Die Brahma Kumaris oder «Töchter Brahmas» sind eine Ordensbewegung für meditativen Yoga mit idealistischen gesellschaftlichen Zielen. Ihr Gottes- und Geschichtskonzept ist einzigartig. 1936 gegründet, haben sich die «Töchter Brahmas» flächendeckend in ganz Indien etabliert und sind in vielen Ländern der Welt vertreten. Der Yoga-Orden wird auf allen Ebenen von Frauen geleitet und ist in gewisser Hinsicht die größte Frauenreligion der Welt. Diese ganz neue Art von Feminismus zeichnet sich durch freundschaftliche Kooperation mit Männern aus, die in großer Zahl zu den Mitgliedern und Unterstützern gehören. Die Studie enthält grundlegende, aus dem Hindi übersetzte Quellentexte, die hiermit zum ersten Mal der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es handelt sich nicht nur um die erste umfassende philologische und systematische Darstellung der Brahma Kumaris und ihrer Lehre, sondern auch um einen Erfahrungsbericht, der sich auf langjährige Beobachtungen im indischen Umfeld stützt.
Stephan Nagel Livres



Die Zeit des großen Wandels
Weltuntergangsvorstellungen als Metapher für die Sehnsucht nach Befreiung
Das Leben ist immer gewissen Unsicherheiten und Gefährdungen ausgesetzt. Das Gleiche gilt für die 'Herberge des Lebens', unsere Erde. Stets haben die Menschen empfunden, dass der beständige Wandel ihrer Welt zu bestimmten Zeiten dramatische Formen annehmen kann – bis hin zu ihrem Untergang. Die Furcht vor einem solchen Ende ist heute und besonders im hochtechnisierten Abendland wieder aktuell. Parallel dazu findet ein Umdenkprozess statt, der die Wurzeln für einen neuen Anfang setzen kann – entscheidend dafür ist ein anderes, integratives Bewusstsein. Wer am Aufbruch in eine neue Zeit aktiv teilnehmen will, sollte sich den Herausforderungen stellen, die von diversen Katastrophenszenarien ausgehen und persönlich Verantwortung übernehmen. Eine konstruktive Überwindung des Untergangsdenkens gelingt dann am besten, wenn auch das persönliche Ende durch einen Bewusstseinswandel 'mitten im Leben' akzeptiert werden kann und die eigene Existenz im sinnhaften Kontext eines größeren Ganzen gesehen wird. Dafür werden einige klassische Wege aufgezeigt.