Marieluise Fleißer Livres






Gesammelte Werke
- 320pages
- 12 heures de lecture
Ein Ausbruch aus der trügerischen Idylle der Kleinstadt Ingolstadt in das Boheme- und Theaterleben Berlins und zurück: Das Lebensdrama Marieluise Fleißers entfaltet sich an wenigen, aber prägenden Orten und in intensiven Brief-Kontakten. Ihre Korrespondenz mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Bertolt Brecht, Joseph Breitbach und Rainer Werner Fassbinder zeigt, wie eng Leben und Werk dieser Autorin miteinander verknüpft sind. Fleißer sucht früh die Nähe von Lion Feuchtwanger und Brecht, schließt sich der linken Avantgarde an und ist von Exzentrikern und Außenseitern fasziniert, während sie nach dem Zustand des Schreibenkönnens strebt: »Ich will endlich wieder schreiben können.« Ihre leidenschaftlichen Beziehungen zu Männern führen jedoch oft zu einem fatalen Ungleichgewicht. Brecht unterstützt ihren Erfolg in Ingolstadt, stürzt sie aber auch in einen Theater-Skandal. Der erfolglose Schriftsteller Hellmut Draws-Tychsen entfremdet sie von ihrem kreativen Umfeld und beraubt sie ihrer Freiheit. Georg Hetzelem inspiriert sie zu Versen, wählt jedoch eine andere Frau. Schließlich heiratet Fleißer ihren Jugendfreund Josef Haindl, was sich als »der Not abgerungener Schritt« herausstellt. Doch Fleißer erkennt: »Ein schmerzfreies Leben gibt es nicht.«
Diese »echt Ingolstädter Originalnovellen«, die 1929 unter dem Titel Ein Pfund Orangen und neun andere Geschichten erschienen, sind Marieluise Fleißers erste Buchpublikation. Lion Feuchtwanger und Bertolt Brecht hatten die damals 26jährige Autorin zur Veröffentlichung ermutigt. In der Presse wurde das Buch von so gegensätzlichen Kritikern wie Alfred Kerr und Herbert Jhering einhellig gerühmt, und Walter Benjamin urteilte weitblickend: »Diese Frau bereichert unsere Literatur um das seltene Schauspiel ganz unverbohrten provizialen Stolzes. Sie hat einfach die Überzeugung, daß man in der Provinz Erfahrungen macht, die es mit dem großen Leben der Metropolen aufnehmen können, ja sie hält diese Erfahrungen für wichtig genug, um ihre Person und ihre Autorschaft daran zu bilden… Der aufsässige Dialekt, der die Heimatkunst von innen heraus sprengt, ist nur die eine Seite des sprachlichen Könnens, das in diesen Novellen steckt. Es gibt da nämlich noch eine Verstiegenheit: … die namenlose Verwirrung nämlich, mit der das volkstümliche Versprechen sich auf den Weg macht, die Stufen der sozialen Redeleiter hinaufzuklimmen, das ›feine, gehobene‹ Deutsch der herrschenden Klasse zu sprechen. Diese Verwirrung, diese hochstaplerische Schlichtheit ist hier ein Kunstmittel ersten Ranges geworden.«
Ein Pfund Orangen und neun andere Geschichten
- 137pages
- 5 heures de lecture
Der Apfel. Briefe aus dem gewöhnlichen Leben. Stunde der Magd. Die Dreizehnjährigen. Ein Pfund Orangen. Das Märchen vom Asphalt. Die Ziege. Das kleine Leben. Die arme Lovise. Abenteuer aus dem Englischen Garten.
Abenteuer aus dem Englischen Garten
- 171pages
- 6 heures de lecture
Marieluise Fleißer erregte im Jahre 1929 Aufsehen durch ihr Theaterstück »Pioniere in Ingolstadt«.Sie wurde bekannt durch ihre Begegnung mit Brecht und Feuchtwanger. Unter Hitler hatte sie Schreibverbot.Die hier vorgelegte Auswahl sammelt ernste und heitere Texte und zeigt die eigenwillige Kunst der Erzählerin.Die Dreizehnjährigen. Stunde der Magd. Moritat vom Institutfräulein. Abenteuer aus dem Englischen Garten. Gustl ein Schwimmer und Retter. Der Venusberg. Der Rauch. Er hätte besser alles verschlafen. Das Pferd und die Jungfer. Die im Dunkeln.
Eine Zierde für den Verein
- 201pages
- 8 heures de lecture
In der vermeintlichen Idyllik einer deutschen Provinz in den Jahren vor 1933 sucht Gustl Amricht, Kleinstädter, Zigarrenladeninhaber und Schwimmphänomen, die Nähe von Frieda Geier, erobert und heiratet sie. Aber an der Selbständigkeit Friedas prallen »die natürlichen Machtmittel des Mannes« ab, sie läuft ihm davon, und der Enttäuschte stürzt sich mit großem Entschluß auf die wichtige Aufgabe: er wird wieder der erstklassige Krauler, der aus seinem mannhaften Körper das letzte für seinen Verein herausholt.
Marieluise Fleißers Ingolstädter Stücke, deren Uraufführung in den 20er Jahren zum Skandal führte, zeigen Kleinstädter, deren doppelte Moral jeden Emanzipationsprozeß abschnürt wie ein Korsett aus Gewohnheit, Aberglauben und Engstirnigkeit. Und sie zeigen, um was es der Fleißer geht: um Glück, Liebe, Angstlosigkeit und Klarheit.



