Hans Saner Livres






- Karl Jaspers- 181pages
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 - Karl Jaspers stammt aus Oldenburg, nahe der Nordseeküste. In zwiefacher Weise prägte die Landschaft des Nordens seinen Geist und ging in sein späteres Werk ein. "Die Ebene des Marschen, nur durch wenige und niedrige Erhöhungen gewölbt, läßt den weiten Horizont unverstellt: Nichts als Himmel, Horizont und ein Ort, wo ich stehe. Der Himmel offen nach allen Seiten. Das Meer, im freien Spiel der Bewegtheit, öffnet jeden Horizont gleichsam hinein in die Unendlichkeit. Die allseitige Offenheit, die lichte Weite, die unendliche Bewegung: sie sind die Wahrheitsqualitäten seiner Vernunft geworden". Jaspers' Vorfahren lebten seit undenklichen Zeiten in dieser Landschaft. 
- Wie beurteilen Sie das Verhalten der offiziellen Schweiz und der Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs? Fühlen Sie sich persönlich verantwortlich oder gar haftbar für das Unrecht, das geschehen ist? Einige Dutzend 16- und 17jährige Schweizer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nahmen zu diesen Fragen Stellung, nachdem sie im Geschichtsunterricht über die Zeit zwischen 1939 und 1945 unterrichtet worden waren. Dabei versuchten die Lehrkräfte, auf jede moralische und politische Beeinflussung zu verzichten, die Diskussion in den Klassen aber jederzeit zu fördern. Ziel war es, einen selbständigen Denkprozess bei den Jugendlichen in Gang zu setzen und dabei die Stimmen derer zu hören, die man in der Regel vergisst, die aber schon morgen mitbestimmende Bürgerinnen und Bürger sein werden. Der Band versammelt die dabei entstandenen Texte. 
- Die fünf Arbeiten des Bandes umkreisen jenes Lebensalter des Menschen, das die philosophische Literatur meist ausser acht gelassen hat: die Kindheit. Sie beschreiben die soziale Rolle des Fötus, fragen nach der philosophischen Bedeutung der Geburt, nach der Legitimation der Abtreibung, nach den Gründen für die Abtötung der kindlichen Phantasie und für die Vorenthaltung der Menschenrechte. 
- In seiner Rede zum Auftakt des Jaspers-Jahres 2008 in Oldenburg reflektiert Hans Saner Jaspers' Denken vor dem Hintergrund seiner Biographie und Lebensumstände an den verschiedenen Orten seines Schaffens. 
- Erinnern und Vergessen- Essays zur Geschichte des Denkens - 'Erinnern und Vergessen' ist eine Sammlung von zehn Essays zur Geschichte des Denkens. Saner skizziert die Dialektik des Vergessens und des Gedächtnisses, wie Nietzsche sie entworfen hat - und stellt dem Hannah Arendts, Jaspers und Heideggers Betrachtungen über das Vergessen und das 'Nicht'-vergessen-dürfen entgegen. Der letzte Teil handelt von der Erinnerung, und wie sich ihr die Philosophen in Metaphern annähern. Das Buch ist von einem Bogen umspannt: Im 19. Jh. hat der junge Nietzsche die Kraft und die Kunst des Vergessens entdeckt, die das Denken aus der Umklammerung durch den Historismus befreit und den Blick in die Zukunft richtet. Im 20. Jh. dagegen haben die Völker Europas die schmerzliche Erfahrung gemacht, dass man nur zu schnell vergisst und verdrängt, was nicht vergessen werden dürfte. 
- Nicht-optimale Strategien- Essays zur Politik - Hans Saner zeigt in seinen politischen Essays, dass die Politik immer mit nicht-optimalen Strategien arbeiten muss, in denen keine Garantie gegen das Scheitern und für das Gelingen liegt. Ebendeshalb muss alles politische Handeln verantwortet werden und offen bleiben für die Korrektur. Gezeigt wird das konkret an den Problemen von Verantwortung und Schuld in der Flüchtlingspolitik der Schweiz, in der Frage nach den Formen der Integration und der Solidarität, in den Erwägungen, ob auf das Jahrhundert der Gewalt das Jahrhundert der Solidarität folge, sowie in den Fragen nach den Strategien der diplomatischen Negoziation und den Handlungen einzelner im transnationalen Widerstand. Das Gelingen ist nicht unmöglich. Aber es ist die Ausnahme. In der Spieltheorie wird unterschieden zwischen Spielen mit optimaler und Spielen mit nicht-optimaler Strategie. Optimale Strategien sind Verfahren, die unter bestimmten Bedingungen mit Gewissheit zum erwünschten Ziel führen. Dame zum Beispiel ist ein solches Spiel. Wer anfangen darf und keine Fehler macht, wird mit Gewissheit den Sieg davontragen. Nicht-optimale Strategien dagegen sind Verfahren, bei denen es keine Gewissheit geben kann, das erwünschte Ziel zu erreichen. Schach zum Beispiel ist ein solches Spiel. Wie immer wir eröffnen: Wir können gewinnen oder verlieren. 
- Der Band enthält fünf Arbeiten, die um musik- und existenzphilosophische Fragen kreisen: um das Verhältnis von Musik, Liebe und Tod im altsumerischen Mythus von 'Ischtars Fahrt in das Land ohne Rückkehr' und im griechischen Orpheus-Mythus; um die Liebe zu aussermenschlichen Objekten (Pflanzen, Tieren, Landschaften und Symbol-Werten) und ihre Folgen für das Leben; um das Verhältnis von Melancholie und Leichtsinn; um das Verhältnis von globaler Einheit und regionaler Vielfalt in der Musikpädagogik am Ende des 20. Jahrhunderts und schliesslich um die Beziehung von Musik und Dichtung. Dabei werden die existentiellen Probleme in ihren Beziehungen zu den Künsten betrachtet und innerhalb der Künste überwiegend zur Musik. Das wiederum schliesst ein Verhältnis der Künste zu den entscheidenden Lebensfragen ein. Nirgends geht es um abgelöste ästhetische Probleme, aber auch nie um amusische Existenz. Die Kunst ist darin der Philosophie verwandt, dass sie in Zeichen Sinn zeigt. Deshalb befragt die Philosophie die Künste nach ihrer Wahrheit: dem anders gesetzten Sinn. 
