Ada B. Neschke Hentschke Livres




Argumenta in dialogos Platonis
Teil I: Platoninterpretation und ihre Hermeneutik von der Antike bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
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Mit Platon im Dialog Das Denken Platons bildet die Grundlage der gesamten abendländischen Philosophie. Jedoch bietet sein Verständnis bedeutende Schwierigkeiten; diese resultieren aus Platons Wahl, einerseits seine Philosophie in die Form des sokratischen Dialogs giessen, andererseits Objekte des Denkens postuliert zu haben, die sogenannten «Ideen», welche einen autonomen Seinsbereich bilden. Seit der Antike bis heute haben die Interpreten Platons immer wieder neue Strategien entwickelt, um die besonderen Schwierigkeiten des Verstehens Platons überwinden zu können. Dieses Werk liefert die erste historisch-systematische Untersuchung darüber, welche Interpretationsgrundsätze, d. h. welche Hermeneutik, die Interpreten über die Jahrhunderte hinweg geleitet hat, um eine je neue und andere Deutung des attischen Philosophen zu entwickeln und in einem Kommentar darzulegen. Der hier angezeigte erste Band enthält die Geschichte der Platon-Hermeneutik und -Interpretation von den Mittelplatonikern bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Der zweite Band wird die Epoche des Historismus und seine Auswirkungen bis in die aktuelle Gegenwart beleuchten. Aus dem Inhalt Die Antike: A. Neschke-Hentschke: Der platonische Dialog als Prototyp der Gattung «Philosophischer Text» und Gegenstand der Exegese A. Neschke-Hentschke: Übersicht über die Auslegungsgeschichte der platonischen Dialoge in der Antike (1. Jh. v. Chr. bis 6. Jh. n. Chr.) F. Ferrari: Esegesi, commento e sistema nel medioplatonismo H. Tarrant: Instruction and Hermeneutics in the Didascalicus R. Chiaradonna: Esegesi e sistema in Plotino G. Radke-Uhlmann: Philosophieunterricht und Hermeneutik im Neuplatonismus A. Lernould: Le «but» et le «caractère» du Timée dans lIn Timaeum de Proclus. La fonction herméneutique des ? efa´? a? a énumérés dans les prologues aux commentaires néoplatoniciens M. Abbate: Linterpretazione di Platone e la fondazione della teologia nel tardo Neoplatonismo Die Neuzeit: A. Neschke-Hentschke: Übersicht über die Auslegungsgeschichte der Platonischen Dialoge in der Neuzeit (15. Jh. bis zum Beginn des 19. Jh.) M. Vegetti: I Decembrio e la Repubblica: Prologhi, argumentula e marginalia M. Erler: Das Sokratesbild in Ficinos argumenta zu den kleineren Platonischen Dialogen A. Neschke-Hentschke: Germana philosophia – gemina veritas. Platonhermeneutik und -didaktik im frühen Calvinismus (Jean de Serres 1540–1598) T. Leinkauf: Platon in der Renaissance: Marsilio Ficino und Francesco Patrizi C. Gill: The Cambridge Platonists: An Overview C. Rowe: Thomas Taylor the Platonist S. Toussaint: Le démon de Socrate et la joie de Descartes. Autour de l? Apologie de Socrate dans la Lettre à Elisabeth A. Laks: Eclairer lobscurité. Brucker et le syncrétisme platonicien R. Ferber: Platon und Kant F. Aronadio: The Construction of Herbarts Thought. Through the Hermeneutics of Plato's Theory of Ideas T. A. Szlezák: Von Brucker über Tennemann zu Schleiermacher. Eine folgenreiche Umwälzung in der Geschichte der neuzeitlichen Platondeutung
Politik und Philosophie bei Plato und Aristoteles
Die Stellung der "Nomoi" im Platonischen Gesamtwerk und die politische Theorie des Aristoteles
Ziel dieser Arbeit ist es, den besonderen Charakter des platonischen Spätwerks „Nomoi“ vom Gesamtkonzept des platonischen Philosophierens her verständlich zu machen. Die Verfasserin untersucht daher zunächst Platons Bestimmung des Auftrags der Philosophie und des Verhältnisses von Philosophie und Politik in denjenigen Dialogen, die nicht unmittelbar politische Fragen behandeln. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Platon dem Philosophen zwei politische Aufgaben stellt: die der „Nomothetik“ (Gesetzgebung), die in der „philosophischen Erziehung der noch bildsamen Seelen“ besteht, und die der „Elenktik“, die auf die Heilung der bereits durch die Scheinweisheit „Verformten“ abzielt. Diese zwei Aufgaben liefern dann auch die Gesichtspunkte für die Auslegung der „Politeia“ und der „Nomoi“. In den „Nomoi“ versucht demnach Platon, ein konkretes Beispiel für seine Methode der Seelenlenkung zu geben: um die Seelen der Bürger zur Areté zu bilden, braucht der echte Gesetzgeber eine neue Gesetzesform, die quasi-dialogisch entweder bildend oder heilend wirken soll. Platons Auffassung zum Verhältnis von Philosophie und Politik wird schließlich die aristotelische Verbindung der Philosophie mit dem rein theoretischen Lebensideal und die daraus resultierende politische Philosophie des Aristoteles gegenübergestellt.