Die Analyse der Nibelungendramen seit Foqué beleuchtet die komplexen Heldenbilder und Nationalmythen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. In einer Podiumsdiskussion mit renommierten Autoren wird die Rezeption des Nibelungenliedes in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts erörtert. Zudem wird auf die Nibelungenfestspiele der Jahre 2002 und 2003 eingegangen, die in den Feuilletons ausführlich diskutiert wurden. Der Einfluss von Moritz Rinke und Friedrich Hebbel wird ebenfalls thematisiert, wobei der deutsche Mythos als Trauerspiel interpretiert wird.
Interkulturelle Bezüge in Goethes literarischem Werk
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Goethe wird in diesem Buch als ein Autor dargestellt, der Grenzen überschreitet und das Konzept einer Weltliteratur fördert, die Toleranz und Anerkennung des Fremden betont. Besonders im „West-östlichen Divan“ zeigt er, wie er die orientalische Dichtung des persischen Dichters Háfez aufgreift und dabei eigene Themen und Stile integriert. Der Fokus liegt auf der interkulturellen Kommunikation, die in Goethes Werk eine zentrale Rolle spielt und die Leser dazu anregt, sich mit den vielfältigen kulturellen Ausdrucksformen auseinanderzusetzen.
Mehr als 60 Jahre erstreckt sich die Zeitspanne, in der Goethes dramatisches Werk entstand, und dies zeigt sich in einer bemerkenswerten Vielfalt. Von rasch hingeworfenen Improvisationen, die die Produktivität literarischer Phantasie belegen, bis hin zu sorgfältig ausgearbeiteten Werken wie „Iphigenie“, „Tasso“ und „Faust“, die Jahre oder Jahrzehnte in Anspruch nahmen, reicht das Spektrum. Hartmut Reinhardt bietet einen Überblick über Goethes dramatisches Schaffen und diskutiert die ‚Hauptwerke‘ im Detail. Zudem beleuchtet er weniger bekannte Theatertexte, die charakteristische Merkmale von Goethes Autorenprofil aufweisen, wie die Beiträge zur Weimarer Liebhaberbühne oder zu den Maskenzügen. Die Orientierung an der Theatralität kann jedoch nicht als alleiniger Schlüssel für die Analyse der Texte dienen, insbesondere angesichts Goethes späterer Theaterskepsis, die im Altersroman „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ zum Ausdruck kommt. Reinhardts Darstellung zielt darauf ab, das dramatische Œuvre ohne Schlagwort-Regulierung im Kontext persönlicher, situativer und historischer Bedingungen zu verdeutlichen. Der Titel des Buches, der auf Fausts Weltfahrt anspielt, reflektiert eine Binnendifferenzierung, die Goethe selbst in seinen dramatischen Arbeiten vornahm – sie streben nach einem großen Welt- und Geschichtstableau, bewegen sich jedoch oft auch im intimeren Rahmen.
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung. Alle eingesandten Manuskripte werden doppelt begutachtet. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu Druckkostenzuschüssen erhalten Sie beim Verlag.