Heinz Erich Wichmann Livres






Umweltepidemiologen haben über Jahre hinweg detailliert die Luftverschmutzung in Erfurt analysiert - mit interessanten Ergebnissen. Denn auch wenn die Luft nach der Wiedervereinigung generell wesentlich sauberer geworden ist, gibt es in einem wichtigen Bereich mehr Luftverschmutzung als zu DDR-Zeiten - bei den ultrafeinen Partikeln. Ursache ist die Angleichung an westliche Belastungsquellen, und hier dürfte das deutlich höhere Verkehrsaufkommen und die gestiegene Zahl an Dieselfahrzeugen im Vordergrund stehen. Die englischsprachige Studie charakterisiert darüber hinaus auch, wie die zeitlichen und räumlichen Muster der Luftverschmutzung aussehen (elementare Zusammensetzung und Partikelgrößen-Verteilung in Tages- und Wochenprofilen, jahreszeitliche und witterungsbedingte Einflüsse, Emissionsquellen). So ergibt sich ein sehr differenziertes, aussagekräftiges Bild nachhaltiger Veränderungen, das repräsentativ für Ostdeutschland sein dürfte.
Bei Luftschadstoffen spielt auch die Partikelgröße eine Rolle. Es gibt durchaus Stoffe, die als großerer Partikel „harmlos“ sind und die Gesundheit erst dann gravierend schädigen, wenn sie als ultrafeine Stäube eingeatmet werden. In dieser Übersichtsarbeit analysieren Umweltmediziner alle wesentlichen Daten, die im Laufe der Jahre über die Zusammenhänge zwischen Schwebstaubpartikeln und Gesundheitsproblemen erhoben wurden. Sie zeigen, welche Größen und Einflussfaktoren eine Rolle spielen, welche Studien und Experimente publiziert wurden, was jeweils genau gemessen wurde, was man aus den Daten schließen kann (und was nicht). Dabei wurden sowohl Wirkungen auf den Atemtrakt wie auf das Herz-Kreislauf-System berücksichtigt, experimentelle wie epidemiologische Studien, Kurzzeiteffekte wie Langzeitbeobachtungen.
Zu DDR-Zeiten wurde in Thüringen und Sachsen Uran abgebaut. Und kräftig Radon freigesetzt. Wie wirkt sich diese Belastung auf das Lungenkrebsrisiko oder Ostdeutschen aus? Der Studienbericht liefert erstmals wirklich verlässliche, wissenschaftlich fundierte Daten. Ein Meilenstein der umweltmdizinischen Forschung.
Erhöhtes Lungenkrebsrisiko durch Radon - auch in normalen Wohnräumen ein Thema? Wenn ja, wie groß ist das Risiko? Umweltmediziner sind diesen Fragen im Rahmen einer sorgfältig und breit angelegten Studie nachgegangen. In ihrem Bericht erläutern sie, wie sie vorgegangen sind - Studiendesign, Datenerhebung, statistische Aufbereitung, Eliminierung von Störfaktoren - und die aufschlussreichen Ergebnisse.
In Deutschland ist Lungenkrebs die häufigste Ursache für krebsbedingte Todesfälle, mit über 25.000 jährlichen Opfern. Aufgrund der schlechten Prognose sterben viele Patienten innerhalb eines Jahres nach der Diagnose, und weniger als 10 % überleben fünf Jahre. Daher muss das ärztliche Handeln bei Lungenkrebs verstärkt auf Prävention ausgerichtet sein, was das Erkennen von Risikofaktoren erfordert, unterstützt durch epidemiologische Forschung. Im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde eine Pilotstudie zur Untersuchung des möglichen Lungenkrebsrisikos durch Luftverunreinigungen durchgeführt. Diese Studie berücksichtigte auch Rauchen, berufliche Belastungen und weitere Einflussfaktoren. Die epidemiologische Untersuchung erfolgte als Fall-Kontroll-Studie mit dem Ziel, 200 Lungenkrebsfälle, 200 Krankenhauskontrollen und 200 Bevölkerungskontrollen zu erfassen. Der Bericht stellt die Materialien der Pilotstudie so aufbereitet zur Verfügung, dass sie für ähnliche Fragestellungen genutzt werden können. Zudem werden die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen präsentiert, und die Daten der Pilotstudie werden statistisch ausgewertet, soweit dies bei der begrenzten Fallzahl sinnvoll ist.
mit laufendem Aktualisierungsservice. 120 ausgewiesene Experten weisen in diesen drei Bänden den Weg durch die Umweltmedizin mit ihrer wachsenden Fülle von Daten und Materialien: Umweltepidemiologie, Umwelttoxikologie, Klinische Diagnostik, Organwirkungen, Schadensbilder, Belastungen der Umweltdeien, Umweltschadstoffe, Belastungsquellen, Prophylaxe, Risikobetrachtungen und Kauslitätsabwägungen, Grenzwerte und rechtliche Zusammenhänge. Fundierte und kompetente Erläuterungen, mit Grafiken und Tabellen untermauert. Inhaltsübersicht: Methodik/Diagnostik - Belastung der Umweltmedien - Wirkungen auf Organe - Umweltschadstoffe - Andere Umweltfaktoren - Belastungsquellen - Prophylaxe - Rechtsgrundlagen - Anhang.