Wolf Donner Livres






Im neunten Lebensjahrzehnt blickt man auf eine Zeit zurück, an die sich nur Gleichaltrige erinnern können. Wir lebten in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands, die sich später Deutsche Demokratische Republik nannte, und die zunehmend wie ein Gefängnis wirkte. Nach Krieg und Gefangenschaft war ich nicht bereit, das Ausreiseverbot zu akzeptieren. 1947 lernte ich die Frau kennen, die über 60 Jahre an meiner Seite sein sollte, und versprach ihr: „Ich werde dir die Welt zeigen.“ Unter den gegebenen Umständen war das kühn. Zielstrebigkeit prägte unser Handeln; wir vermieden alles, was unsere Pläne behindern konnte, wie die Gründung einer Familie, und förderten das Erlernen von Fremdsprachen sowie Kontakte zu anderen Ländern. Marokko, wo ich ein Jahr am Rande der Wüste verbracht hatte, spielte eine zentrale Rolle. 1952 erreichten wir über West-Berlin die Bundesrepublik und unternahmen 1955 mit dem Motorroller unsere erste Reise nach Nordafrika. Unsere Erlebnisse zwischen Arktis und Antarktis, den Galapagos-Inseln und Indonesien fanden ihren Ausdruck in Gutachten, Aufsätzen, Vorträgen und Büchern – zwölf von mir, elf von meiner Frau. Manchmal lebten wir länger in diesen Ländern. Das persönlich geschriebene Werk zeigt, wie wir, geboren 1922/23, aus einer nahezu hoffnungslosen Lage unseren Traum verwirklichten und die Welt entdeckten.
Wolf Donner, geb. am 27.1.1923 in Berlin. Studium der Volkswirtschaftslehre, der Wirtschaftsgeographie und der Sozialpolitik an der Humboldt-Universität, Ost-Berlin, und der Freien Universität, West-Berlin, sowie an der Universität Köln (1959 Dr. rer. pol). Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung. Seit 1955 Reisen weltweit mit publizistischer und gutachterlicher Auswertung. Mitarbeit am Forschungsinstitut für Wirtschaftsfragen der Entwicklungsländer, Bonn. Berater für Agrarplanung der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) in Nepal, Thailand, Brasilien und Haiti (1966 - 1978). Research Fellow beim Institut für Asienkunde, Hamburg. Seit 1973 Mitglied, seit 1990 Vorstandsmitglied, von 1993 1999 Vorsitzender und seit 2005 Ehrenvorsitzender der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft e. V.; 1985 - 2004 Chefredakteur der Fachzeitschrift Nepal Information. Neben zahlreichen Fachartikeln Autor von 15 Sachbüchern, darunter fünf über Nepal. Er lebt in Köln. Während seiner Beratertätigkeit in Nepal (1966 - 1969) war er der einzige, der das für Ausländer strikt verbotene Gebiet von Mustang nördlich des Himalaya bereisen durfte, um der Regierung Vorschläge zu seiner Entwicklung zu machen.
Ins verbotene Land
- 315pages
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Ins verbotene Land Zwischen der Fieberhölle des Terai und dem tibetischen Hochland erhebt sich der Himalaya, der Ort verbotener und gefährlicher Fürstentümer und Königreiche. Todesmutige Reisende haben immer wieder versucht, von Norden oder Süden her einzudringen und sich ein Bild von den „verbotenen Ländern“ zu machen. Der Verfasser, Dr. Wolf Donner, wurde 1923 in Berlin geboren und nahm am Zweiten Weltkrieg in Nordafrika teil. Er studierte unter anderem Wirtschaftsgeographie und trat als Berater für Entwicklungsplanung in die Dienste der Vereinten Nationen. Dabei arbeitete er von 1966 bis 1969 in Nepal, als es dort außer der Verbindung von Indien nach Kathmandu keine Autostraßen gab. So kreuzte er manchen Fußweg früherer Reisender, die das Land vor seiner Öffnung 1950 besuchen konnten und sammelte über die Jahre deren Berichte. Fasziniert von den schwierigen, teilweise illegalen Wanderungen und Beobachtungen stellte er das vorliegende Buch über ein Land zusammen, dessen Machthaber alles daran setzten, keine geographischen Fakten nach außen dringen zu lassen. Wolf Donner entwickelte aus einen Mitteilungsblättchen der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft e. V., deren Ehrenpräsident er heute ist, ab 1985 die Halbjahreszeitschrift „Nepal Information“.
Nepalkunde
Menschen, Kulturen und Staat zwischen Monsunwald und Bergwüste
Künstlich geschaffene Hauptstädte sind nichts Besonderes mehr, doch wird wenig über das Leben in ihnen, besonders in der Frühzeit, berichtet. Brasília ist eine solche Stadt. Der Verfasser wurde 1972, 12 Jahre nach der offiziellen Gründung, als Regierungsberater einer großen internationalen Organisation dorthin versetzt und verbrachte ein Jahr mit seiner Frau offenen Auges in dieser Stadt. Ihre Eindrücke schildern die Lebensumstände in diesem „künstlichen Gebilde“, das sich selbst die Stadt des dritten Jahrtausends, die Stadt der Zukunft nennt. Das Buch handelt also nicht von der Größe Brasiliens, und die Autoren sind keine Geschäftsleute, die in Rio oder São Paulo das große Geld machen, sie sind auch dem Karneval von Rio nicht zugetan, sondern hatten den Auftrag, sich um die Benachteiligten des reichen Landes zu kümmern. Das dies nicht immer einfach ist, weil es den Interessen der Mächtigen zuwider läuft, wird aus den Schilderungen deutlich. Im Zentrum steht aber die neue Stadt und das Leben in ihr.
Gefangener in drei Erdteilen
- 318pages
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Gefangener in drei Erdteilen - Erinnerungen eines ganz gewöhnlichen Soldaten. Das Schicksal deutscher Kriegsgefangener des Zweiten Weltkrieges in sowjetischer Hand ist hinreichend dokumentiert und kommt der gängigen Auffassung der Bevölkerung weitreichend entgegen. Das gilt weniger für die Lage, in der sich die gefangenen Soldaten in westlichem Gewahrsam befanden. Hier gibt es im Gegenteil vorgefasste Meinungen von einem paradiesischen Leben.
Wolf Donner, lange Zeit DER Filmjournalist der Berliner Tip-Magazins, schreib immer mal wieder auch längere Texte, die sich über die alltägliche Rezension-Pflicht zur filmpolitischen Kür erhoben, über den neuen Boom der Heimatfilme, den kalten Krieg im Hollywood-Kino, die Krise der deutschen Filmförderung etc.
