Gerhard Oberkofler Livres






Hans Kramer
Zur Erinnerung an einen Alttiroler Historiker
Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien
Eingeleitet von Hermann Klenner
Vatikanideologie und Marxismus
Texte über Aspekte einer historischen Konfrontation
- 187pages
- 7 heures de lecture
Das ideologische Zentrum der katholischen Kirche lässt sich mit Papsttum und Glaubenskongregation über die Jahrhunderte hinweg eindeutig definieren. Schwieriger ist die Bestimmung des Marxismus. Als umfassende wissenschaftliche Weltanschauung entwickelte er sich aufgrund neuer Einsichten seit dem 19. Jahrhundert und bleibt auch in der Gegenwart nicht auf der Stelle stehen. Die erzreaktionäre Auffassung, der Marxismus sei das Böse und könne niemals ein Weg zum Guten sein, war in der Vatikanideologie als absoluter Wert in der Geschichte immer präsent. Dagegen wurde für Befreiungstheologen die marxistische Analyse ein wirksames Instrument zur Entschleierung der kapitalistischen Barbarei. Weil diese Befreiungstheologen mit ihrem prophetischen Christentum zu einer Triebkraft der Umkehr der Geschichte geworden sind, wurden sie von der Vatikanideologie unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. isoliert, verfolgt und letztlich den imperialistischen Kräften geopfert. Die Zielvorstellung einer Gesellschaft ohne Armut und Ausbeutung, ohne Krieg und Elend und letztlich einer, wie es im Kommunistischen Manifest heißt, Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist, ist keine Illusion, sie bleibt die Hoffnung von Christen in der Nachfolge von Jesus und von Marxisten. Revolutionäre Weckrufe sind in der Gegenwart aus dem Vatikan mit Papst Franziskus zu hören. Dagegen mobilisieren ebenso einflussreiche wie korrumpierte katholische Organisationen. Die hier versammelten Texte geben Einblicke in das widersprüchliche Geschehen und in eine historische Konfrontation.
Eva Priester
Eine jüdische Frau im Kampf für eine gerechte Menschheit. Mit Originaltexten aus ihrem poetischen und essayistischen Werk
Thomas Schönfeld (1923 - 2008)
- 406pages
- 15 heures de lecture
Thomas Schönfeld (1923-2008), 1938 aus seiner Heimatstadt Wien vertrieben, hat Schulen in Großbritannien und in den USA besucht, dort mit dem Studium der Chemie begonnen, das er nach seiner 1947 erfolgten Rückkehr nach Wien beendet hat. Als führender österreichischer Spezialist für Radiochemie hat er sich an der Wiener Universität habilitiert, wo er seit 1972 als ordentlicher Universitätsprofessor wirkte. Vom Institut für Strahlenschutz des Reaktorzentrums Seibersdorf wurde Schönfeld, dessen positive Haltung zur friedlichen Anwendung der Kernenergetik in Einklang mit seinem Kampf für eine atomwaffenfreie Welt steht, als Konsulent für Spezialfragen der Reaktorsicherheit herangezogen. Schönfeld war der Überzeugung, dass es keine wahre Wissenschaft geben kann, die nicht früher oder später zu einer Vergrößerung des Wohlstands der menschlichen Gesellschaft führt. In den USA hat Schönfeld in der Freien Österreichischen Jugend für die Wiederherstellung eines unabhängigen, freien und demokratischen Österreich gewirkt. Nach dem Sieg über den Nationalsozialismus und dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb aus seinem Verständnis von der Verantwortung des Wissenschaftlers heraus sein Engagement in Fragen von allgemeinem Interesse intensiv und unermüdlich. Schönfeld wurde zu einer inspirierenden Autorität in der österreichischen Friedensbewegung. Beharrlichkeit und Nachdenklichkeit zeichneten Schönfeld, der ein großer österreichischer Patriot war, in der Wissenschaft, im Friedenskampf und in seiner Parteinahme für den gesellschaftlichen Fortschritt in außergewöhnlichem Maße aus.
Universitätszeremoniell
Ein Biotop des Zeitgeistes
Dass die Universität als Institution im Auftrag und auf Kosten des Volkes nicht bloß Forschung und Lehre im Interesse der Allgemeinheit produziert, versucht Gerhard Oberkofler am Beispiel der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zu verdeutlichen. Durch ihr oft von eitlen Ritualen geprägtes Zeremoniell begibt sich die Universität auf Abwege, die den zu verteidigenden Bereich der Kultur- beziehungsweise Geisteswissenschaften verlassen. Dem bisher akzeptierten Forschungsauftrag, im weitesten Sinne einer allgemeinen Kritikfähigkeit, wird auf diese Weise nur Schaden zugefügt. Insofern muss dieses Universitätszeremoniell, die Art und Weise der akademischen Selbst-Repräsentation, kontinuierlich hinterfragt werden.
Diese Biographie über den Wiener Eduard Rabofsky - Autoschlosser, Kommunist an den Brennpunkten der österreichischen Arbeiterbewegung seit 1927, Widerstandskämpfer, von den Nazis als Hochverräter angeklagt, Folteropfer, Jurist der Wiener Arbeiterkammer u. v. m. - nähert sich einem Leben an, das von tiefer Menschlichkeit, durch unbeugsame Treue zur Arbeiterklasse und zur österreichischen Heimat gekennzeichnet war.
Dieses Buch bietet einen Überblick über die Geschichte der 1669 gegründeten Tiroler Landesuniversität Innsbruck, an der viele renommierte Gelehrte, wie der Historiker Julius Ficker, der Jurist und Pazifist Heinrich Lammasch, der Nationalökonom Eugen Böhm-Bawerk, der Chemienobelpreisträger Fritz Pregl, der Physiknobelpreisträger Victor F. Hess, der Mathematiker Wolfgang Gröbner, die Theologenbrüder Rahner oder der Philosoph Wolfgang Stegmüller gewirkt haben. In ihrer wechselvollen Geschichte erwies sich diese kleine Alpenhochschule immer wieder als Reformuniversität, von der wichtige Impulse ausgingen. Auch das widersprüchliche politische Verhalten der Universität Innsbruck wird beleuchtet, so die «Jakobinerstudenten» von 1794, die «1848er», die Anpassung an die Nazi-Herrschaft, die Opfer des Faschismus.