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Rainer Mackensen

    Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungstheorie in Geschichte und Gegenwart
    Konstruktionshandeln
    Probleme regionaler Mobilität
    Bevölkerungsforschung und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert
    Bevölkerungsfragen auf Abwegen der Wissenschaften
    Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933
    • Das Buch untersucht die Lage der Bevölkerungsforschung in Deutschland in den 1920er Jahren zwischen ihrer Herkunft aus der Nationalökonomie und ihrer Verlockung durch die Biologie einschließlich der Erblehre und der Rassenhygiene, ihre „kulturwissenschaftliche“ Variante aus der Leipziger Tradition, ihre institutionelle Förderung und ihre statistische und grafische Erarbeitung. Die „wissenschaftliche Basis“ für die Politik des Nationalsozialismus wurde in den 1920er Jahren in Deutschland gelegt - die „Bevölkerung“ war eine ihrer Problemfelder wie ihrer Zielgruppen. Ein „Volk ohne Jugend“ brauchte dennoch „neuen Lebensraum im Osten“: Die Widersprüche wurden sorgsam aufgearbeitet. Die Selektion hatte längst begonnen.

      Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933
    • Bevölkerungswissenschaft ist die empirische Analyse und akademische Lehre von Bevöl kerungen, von ihren Strukturen und Veränderungen sowie von deren Ursachen und Fol gen. Wie Bevölkerungen zu definieren sind, beschreibt die altehrwürdige Lehre von den 1 Modellen der Demographie. Dieses Verständnis ist seit Jahrzehnten weltweit unstrittig • Mit dieser Definition ihres Faches wehren sich Bevölkerungswissenschaftler dagegen, für Denkansätze und Handlungsweisen in Anspruch genommen zu werden, denen andere Wissenschaftskonzepte, andere Intentionen und ein anderes Politikverständnis zugrunde liegen. Der Unterschied wird namentlich im Verhältnis zu Politik im weitesten Sinne deutlich. Bevölkerungswissenschaft will in ihrem Zweig „Bevölkerungspolitik“ nichts an deres als jede Politikwissenschaft: Sie will empirisch fundierte Informationen zu den Ziel Mittel-Verbindungen von Politiken beisteuern, für welche demographische Bedingungen im Ursachen-oder Folge-Zusammenhang bedeutsam werden können. Ein solches Selbstverständnis der Bevölkerungswissenschaft ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten von Personen erarbeitet worden, die den Nachkriegsgenerationen an gehören. Sie stehen weltweit in engem Austausch mit den Kollegen anderer Länder; die internationale Literatur hat sie geprägt und bestimmt ihre Ambitionen.

      Bevölkerungsfragen auf Abwegen der Wissenschaften
    • Die Autoren der Beiträge zeigen Merkmale und Varianten bevölkerungsbezogener Forschungen und ihre Anwendungen in der NS-Zeit. Im Mittelpunkt stehen Zusammenhänge zwischen der deutschen Bevölkerungswissenschaft und der Bevölkerungspolitik des NS-Staates. Erörtert werden Aspekte der Verbindungen von Wissenschaft und Politik und ihre wechselseitigen Instrumentalisierungen wie zum Beispiel die bevölkerungswissenschaftliche Handhabung empirischer Daten zur Prüfung von Hypothesen.

      Bevölkerungsforschung und Politik in Deutschland im 20. Jahrhundert
    • Mit dem vorliegenden Band beendet der DFG-Schwerpunkt 1106 „Das Konstrukt ›Bevölkerung‹ vor, im und nach dem ›Dritten Reich‹“ seine Arbeiten. Die Leiter des Schwerpunkts hoffen, dass diese Arbeiten aufgegriffen und fortgesetzt werden. Sie danken der DFG für die finanzielle Förderung sowie den Gutachtern für die einfühlsame Beratung. Besonderer Dank gilt den Projektleitern und Mitarbeitern für ihre engagierte Zusammenarbeit. Den Mitarbeitern wünschen sie eine erfolgreiche Fortsetzung ihrer wissenschaftlichen Studien. Für die Redaktion hat sich Ursula Ferdinand, unterstützt von Michael Engberding und Heike Görzig, besondere Verdienste erworben. Das Inhaltsverzeichnis umfasst ein Vorwort, eine Einleitung zur Geschichte der deutschen Bevölkerungswissenschaft sowie verschiedene Kapitel zu Themen wie Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik, disziplinäre Grenzbeziehungen, die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Politik sowie Entwicklungen nach 1945. Diese Themen beleuchten die Beziehung zwischen Staat und Bevölkerung im 19. und frühen 20. Jahrhundert und bieten einen umfassenden Überblick über die wissenschaftlichen und politischen Dimensionen der Bevölkerungsforschung in Deutschland.

      Ursprünge, Arten und Folgen des Konstrukts "Bevölkerung" vor, im und nach dem "Dritten Reich"
    • Mit dem vorliegenden Band stellt sich der DFG-Schwerpunkt „Das Konstrukt »Bevölkerung« vor, im und nach dem »Dritten Reich«“ vor. Es geht um die Frage, in welcher Weise »die Bevölkerungswissenschaft« in die NS-Politik involviert war. Ein Fachgebiet, das wegen seiner Thematik von seiner Entstehung an mit der jeweiligen Bevölkerungs- und Sozialpolitik eng verwoben war, war dieser Gefährdung besonders ausgesetzt. Der Titel ist Leitlinie des Forschungsschwerpunktes; er bezeichnet „Bevölkerung“ als ein „Konstrukt“. Der Sachverhalt ist eine geistige Konstruktion, die im Laufe der Zeit inhaltlichen Veränderungen unterlag. Von den ersten Anfängen dessen, was man „Bevölkerungswissenschaft“ nennen mag, werden der Vision eines biologisch veränderlichen Kollektivs Bedeutungen zugewiesen, die weiteren Wissenschaftlern zur Anregung und Umdeutung dienten. Diese Bedeutungszuschreibungen sind nicht alleine aus den Analysen empirischer Materialien abzuleiten, welche die bevölkerungswissenschaftliche Forschung charakterisieren, sondern werden zusätzlich von Vorstellungen und Absichten geprägt, welche die betreffenden Forscher aus anderen Erfahrungs- und Überzeugungsbereichen wie aus ihren sozialen (und politischen) Kontexten mit einbringen.

      Das Konstrukt "Bevölkerung" vor, im und nach dem "Dritten Reich"
    • Die Tagung „Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im Dritten Reich“, deren Ergebnisse hier dokumentiert sind, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) unter Präsident Herwig Birg mit Unterstützung des Max Planck-Instituts für demographische Forschung in Berlin am 30. November und 1. Dezember 2001 durchgeführt. Ein Jahr zuvor fand die Tagung „Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933“ am gleichen Ort statt. Beide Veranstaltungen wurden auf Vorschlag von Harald Michel, IFAD, vom Vorstand der Johann Peter Süßmilch-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft beschlossen und dem Herausgeber zur inhaltlichen Vorbereitung anvertraut. Die Referate basieren auf überarbeiteten Manuskripten der Autoren und wurden nach einem „Call for Papers“ gehalten, um einen Überblick über laufende Untersuchungen und den aktuellen Stand der Forschung zu bieten. Weder der Veranstalter noch der Herausgeber haben Einfluss auf die Themenstellung oder Gestaltung der Referate genommen. Die wissenschaftliche Verantwortung liegt somit bei den Autoren, deren Aussagen nicht auf die Auffassungen des Veranstalters oder des Herausgebers schließen lassen.

      Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik im "Dritten Reich"
    • Die hermeneutische, die pragmatisch-interaktionistische, die entscheidungs- und distinktionstheoretische sowie die marxistische Sicht der Soziologie werden hier an Beispielen der Umweltwirkung vorgetragen. Dabei wird die handlungstheoretische Position gemeinsam vertreten, erscheint jedoch in verschiedenem Licht. Wegen der in der Soziologie immer noch oberflächlichen Verarbeitung der in der Ökonomik entwickelten Handlungstheorie wird diese an einem globalen und einem betriebswirtschaftlichen Beispiel kritisch und erweiternd erörtert. Die Einbettung der Thematik in die Stadtsoziologie führt zu einer Auseinandersetzung mit den geläufigen Stadtbegriffen. Abschließend werden strukturtheoretische und empirische Ansätze behandelt.

      Handlung und Umwelt