Erhard Meueler Livres






In diesem (hochschul)didaktischen Sachbuch oder literarischem Fachbuch folgen einer knappen Theorie des entwicklungsfördernden phantasierten wie real erlebten Scheiterns als Hochschullehrer Geschichten und Berichte über Uni-Seminare zur Erwachsenenbildung, die anders verliefen als geplant. Die verhandelten Themen dürften auch ErwachsenenlehrerInnen reizen: Didaktik der Erwachsenenbildung, Aufgaben und Selbstverständnis von ErwachsenenlehrerInnen, Selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen inklusive `Lernen via Internet`, Kreatives Schreiben und Kreatives Lesenwissenschaftlicher Texte. Die Seminarberichte enthalten trotz aller schonungslosen Selbstkritikein Handlungspotenzial (So könnte man es machen!), ergänzt durch einabschließendes Küchenlexikon der Methoden und Sozialformen mit über 100z. T. vom Verfasser selbst entwickelten Methoden. Durchgehend geht es um die größtmögliche Selbstbestimmung und Subjektentwicklung aller Beteiligten.
Erhard Meueler unterstützt das „Lernen unter Leidensdruck“, indem er die Dynamik von Lebenskrisen erläutert und Vorschläge macht, Selbsterhaltungskräfte zu aktivieren. Die Fähigkeit, schmerzliche Empfindungen an sich herankommen zu lassen, keine Angst vor der Angst zu haben und die Krise trotz aller Bedrohlichkeit als Chance zu sehen - das kann und muss erlernt werden. Wie kommt es zu Lebenskrisen? Wie deute ich sie? Wie kann ich sie für meine persönliche Entwicklung nutzen? Wer hilft mir dabei?
Die Öffnung des Käfigs, die immer nur mit Unterstützung von außen zustande kommt, steht als Bild für das Bemühen, sich aus der Situation des immer schon der äußeren Natur, der inneren Triebdynamik und der sozialen Welt Unterlegenen zu befreien. Wir sind frei, diese Begrenzungen zu erkennen, um - stets fremdbestimmtes Objekt und widerständiges Subjekt zugleich - unsere Selbstbestimmungsanteile bewusst zu vermehren. Zur Öffnung des Käfigs ist Bildung als unablässige Neugierde auf bislang Nichtgewusstes, Nichtgekonntes, als Wissen und als kritisches Verhältnis zum Gelernten und dem zu Lernenden vonnöten.
Dieses Buch beschreibt ein Modell der Erwachsenenbildung, in dem sich passive Zuhörer zu Veranstaltern des eigenen Lernens wandeln, weil sie selbst entscheiden, was sie lernen und wie sie das gesteckte Ziel erreichen wollen: selbständig - selbstorganisiert - selbstbestimmt.
