Die Qualitätsanforderungen an die Hämodialyse steigen mit der Zunahme von Risikofaktoren: Shunt, Diabetes, nachlassendes Sehvermögen, Anämie, Hypertonie, Osteopathie, psychische Problematik. Diese Themen stehen im Mittelpunkt des aktuellen Aufsatzbandes „Dialyse 2006“. Lebensbedrohliche Zwischenfälle ereignen sich während der Dialyse extrem selten; daher ist entsprechendes Erfahrungswissen dazu begrenzt – und der Beitrag „lebensrettende Basismaßnahmen“ gehört zur Pflichtlektüre für die nephrologische Pflege.
Im Vorwort wird berichtet, dass die Tagung erneut über 1000 Teilnehmer anzog. Nach einer juristischen Einführung durch Dr. Brenner wurden Probleme des Shunts bei Hämodialysepatienten behandelt, wobei Prof. Krönung souverän referierte. Angesichts der alarmierenden Sterblichkeit von über 50% der Hämodialysepatienten an Herzerkrankungen wurde dieses Thema von Prof. Stein ausführlich und verständlich beleuchtet. Ein weiteres zentrales Thema war HIV und Hepatitis-C-Infektionen bei Dialysepatienten, das von Prof. Kubanek und Prof. Piazolo behandelt wurde. Beide Redner beantworteten zahlreiche Fragen der Zuhörer. Am Freitagmorgen standen CAPD-Pflegekräfte zur Verfügung, um über die oft vernachlässigte Behandlung zu informieren. Mittags diskutierten erfahrene Pflegekräfte der Hämodialyse unter der Leitung von Dr. Bundschu verschiedene Aspekte ihrer Arbeit. Dr. Büchele hielt einen dynamischen Vortrag über die Arzneimitteltherapie, gefolgt von einem umfassenden Überblick von Prof. Kirste zur Nierentransplantation, insbesondere angesichts der 30%igen Reduktion der Organspenden. Am letzten Tag wurden Themen wie die Biokompatibilität von Membranen, Schlafstörungen bei Dialysepatienten und die adäquate Dialyse behandelt.
