Werner Wilhelm Engelhardt Livres






Der Verfasser verfolgt die Weiterführung einer spezifisch deutschen Linie im wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denken, die er auf J. H. v. Thünen und G. v. Schmoller zurückführt, ergänzt durch Vertreter des Historismus und Institutionalismus wie M. Weber, A. Müller-Armack und G. Weisser. Die wissenschaftstheoretischen Wurzeln reichen bis zu I. Kant, der den Kritizismus und die personale Anthropologie vertritt. In jüngerer Zeit haben K. R. Popper und H. Albert sowie Morphologen und Logiker Einfluss genommen, indem sie empirisch-theoretische Ansätze gegenüber entscheidungslogisch orientierten Argumentationsmustern bevorzugen. Normativ plädieren die Autoren für nicht-essentialistische Begründungen, im Gegensatz zu den Ansichten Platons. Innerhalb eines sozialökonomisch-sozialkulturellen Rahmens gibt es, entgegen der Mainstream-Ökonomie, auch in globalisierten postindustriellen Gesellschaften genügend Raum für die Institutionalisierung praktischer Sozial- und Gesellschaftspolitik durch den Staat und andere Akteure. Diese Gesellschaftsformation erfordert zur Marktregulierung eine solche Politik und deren wissenschaftliche Auseinandersetzung.
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Based on a paper presented at the VI. Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Kongress in Giessen, 1969.
Johann Heinrich von Thünen als Vordenker einer sozialen Marktwirtschaft
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In den eng zusammenhängenden Beiträgen zur Thünenforschung in diesem Band wird deutlich, dass Thünen das „Werden“ von Wirtschaft und Gesellschaft sowohl in seinem wissenschaftlichen Denken als auch in seinem praktischen Handeln berücksichtigt hat. Ausgehend von Kants Überlegungen hat Thünen Adam Smiths Lehren erheblich übertroffen und gleichzeitig Erkenntnisse von John Stuart Mill antizipiert, ohne sich in den Utopien der Frühsozialisten oder den spekulativen Lehren der idealistischen deutschen Philosophie, insbesondere Hegels, zu verlieren. Bereits ab 1819 trat Thünen für Elemente einer Dritten bzw. Mittleren Ordnung in einer damals vorwiegend agrarisch und handwerklich geprägten Produktion ein, die jedoch bereits marktorientiert war. Er argumentierte marktorientiert, basierend auf einem spezifischen Kapitalverständnis, das über eine rein kapitalistische Entwicklung hinausging und nicht nur den tatsächlichen Knappheiten von Arbeit und Kapital in den Angebots- und Nachfragerelationen entsprach, wie es die britischen und französischen Klassiker taten. Zudem wandte sich Thünen entschieden gegen ganzheitliche utopische Vorstellungen und die darauf basierenden Ideologien produktivgenossenschaftlicher Art, wie sie von kommunistischen und frühsozialistischen Autoren vertreten wurden. Seine Beiträge, oft als „sozialistisch“ oder sozialkonservativ etikettiert, zeigen eine moralische und sachliche Intention, die den späteren soziallibe
J. H. von Thünen und K. Rodbertus-Jagetzow. - S. 71-98.
InhaltsverzeichnisInhalt: W. W. Engelhardt, Einleitung in eine „Entwicklungstheorie“ der Sozialpolitik. Institutionelle und Lebenslage-Analysen als Grundlagen der Sozialpolitik und Sozialpolitiklehre - A. Rauscher, Sozialpolitische Anstöße aus dem christlichen Raum - J. Zerche, Vorstellungen und Defizite bezüglich der Sozialpolitik bei Adam Smith - A. Wagner, Teilen und teilhaben lassen. Grundfragen einer partizipatorischen Sozialpolitik - R. Hauser, Probleme der vergleichenden Analyse von Systemen sozialer Sicherung. Drei Beispiele aus dem Bereich der Alterssicherung