Hans-Otto Mühleisen Livres






Kloster - Priesterseminar - Geistliches Zentrum
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Fast jeder kennt in seiner Familie oder im Bekanntenkreis einen Josef oder eine Josefine. Diese Beliebtheit des heiligen Josef als Namenspatron ist bemerkenswert, obwohl er in den biblischen Berichten eher im Hintergrund bleibt. Er wird hauptsächlich in den Kindheitsgeschichten Jesu erwähnt, zuletzt als der zwölfjährige Jesus mit seinen Eltern nach Jerusalem pilgert. Die Apokryphen hingegen haben sein Leben fantasievoll bis zu seinem Tod ausgeschmückt. Josef wird als Pflegevater Jesu, Ehemann Mariens und Handwerker zu einer zentralen Figur des religiösen Lebens, einem Vorbild für Väter und Patron von Familien, Zimmerern, Schreiner und seit 1956 auch von Arbeitern. Dichter und bildende Künstler haben wichtige Ereignisse seines Lebens dargestellt, wie den Verkündigungstraum, die Vermählung mit Maria und die Flucht nach Ägypten. Besonders symbolisch ist das Bild des Josef, der hinter der Tür bleibt und aufmerksam das Geschehen verfolgt. Das friedliche Idyll in Nazareth und die Sorge um den zwölfjährigen Jesus im Tempel beflügeln die Phantasie. Der Sammelband bietet in knapp 40 Aufsätzen vielfältige Zugänge zu diesem volkstümlichen Heiligen, wobei Theologie und Kunst sein Leben so deuten, dass er zum Patron von Ordensgemeinschaften, Kirchen, Kapellen und Hospizen werden konnte. Der Band ist eine Fundgrube für theologisch, literatur- und kunstgeschichtlich Interessierte sowie für die Frömmigkeitsgeschichte und Volkskunde.