“An Industrial Product-Service System is characterized by the integrated and mutually determined planning, development, provision and use of product and service shares including its immanent software components in Business-to-Business applications and represents a knowledge-intensive socio-technical system.” – Meier, Roy, Seliger (2010) Since the first conference in 2009, the CIRP International Conference on Industrial Product-Service Systems has become a well-established international forum for the review and discussion of advances, research results and industrial improvements. Researchers from all over the world have met at previous IPS² conferences in Cranfield (2009), Linköping (2010), Braunschweig (2011) and Tokyo (2012). In 2013, the 5 th CIRP International Conference on Industrial Product-Service Systems is held in Bochum. Important topics of IPS² research presented at the conference are: planning and development, sustainability, business models, operation, service engineering, knowledge management, ICT, modeling and simulation, marketing and economic aspects as well as the role of the human in IPS².
Horst Meier Livres






Die industrielle Produktion unterliegt aufgrund innovativer Produktionstechnologien, vernetzter Produktionssysteme, neuer Organisations-formen und insbesondere durch die zunehmende Durchdringung der Produktionsprozesse durch Informations- und Kommunikationstechnologien einem stetigen Wandel. Für die Wandlungsfähigkeit eines Produktionssystems sind die Kompetenzen der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung. In der modernen Arbeitswelt werden von ihnen Innovationfähigkeit, Komplexitätsbeherrschung und die ganzheitliche Betrachtung von Produktionsprozessen erwartet. Hierzu wurden neue Lehr- und Lernkonzepte für die studentische Ausbildung und für die industrielle Weiterbildung entwickelt. Der vorliegende Tagungsband stellt Forschungsergebnisse der Mitglieder der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Arbeits- und Betriebsorganisation vor. Die Beiträge behandeln das Thema aus der wissenschaftlichen Perspektive mit praktischen Umsetzungsbeispielen.
Im zweiten Buch des Sonderforschungsbereichs Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel – dynamische Wechselwirkungen von Sach- und Dienstleistungen in der Produktion“ wird die Entwicklung von Engineeringmethoden zusammengefasst, bei welchen die Integration der entstandenen Werkzeuge und die Berücksichtigung der Dynamik im HLB-Lebenszyklus durch flexible und wandlungsfähige Geschäftsmodelle sowie die Robustheit hybrider Leistungsbündel in der Erbringung im Fokus standen. Darüber hinaus wird der Transfer ausgewählter Forschungsergebnisse in die industrielle Praxis beschrieben. Industrielle Produkt-Service Systeme stellen ein nutzenorientiertes Produktverständnis dar, in dem Sach- und Dienstleistungsanteile über den gesamten Lebenszyklus in integrierter und sich gegenseitig determinierender Form entwickelt und betrieben werden. Dieser erweiterte Lösungsraum ermöglicht das Angebot innovativer Geschäftsmodelle, welche Verfügbarkeit oder Ergebnisse garantieren und somit zu einer deutlich verbesserten Vermarktung im Maschinen- und Anlagenbau führen.
Integrierte industrielle Sach- und Dienstleistungen
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Das Ziel hybrider Leistungsbündel (HLB) ist die Etablierung eines innovativen, nutzenorientierten Produktverständnisses von Sach- und Dienstleistung. Dieses Produktverständnis betrachtet die Sach- und Dienstleistungsanteile in integrierter und sich gegenseitig determinierender Form als hybride Leistungsbündel und führt zu einem erweiterten Lösungsraum, in dem aus der integrierten Betrachtung von Sach- und Dienstleistungsanteilen Innovationen entstehen. Dieser erweiterte Lösungsraum führt zu einer deutlich verbesserten Vermarktung hochkomplexer Anlagen, die durch die Integration von Sach- und Dienstleistungsanteilen durch den Kunden optimal zu nutzen sind. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Engineering hybrider Leistungsbündel“ wurden neue Methoden und Werkzeuge zur gemeinsamen Entwicklung von Sach- und Dienstleistungen erarbeitet. Das Buch umfasst den gesamten Lebenszyklus von der Planung und Entwicklung bis zur Erbringung und Nutzung.
Das Servicegeschäft ist charakterisiert durch renditestarke Kleinaufträge (z. B. Ersatzteile) mit hoher Wiederholungshäufigkeit. Auf der Neuanlagenseite ein geringer Wiederholungsgrad mit langen Projektierungs- und Abwicklungszeiten, auf der anderen Seite ein Geschäft, das durch kürzeste Lieferzeiten (z. B. Notfälle) und Wiederholteile geprägt ist. Während der Neuanlagenvertrieb alles daran setzt, ein Projekt final abzuschließen, ist der Service daran interessiert, den Kontakt zum Kunden nicht zu verlieren. Hier ein stark zyklischer Markt, dort der viel konstantere Service-Markt, der sich primär aus der installierten Maschinen- und Anlagenbasis bestimmt. Und einer internationalen Wettbewerbslandschaft im Neuanlagengeschäft stehen lokale Service-Wettbewerber gegenüber, die nah am Kunden sind, um kürzeste Reaktionszeiten zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund wird klar, warum der Ausbau des Service-Geschäfts für Maschinen- und Anlagenbauer einen fast notwendigen strategischen Schritt darstellt. Aber es verdeutlicht auch, das die Erschließung des After Sales-Marktes einen Wandel in Denkmustern und Kultur, Organisationsaufbau und -abläufen erfordert. Eine Aufgabe, der sich das Projekt Ogemo. net (Optimale Geschäftsmodelle für hybride Produkte in kooperativen Wertschöpfungsnetzwerken) gestellt hat.
Ein Gesamtanlauf setzt sich in der Lieferkette aus vielen lokalen Einzelanläufenzusammen, die Aufgabe ist also nicht in einem einzelnen Unternehmen allein zu lösen. Klassische Methoden des Anlaufmanagements stoßen dabei schnell an Grenzen, danicht nur technische, sondern auch organisatorische, logistische, kaufmännische undsoziale Themen über Unternehmensgrenzen hinweg berücksichtigt werden müssen. Die effektive Beherrschung von Netzwerkprozessen ist für produzierende Unternehmenheute erfolgskritisch. Herkömmliche Managementansätze greifen diese Problematikbisher kaum auf, da sie in aller Regel sehr stark auf ein Einzelunternehmen fokussieren. Als geeigneter Weg empfiehlt sich die Nutzung eines Workflowmanagementsystems, das speziell auf die Steuerung von Produktionsnetzwerken ausgerichtet ist. Innerhalb des Projekts ELAN wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das derVerkürzung der Anlaufphase und Vorverlagerung des Start of Production dient.
Die in diesem Buch betrachteten föderativen Klein- und mittelständischen Unternehmens- Netzwerke (KmU-Netzwerke) zeichnen sich durch zeitlich und sachlich begrenzte Kooperationen aus, die auf dem Erhalt der Eigenständigkeit der einzelnen Unternehmen beruhen. Folglich stellt die Gestaltung und Beherrschung von Kooperationen zwischen unabhängigen Produktionsunternehmen eine besondere Herausforderung in unserer heutigen Zeit dar.