Die Debatte unter Psychoanalytikern über 'neue Pathologien' bei Kindern und Jugendlichen bezieht sich zunehmend auf Störungen wie Sucht, Bulimie, Identitätsstörungen und psychosomatische Erkrankungen. Klassische Neurosebilder verlieren an Bedeutung, während neue, schwerwiegende Primärstörungen, insbesondere narzisstische und autistische Störungen, in den Fokus rücken. Die Psychoanalyse hat sich auch auf erwachsene Patienten ausgeweitet, wobei immer mehr Ärzte psychoanalytische Ansätze bei psychotischen Störungen anwenden. Diese Entwicklung führt zu einer Fragmentierung der psychoanalytischen Schulen, die sich um spezifische Themen wie Objektbeziehungen und Ich-Störungen gruppieren. Zudem hat sich eine pragmatische Arbeitsteilung zwischen Medizin und Psychoanalyse etabliert, die oft ohne Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen biochemischen und psychodynamischen Behandlungen erfolgt. Ein wachsender humangenetischer Diskurs stellt die Psychoanalyse vor Herausforderungen, die sie oft passiv hinnimmt. Der anhaltende Dualismus von Körper und Seele im psychoanalytischen Denken hindert an einer konsequenten Neudefinition körperlicher Aspekte. Das Buch beleuchtet daher Ansätze von Autoren wie Lacan, Nasio, Aulagnier und Sami-Ali, die ein neues Denken des Körper-Seele-Verhältnisses anstreben und die in der deutschsprachigen Psychoanalyse oft unbekannt sind. Es plädiert für die Öffnung gegenüber diesen internationalen Perspektive
Eckart Leiser Livres






Von Ratten und Menschen. Diese Untersuchung des Behaviorismus ist in einem radikal behavioristischen Umfeld entstanden.
Grenzen überschreiten oder der Faden der Ariadne
Ausflüge in die Psychoanalyse und andere Räume der Subjektivität
Psychoanalyse, Psychosomatik, Epistemologie, Strukturale Anthropologie, Genderproblematik und Wissenschaftsgeschichte: Im vorliegenden Buch befasst sich Eckart Leiser im Einzelnen mit scheinbar weit auseinanderliegenden Fragestellungen. Mithilfe psychoanalytischer Zugänge gelingt es Leiser jedoch, die Grenzen zwischen heterogenen Themenfeldern und Gegenständen zu überschreiten und diese Bereiche sinnvoll miteinander in Beziehung zu setzen. »Grenzen überschreiten« lässt sich im Bezug auf den Autor auch wörtlich verstehen, denn seine universitäre Arbeit führte ihn an die verschiedensten Orte im In- und Ausland: Frankfurt, Berlin, Mexiko-Stadt, Wien, Madrid, Saragossa und Buenos Aires. Jede Station hat in seinem Denken und in seiner Arbeit deutliche Spuren hinterlassen.