Die Bedeutung der Lehre vom Rechtskreis und der Rechtskultur
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Der vorliegende Band dokumentiert die Vorträge der Tagung der Gesellschaft für Rechtsvergleichung 1999 in Freiburg, die sich mit vergleichender Rechtsgeschichte, orientalischen Rechten und ethnologischer Rechtsforschung befassten, sowie einen kurzen Diskussionsbericht. Die Referenten bieten fünf Perspektiven auf die Frage von Heinrich Scholler, welche Rolle die Lehre vom Rechtskreis nach den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts spielen kann. Wolfgang Schmale argumentiert, dass die Menschenrechte zwar universell sind, jedoch seit 1945 eine Regionalisierung, insbesondere in Form eines europäischen Menschenrechtskreises, erkennbar ist. Marie-Claire Foblets beleuchtet den Konflikt zwischen Rechtskulturen am Beispiel marokkanischer Frauen in Belgien und fordert eine stärkere Berücksichtigung des Wohnortsrechts im belgischen internationalen Privatrecht. Harro von Senger untersucht die Herkunft des heutigen Rechts in der VR China und dessen Beziehung zum traditionellen chinesischen Rechtsverständnis. Kittisak Prokati analysiert das Zusammenwirken von indischen, chinesischen und europäischen Einflüssen bei der Entwicklung des thailändischen Rechts. Abschließend beschreibt Kenji Ueda, wie der Einfluss des westlichen Rechts in Japan zur Strafbarkeit der Sterbehilfe führte, obwohl der Freitod traditionell akzeptiert war.
