Klaus-Jürgen Bruder Livres






Der Band vereint eine Zusammenstellung von kritischen Beiträgen zur biographischen Rekonstruktion und ihrer Rolle in Biographie-Forschung, Psychoanalyse und Wissenschaftsgeschichte. Gefragt wird unter anderem nach dem psychoanalytischen Zugang zur Biographie und die Bedeutung ihrer (Re-)Konstruktion im psychoanalytischen Gespräch. Es werden neuere Überlegungen der Biographie-Forschung vorgestellt und darüber diskutiert, was das biographische Interview für die qualitative Forschung in der Psychologie leisten kann. Ist eine Rekonstruktion von Biographie überhaupt möglich und wie wichtig ist sie für die Fragestellung? Einen dritten Schwerpunkt bildet die Frage nach der Bedeutung der Biographie des Forschers für die historische Rekonstruktion der Geschichte der Psychologie und der Wissenschaften.
Opfer sexuellen Missbrauchs werden Jungen wie Mädchen, überwiegend zwischen ihrem dritten und zehnten Lebensjahr. Meist sind nicht monströse Fremde die Täter, sondern Väter, Mütter, Stiefväter, nahe Verwandte in allen sozialen Schichten. Viele von ihnen wurden in ihrer Kindheit selbst sexuell misshandelt. Was treibt sie, wiederum die Grenzen der Zuwendung zu überschreiten und anderen Leid zuzufügen? Ist dieser Kreislauf zu durchbrechen? Wann ist eine Therapie sinnvoll? Wie leben Opfer mit ihren schlimmen Erfahrungen? Welche Hilfe brauchen indirekt Betroffene? Erfahrene Psychotherapeuten beantworten diese Fragen anhand eindringlich beschriebener Fallbeispiele. Ihre Berichte sind ein Beitrag der für die Prävention dringend notwendigen Erforschung von Täterbild und Motiven. Ausgestattet mit einer kommentierten Literaturliste und einem Verzeichnis von Hilfsangeboten, will dieses Buch allen, die mit diesem Problemfeld konfrontiert werden, ein Ratgeber sein.
In diesem Buch werden die Themen der Subjektivität, des Konstruktivismus, der Psychologie der Selbsterfahrung aus dem Kontext praktischer Diskurse der Psychologie entfaltet und in den Horizont des postmodernen Diskurses gestellt. Dabei ist die Grundthese des Autors, daß der Gegenstand der Psychologie, das Psychische, die Subjektivität, durch den Diskurs über diesen Gegenstand selbst hergestellt wird. Dieser Diskurs wird für die Zeitspanne von der Herausbildung der modernen (experimentellen) Psychologie bis zum gegenwärtigen Paradigmenwechsel in der Psychologie rekonstruiert.
Die hier versammelten AutorInnen fragen nach der Verantwortung der Intellektuellen angesichts der immer mehr ausgeweiteten Kriege und ihrer politischen Rechtfertigung. Sie thematisieren die zunehmende und stärkere Beteiligung Deutschlands an Kriegseinsätzen, die ausgeweitete deutsche Waffenproduktion und bieten Ansätze, diese in ihren Zusammenhängen, ihren Ursachen und Auswirkungen zu verstehen.
Die desaströse Situation der Opposition weltweit erlaubt den politischen Eliten, den Neoliberalismus als Garant von Demokratie und Freiheit zu präsentieren. Die Diagnose einer »Gesellschaft ohne Opposition« (Marcuse) scheint ihre Gültigkeit bewahrt zu haben. Gleichzeitig findet der Wunsch nach einer Alternative, dem guten Leben jenseits der Unterwerfung unter das Kapital, seinen Ausdruck in vielen Bewegungen und Projekten, in denen neue Formen der Kritik, aber auch der Zusammenarbeit und des Gemeinsinns ausprobiert werden. Aber: Welche Opposition ist unter den gegenwärtigen Bedingungen in der Lage, jene Gegenöffentlichkeit herzustellen, in der das »unglückliche Bewusstsein« seine Stimme erheben und die punktuellen Aktionen aus ihrer Vereinzelung befreien kann? Mit Beiträgen von Josef Berghold, Christoph Bialluch, Burkhard Bierhoff, Beate Brockmann, Klaus-Jürgen Bruder, Corinna Dengler, Günter Graumann, Christa Händle, Gerhard Hanloser, Jürgen Hardt, Hannes Heer, Irmgard Heise, Mihaela Iclodean, Daniel Jakubowski, Till Manderbach, Bernd Nielsen, Joanna Nogly, Anton Perzy, Julia Plato, Sabine Plonz, Georg Rammer, Karl Heinz Roth, Werner Rügemer, Susanne Schade, Daniel Schnur, Falk Sickmann, Gerald Steinhardt, Elke Steven, Friedrich Vosskühler und Raina Zimmering
Gesellschaftliche Spaltungen
Zur Wahrnehmung von Ungleichheit und Ungerechtigkeit in Politik und Gesellschaft
Der politische Rechtsruck in Deutschland und Europa verweist auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen, die sich vor allem in wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und der Aushöhlung der Demokratie manifestieren. Aus vielfältigen, kritischen Perspektiven beleuchten die BeiträgerInnen des vorliegenden Bandes aktuelle Phänomene der gesellschaftlichen Spaltung jenseits des medialen und akademischen Mainstreams. Ihre detaillierten Analysen zeigen auf, wie die politische Rechtsbewegung die zunehmende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich, in politische Klasse und Bevölkerung sowie zwischen Lohnarbeit und Kapital verdeckt, indem die Erfahrungen von gesellschaftlicher Ungleichheit und Ungerechtigkeit den »Fremden« zur Last gelegt werden, die den Einheimischen vorgeblich das wegnehmen, was ihnen bereits vorher fehlte. Mit Beiträgen von Christoph Bialluch, Gerd Bosbach, Klaus-Jürgen Bruder, Almuth Bruder-Bezzel, Christoph Butterwegge, Christian Dewanger, Boris Friele, Mark Galliker, Ulrich Gellermann, Regina Girod, Natalie Grimm, Kathrin Groninger, Gerhard Hanloser, Lutz Hausstein, Mihaela Iclodean, Andreas Kemper, Hermann Klenner, Carina López Uribe, Anton Perzy, Georg Rammer, Werner Rügemer, Ulrich Schneider, Rudolf Stumberger, Magda von Garrel, Friedrich Voßkühler, Timo Werkhofer, Wolf Wetzel und Raina Zimmering
Migration und Rassismus
Politik der Menschenfeindlichkeit. Eine Publikation der NGfP
Die Beiträgerinnen und Beiträger des vorliegenden Bandes gehen den Ursachen der Fluchtbewegungen nach Europa und deren historischen Wurzeln nach und setzen sich zugleich mit der politischen Instrumentalisierung der Migration und Diskriminierung von MigrantInnen in Deutschland auseinander. Aus psychologischer wie engagiert politischer Sicht werden Lebenssituationen und Schicksale von MigrantInnen genauso in den Blick genommen wie die hinter der herrschenden Flüchtlingspolitik stehenden Interessen. Darüber hinaus werden die traumatischen Fluchterfahrungen vieler MigrantInnen sowie ihre oft prekären Lebensumstände nach der Ankunft thematisiert. Dabei liegt eine Stärke des Buches im genauen, durch langjährige psychologische Forschung geschärften Blick auf individuelle und politische Facetten des Themas. Mit Beiträgen von Josef Berghold, Christoph Bialluch, Maximiliane Brandmaier, Klaus-Jürgen Bruder, Christian Dewanger, Boris Friele, Kurt Gritsch, Renate Haas, Iulia Mihaela Iclodean, Ulla Jelpke, Manfred Kalin, Eva König-Werner, Uwe Langendorf, Bernd Nielsen, Bahman Nirumand, Anton Perzy, Jan Ponesicky, Elisabeth Rohr, Milena Schmitz, Annett Schulze, Christoph Seidler, Julia Stegmann, Jürgen Voges, Franc Wagner, Franz Witsch und Raina Zimmering
Obwohl sich weite Teile der Bevölkerung gegen Krieg aussprechen, wird mittels vielfältiger Strategien versucht, diese Haltung zu untergraben. Beispiele sind die neue Militarisierung und der offene Wandel der Bundeswehr von einer Verteidigungs- zu einer Interventionsarmee. Dabei wird systematisch ausgeblendet, dass Kriege Menschen traumatisieren, in der Regel weitere Konflikte nach sich ziehen und letzten Endes Vernichtung bedeuten. Im vorliegenden Band werden verschiedene Strategien, den Krieg im öffentlichen Bewusstsein als Normalität zu etablieren, analysiert und somit das Ausgeblendete wieder sichtbar gemacht. Aus sozialwissenschaftlicher, psychologischer und medienkritischer Perspektive reflektieren die Autorinnen und Autoren, wie im Zuge der Mobilmachung bürgerrechtliche und soziale Standards außer Kraft gesetzt werden. Mit Beiträgen von Alexander Bahar, Stefan Beck, Josef Berghold, Christoph Bialluch, Klaus-Jürgen Bruder, Almuth Bruder-Bezzel, Thomas Gebauer, Uli Gellermann, Regina Girod, Bernhard Gitschtaler, Reinhard Hauff, Jörg Hein, Peer Heinelt, Steffen Hendel, Mechthild Klingenburg-Vogel, Eva König-Werner, Jörg Kronauer, Uwe Krüger, Christiane Reymann, Jürgen Rose, Rainer Rupp, Michael Schulze von Glaßer, Gert Sommer, Jost Stellmacher, Jan Süselbeck, Timo K. Werkhofer, Thomas Willms, Hans-Jürgen Wirth, Franz Witsch, Daniel Wutti und Moshe Zuckermann
Machtwirkung und Glücksversprechen
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Wir sind Zeugen und Mitwirkende einer Transformation von Bildung und Erziehung zu einer lebenslangen Qualifizierung und Zertifizierung. Auf der einen Seite verkommt Bildung zur Ware und Zertifizierung dient vermeintlich der Qualitätssicherung – doch wirken beide meist als Herrschaftsinstrument. Auf der anderen Seite steht ein Glücksversprechen für diejenigen, die in ihre Ausbildung ausreichend »investieren« und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Die Kritik an Bildungsreformen, die von »handwerklichen Fehlern« spricht oder Detailverbesserungen vorschlägt, greift also zu kurz. Vielmehr muss die hinter den Reformen stehende »neoliberale« Rationalität aufgedeckt werden. Diesem Unterfangen widmen sich die Beiträger, indem sie sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie geht diese Form von Sozialisation vonstatten? Inwieweit ist hier von Gewalt zu sprechen? Wie hängt das mit den Verheißungen von Glück zusammen? Mit Beiträgen von Christoph Bialluch, Burkhard Bierhoff, Klaus Boehnke, Ariane Brenssell, Klaus-Jürgen Bruder, Thomas Bultmann, Christian Christen, Ulrich Deutschmann, Jenny Dilg, Uwe Findeisen, Gottfried Ensslin, Uli Gellermann, Regina Girod, Günter Graumann, Freerk Huisken, Werner Köpp, Jutta Menschik-Bendele, Andrea Nachtigall, Philipp Nicolay, Klaus Ottomeyer, Martin Schmid, Christoph Seidler, Thomas Slunecko, Volker Tschuschke, Tom Uhlig, Doris Weidemann, Franz Witsch und Becky Wong