Geschichte der Philosophinnen
Zweisprachige Ausgabe
Angesichts der Vielzahl von Frauen, die bedeutende philosophische Werke verfasst haben, ist es erstaunlich, dass diese Philosophinnen in modernen philosophiegeschichtlichen Veröffentlichungen kaum erwähnt werden. Die wenigen Namen, die bis ins späte 17. Jahrhundert bekannt waren, sind heute fast vergessen. Wie präsent waren Frauen also in der Philosophie? Der frühneuzeitliche Philologe Gilles Ménage trägt mit seiner Historia mulierum philosopharum entscheidend zur Beantwortung dieser Frage bei. Ménages Doxographie ergänzt die Lebensbeschreibungen berühmter Philosophen des Diogenes Laertius. Trotz begrenztem Quellenmaterial gelingt es ihm, durch sorgfältige Recherche und philologische Kompetenz zahlreiche fragmentarische Informationen zusammenzuführen und ein Bild der Philosophinnen in ihrem intellektuellen Umfeld zu schaffen. Die Darstellung umfasst fast 2500 Jahre und behandelt 65 Philosophinnen, von den frühesten bis zu den spätmittelalterlichen Denkerinnen. Ménage folgt dem nüchternen Stil des Diogenes Laertius, strukturiert jedoch die Informationen und Zeugnisse besser, etwa durch die Ordnung der antiken Philosophinnen nach ihren Schulen. Die Stärke seines Werks liegt in der Erschließung und Präsentation historischer Fakten über die im 17. Jahrhundert bekannten Philosophinnen, die dadurch ihren verdienten Platz in der Geschichte des abendländischen Denkens zurückerhalten.
![Anti-Baillet ou critique du livre de M[onsieu]r Baillet](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)