedenen Wirkungen, seien sie unbewusst oder wissenschaftlich erforscht. Das gilt für Vorstellungen von Stimmgesundheit, für historisch entstandene Klangideale, für künstlerische Gesangs- und Sprechstile, für die an ihnen orientierten therapeutischen oder pädagogischen Schulmeinungen. Auch in Betrieben und Behörden, beim Beraten und Verkaufen, in Verhandlungen und am Telefon wirken Stimmen auf Stimmungen und beeinflussen Erfolg oder Misserfolg der Kommunikation.
Die Akademie für gesprochenes Wort hat zum 3. Mal mit großem Erfolg die „Stuttgarter Stimmtage“ veranstaltet. Die hier vorgelegten Vorträge und Berichte vermitteln einen guten Eindruck von der lebendigen Vielfalt der Tagung, dem Zusammenwirken von Menschen, die sich aus ganz verschiedenen Motiven mit der Stimme beschäftigen. Das Buch ist wieder ein ausgezeichnetes Kompendium von aktuellen Meinungen zum „Phänomen Stimme“ aus Wissenschaft, Kunst, Medizin, Pädagogik und Therapie. Schon innerhalb einer Kultur gibt es verschiedene Ausprägungen des Kulturellen in der Spannweite von Hoch- und Trivialkultur. Das Spektrum vergrößert sich, je mehr „Fremdkulturen“ berücksichtigt werden. Der Versuch, Sing- und Sprechkulturen anderer Ethnien zu verstehen, erfordert interkulturelles Hören der menschlichen wie der instrumentalen Stimmen und Stimmungen. „Stimmkulturen“ wendet sich an Fachleute aus Phonetik, Phoniatrie, Oper, Schauspiel, Ethnologie, Interkultureller Kommunikation, Gesangs- und Kommunikationspädagogik, Stimmbildung und Stimmtherapie.
Die Akademie für gesprochenes Wort hat zum zweiten Mal die „Stuttgarter Stimmtage“ veranstaltet. Die hier gesammelten Vorträge vermitteln nicht nur einen Eindruck von der anregenden Vielfalt der Tagung, sie bieten zusammen ein aktuelles Lehrbuch mit Meinungen aus verschiedenen Richtungen. Sing- und Sprechstimme standen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen, künstlerischen, ärztlichen, pädagogischen und therapeutischen Beiträge. Stimmen können jedoch nur wirken, wenn sie angemessen gehört werden. Deshalb setzten die 2. Stimmtage einen besonderen Akzent aufs Hören. „Stimmen hören“ wendet sich an Fachleute aus Phonetik, Phoniatrie, Oper, Schauspiel, Rhetorik, Sprechkunst, Gesangspädagogik, Gesprächserziehung, Stimmbildung und Stimmtherapie.