Seit 60 Jahren photographiert und schreibt Johann Albrecht Cropp. Im September 1949 lieferte er bereits als Schüler des Münchner Werner Friedmann-Instituts (der heutigen Deutschen Journalistenschule) seine erste große Reportage über die Eröffnung des Deutschen Bundestages an die "Süddeutsche Zeitung". Zu journalistischen Arbeiten gesellten sich bald Wandkalender und Bildbände. Ein Doppelporträt der Weltmächte USA und UdSSR schält Gemeinsamkeiten und Kontraste heraus. Cropps Ziel bleibt es, umfassende Informationen in Texten und Photos herauszuarbeiten.In 60 Jahren hat der Bildberichterstatter 34 Bildbände veröffentlicht und mehr als ein halbes Hundert Wandkalender zusammengestellt. Mit dem biographischen Buch "Golos Leben und Leiden" wählt J.A. Cropp einen eigenen Weg kritischer Berichterstattung. Zu den Erzählungen weltweiter Recherchen und Erlebnisse stellt er Überlegungen über seine persönliche Rastlosigkeit beim Schaffen eines freiberuflichen Künstlers. Er wird zur Strapazefür seine Partner und Freunde. Cropp zieht letztlich eine zwiespältige Bilanz der 60 Berufsjahre.
Johann Albrecht Cropp Livres






Manche müssen nachdenken, wenn sie den Namen Tunesien lesen. Ist das Land eine Nachbarinsel von Mallorca oder Sizilien, oder gehört Tunesien nicht doch noch zu Europa? Vieles liest man von dem von Millionen besuchten Urlaubsland, so dass wir es unbewusst in den europäischen Mittelmeerraum mit einbeziehen. Tunesien macht es Autoren und Fotografen schwer, das Land aus eigenständiger, ja, neuer Sicht zu schildern. Hat man nicht so vieles bereits beim Blättern hochglänzender Prospekte gesehen und gelesen? Können wir zur Essenz, zum Kern des Landes vordringen, ohne Bekanntes zu wiederholen? Das ist ohne Zweifel schwer, und es wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Dem Fotografen öffnet sich relative Unberührtheit nur zu frühen Morgenstunden. Dann, wenn die meisten Touristen noch schlummern oder erst beim Morgenkaffee in die bereits strahlende Sonne blinzeln. Im gleichen Maß wie Tunesien den Europäern vertrauter geworden ist, muss der Chronist abgelegene Routen aufspüren, um dem Bekannten ein paar Tupfer der eigenen Impressionen hinzuzufügen. Dies kann nur auf individuellen Fahrten –möglichst mit eigenem Auto – erfolgreich geschehen.
