Die Erforschung der russischen Lexik des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts stellt bis heute ein Desideratum dar. Das gilt insbesondere für die Neubildungen im Bereich der Nomina abstracta, die hauptsächlich im Hinblick auf ihre Belegdaten und ihren strukturellen Vergleich mit dem entsprechenden altrussischen System nur unzulänglich behandelt worden sind. Die vorliegende Arbeit setzt sich deshalb zum Ziel, sowohl den lexikalischen Bestand an abstrakten Neubildungen dieser Zeit zu erfassen (Teil 1) als auch das gewonnene Sprachmaterial aus wortbildender und wortgeschichtlicher Sicht zu analysieren (Teil 2). Die aus zwei Teilen bestehende Arbeit stellt somit zum einen eine Fortsetzung der Anfang 1982 erschienenen Untersuchung zu den abstrakten Nominalbildungen im Altrussischen dar, zum anderen bildet sie ein wichtiges Bindeglied für die entsprechenden Studien zum 19. und 20. Jahrhundert, die im Anschluss an diese Veröffentlichung folgen werden.
Herbert Jelitte Livres






Die abstrakten Nominalbildungen im Russischen
Ein Beitrag zur altrussischen Wortbildung und Wortforschung
Aufgabe und Ziel der aus zwei Teilen bestehenden Studie ist die Erarbeitung eines theoretischen Wortbildungs- und Wortforschungsmodells und eine auf diesem Modell beruhende Analyse der im Altrussischen vorhandenen «Nomina abstracta». Der erste Teil der Arbeit ist der Erfassung des Bestandes altrussischer abstrakter Suffixbildungen gewidmet. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich zum einen mit den theoretischen Grundlagen der Wortbildung und Wortforschung, zum anderen mit der praktischen Auswertung des im ersten Teil gesammelten Sprachmaterials auf der Grundlage der entwickelten theoretischen Ansätze. Den Schwerpunkt der theoretischen Abhandlung bilden sowohl terminologische, begriffliche und methodologische Fragen als auch Probleme, die für die suffixale Wortbildung und ihre Struktur charakteristisch sind. Im Vordergrund der praktischen Analyse stehen einerseits die Teilsysteme der variantenlosen und variantenversehenen Abstraktbildungen, andererseits die Wortbildungsklassen, Wortbildungsmodelle und Wortbildungstypen.
Deutsch-russischer Dialog in den Philologien
- 613pages
- 22 heures de lecture
Dieses Buch ist in russischer Sprache verfaßt. Der Sammelband enthält die auf der Konferenz in Kazan’ und auf dem Symposion in Gießen zum Thema «Deutsch-russischer Dialog in den Philologien» gehaltenen Vorträge und einige zum Thema zusätzlich verfaßte Beiträge. Die Veranstaltungen verfolgten das Ziel, das bislang vernachlässigte Thema der wechselseitigen Beziehungen auf dem Gebiet der Philologien zu erörtern. Die Thematik beider Tagungen umfaßt zum einen Bereiche, die die sprach- und literaturwissenschaftlichen Richtungen und deren Einwirkungen betreffen, zum anderen schließt sie Arbeitsgebiete ein, die sich auf den konkreten deutsch-russischen Sprach- und Literaturvergleich beziehen. Zahlreiche Vortragsthemen sind in der dargebotenen Form bisher nur selten Gegenstand der deutschen und russischen Sprach- und Literaturwissenschaft gewesen.
Das Handbuch beschreibt und analysiert die von der russischen Sprachwissenschaft und Linguistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Wortbildung entwickelten Theorien. Berücksichtigt werden alle in Monographien, Lehrbüchern, Sammel- und Sonderbänden sowie in Zeitschriften und Periodica dargestellten Theorien, die sich in einer Vielzahl von Themen, Methoden und Begriffen bzw. Termini äußern. Die in russischer Sprache abgefaßten Beiträge sind von den Herausgebern ins Deutsche übersetzt und mit weiteren Literaturangaben versehen worden. Das Handbuch ist nicht nur für Slavisten, sondern auch für Germanisten, Anglisten, Romanisten und Forscher anderer Gegenwartssprachen konzipiert.
Die Monographie setzt sich zum Ziel, die lexikalisch-semantischen Wortstrukturen im Russischen aufzudecken, zu beschreiben und zu analysieren. Das behandelte Thema ist sprachebenenübergreifend, da es auch in Bereichen wie der stilistischen, syntaktischen und textbezogenen Ebene wirksam ist. Den thematischen Schwerpunkt bilden zum einen die begrifflich-terminologische und funktionale Bestimmung der lexikalisch-semantischen Wortstrukturen, zum anderen die Beschreibung der Merkmale dieser Spracherscheinung und deren Klassifizierung, Typisierung und Modellierung. Die Arbeit stützt sich teils auf eigene Forschungen, teils auf namhafte Sekundärliteratur der letzten Jahrzehnte. Sie vermittelt nicht zuletzt auch einen Überblick über die Arbeit der russischen Lexikologie und Semantik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Diese kleine Monographie stellt eine Einführung in die Thematik, Terminologie und Problematik der Wortarten im Russischen dar. Sie stützt sich auf Lehr- und Forschungsmaterial, das in mehrjährigen Studien gesammelt, ausgewertet und zu einer Vorlesung verarbeitet worden ist. Unmittelbaren Gegenstand bilden zum einen die Wortarten selbst, die klassifiziert und analysiert werden, zum anderen das weite Umfeld der Wortarten, das die Zusammenhänge zwischen Wortarten und Flexion, zwischen Wortarten und Kategorien sowie zwischen Wortarten und Grammatik aufzeigt. Als Quellenmaterial dient die einschlägige und namhafte Literatur zu den Wortarten im allgemeinen und besonderen.
Der Sammelband ist das Ergebnis einer langjährigen und fruchtbaren wissenschaftlichen Zusammenarbeit des Instituts für Slavistik der Universität Gießen unter Leitung von Herbert Jelitte und den entsprechenden Instituten der mit Gießen partnerschaftlich verbundenen polnischen Universität Lódz unter Leitung von Jaroslaw Wierzbinski. Die Sammelschrift widmet sich textlinguistischen und textpoetischen Themen, insbesondere Fragen der Textsemantik und Textstilistik im Rahmen der polnischen und russischen Literatur. Die Beiträger sind mehr oder weniger ausgewiesene Kenner der hier behandelten Thematik, sie haben ihre Kompetenz bereits in zahlreichen Arbeiten dokumentiert und unter Beweis gestellt.
Rußland und das Russische in vorhistorischer und altrussischer Zeit
- 322pages
- 12 heures de lecture
Diese aus Vorlesungen hervorgegangene Arbeit setzt sich zum Ziel, die Entstehung und Entwicklung Rußlands bis zur Zeit Peters des Großen in sprachlicher, kultureller, religiöser und landeskundlicher Hinsicht herauszuarbeiten und in ihren Grundzügen darzustellen. Glotto- und ethnogenetische Aspekte bilden eine Einheit und tragen in gleichem Maße zu einem Gesamtbild Rußlands in vorhistorischer und altrussischer Zeit bei. Die Untersuchung stützt sich auf renommierte Literatur und weitgehend gesicherte Forschungsergebnisse. Das Buch kann als Einführung in die russische Sprach-, Literatur-, Kultur- und Landeskunde gewertet werden.
Dieser Sammelband ist dem XII. Internationalen Slavistenkongreß in Krakau 1998 gewidmet. Er enthält Beiträge sowohl deutscher als auch nichtdeutscher Slavisten, die auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft mit dem Institut für Slavistik der Justus-Liebig-Universität Gießen zusammenarbeiten. Einige Beiträge sind als Vorträge konzipiert, die auf dem Kongreß gehalten werden. Den thematischen Schwerpunkt bilden Beiträge zur slavischen Sprachwissenschaft und hier insbesondere zur Wortbildung, zum Sprachvergleich und zur Sprachgeschichte. Im Mittelpunkt stehen das Altkirchenslavische, Altrussische und Russische.
Der Sammelband ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Slavisten der Universität Gießen, Kazan' und Lódz. Er enthält Beiträge zur russischen Sprache und Literatur des 11. bis 18. Jahrhunderts. Die Thematik ist weit gespannt, sie umfaßt sowohl Untersuchungen zu sprachlichen und literarischen Eigentümlichkeiten bestimmter Schriftdenkmäler als auch entsprechende Darstellungen, die die gesamte altrussische Periode bzw. nur das 18. Jahrhundert oder beide Epochen betreffen. Die einzelnen Beiträge, die teils in deutscher, teils in polnischer oder russischer Sprache abgefaßt sind, vermitteln Kenntnisse, die aus der bisherigen, zum jeweiligen Thema vorliegenden Sekundärliteratur zumeist gar nicht oder nur andeutungsweise zu gewinnen sind.