Freude, die nicht vergeht
Dialognotizen






Dialognotizen
Papst Johannes Paul II. fordert in Fides et ratio neue Anstrengungen auf dem Grenzgebiet von Theologie und Philosophie. Der philosophische Lehrstuhl der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt hat sich diesem Imperativ gestellt und 14 Theologen und Philosophen eingeladen, aus interdisziplinärer und innertheologischer Perspektive ihrer jeweiligen Teildisziplinen sich der Frage zu stellen: Welche Philosophie braucht die Theologie? Aus geschichtlicher, biblischer, handlungsorientierter und sprachtheoretischer Position antwortet eine meist junge Garde europäischer Wissenschaftler mit überraschenden Konzeptionen zwischen kritischer Tradition und provokativer Postmoderne.
Die Epoche eines orthodoxen darwinistischen Fundamentalismus ist zu Ende. Aber auch die Epoche einer orthodox revisionistischen Theologie. Die Vorstellung, dass die natürliche Auslese vorteilhafter erblicher Varianten der dominante Mechanismus in der Evolution des Lebena sei, dieser Traum ist ausgeträumt. Auch die Vorstellung, dass immer dann Gott als Missing-Link funktioniert, wenn das Mikroskop oder das Fernrohr Indifferenzstreifen aufweist, ist als Illusion geplatzt. Vor diesem Hintergrund steht eine neue Verständigung zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie über die gegenseitige Verwiesenheit der Disziplinen an: Informationsdefizite sind aufzuarbeiten, die je eigenen Wissenschaftsansprüche müssen neu reflektiert werden, Chancen und Grenzen der Interdisziplinarität sind auszuloten. Dieser Band lädt zu ein zu interdisziplinären Grenzgesprächen und leistet dazu einen profunden Beitrag.
Kann es im Zeitalter relativierbarer Weltentwürfe noch so etwas wie „verantwortliches Handeln“ geben? Woran wäre Verantwortlichkeit zu messen, wenn die vergangenen Maßstäbe des Mittelalters (Gott) und der Moderne (Rationalität) nicht mehr allgemein plausibel zu machen sind? Alexius Bucher gelingt es, in gut verständlicher Sprache den aktuellen Stand der praktisch-philosophischen Debatte einzuholen. Der zunächst systematisch grundgelegte Entwurf einer „BewährungSethik im Kontext der Kultur“ wird an den aktuellen Anwendungsfeldern der Bioethik, WirtschaftSethik und Medienethik konkretisiert. Das Interesse am „Anderen“ wird dabei radikal eingefordert als Unterstützung (und nicht bloß Tolerierung) eines fremden Lebensentwurfs.„Verantwortlich handeln“ ist ein Buch für alle, denen die Vermittlung ethischer Prinzipien am Herzen liegt. Ihnen kann es zur Vergewisserung eigener Plausibilitäten dienen.