Le Flaubert réel establishes a new concept of realism in Flaubert research. This re-definition is the result on the one hand of an occupation with disciplines such as medicine and psychiatry. On the other, following Hegel’s definition of Romantic art and Auerbach’s studies on the gospel and realism, modern literature has its primal scene in the incarnation and crucifixion. It is born out of the spirit of an anti-christian Christianity, which turns out to be a metamorphosis of antique idolatries. Yet this progressive gestus of a critique of Christianity only provides one aspect. On the back of this irony, Flaubert establishes modern literature by unfathomably out-christianising Christianity beyond all secularisation.
Barbara Vinken Livres






Translatio Babylonis
Unsere orientalische Moderne
Was, wenn sich jenseits gängiger Definitionen, Legitimationen und Konstruktionen des Orients eine andere Genealogie auftäte? Eine Linie, die zeigte, wie die westliche Moderne das Orientalische in seinem Herzen findet und gegen sich wendete? Das erforderte eine neue Einschätzung der Reden vom Orient. Dieser Band bietet eine grundsätzliche Neuveranlagung des Orient-Komplexes, der auch nach neueren Orientalismus-Gemeinplätzen der postkolonialen Welle nicht überflüssig ist. Der Band, der mit »Babylon« das Reizwort der Nachaufklärung mit der Leistung der westlichen Traditionsvermittlung kurzschließt, geht wissensgeschichtlichen Formations- und Rezeptionsmechanismen des Orients in der Literatur nach. Von ihren Ursprüngen in der Antike bis ins Europa des 19. Jahrhunderts rücken die Beiträge die narrativ-hegemonialen Überschreibungsstrategien zwischen Orient und Okzident in den Blick. Sie erkunden Phänomen und Persistenz einer veritablen translatio Babylonis in ihren Vorgeschichten, Randerscheinungen und mythen-analogen Strukturen, die den zeitgenössischen politischen Diskursen häufig verborgen bleiben.
Future Beauty
- 256pages
- 9 heures de lecture
A major new study of avant-garde Japanese fashion, from the early 1980s to the present day. Featured designers include such international masters as Rei Kawakubo, Yohji Yamamoto, Issey Miyake and Jun Watanabe, as well as a new generation of radical designers, such as Jun Takahashi.
Diva
Eine etwas andere Opernverführerin
Von der Königin der Nacht bis Lulu Raffiniert und originell sprengt die Oper jedes Genderkorsett. Wie keinem anderen Genre außer der Mode ist es der Oper gegeben, Geschlechtsrollen zu ent-naturalisieren, kunstvoll als Rollen und nicht als Natur aufscheinen zu lassen. Ebenso pansexuell wie nicht binär, ist in der Oper alles im Fluss. Sie ist ein hochpolitisches, subversivses Genre, das die angeblich »natürlichste« aller Oppositionen zersetzt: die von Männern und Frauen. Gerade jetzt, wo »Gender-fluidity«, »Pansexualität« und »non-binary« in aller Munde sind, ist die Oper angesagt wie lange nicht. Der Kult, der in der Oper gefeiert wird, ist ganz sicher nicht der Triumph einer patriarchalen Gesellschaft im Frauenopfer. Beherrscht wird die Bühne von souveränen Frauen, die große Liebende sind. Mit dieser Liebeskraft, der stärksten aller Kräfte, stellen sie alles in den Schatten. Durch die Stimme der Diva, in der die Liebe triumphiert, wird der patriarchale Männerbund übertönt. Weder mit dem Triumph des Männlichen, noch dem des Patriarchalischen sieht es auf der Opernbühne wirklich gut aus; fast kann man sagen, dass Männlichkeit in der Oper ein Schimpfwort ist. Travestie und Transvestie hebeln männliche Herrschaftsansprüche im Zeichen des Weiblichen und geschlechtlich Unbestimmten aus. Eine überraschend aktuelle, andere Geschichte der Moderne.
Die deutsche Mutter
- 329pages
- 12 heures de lecture
In Deutschland müssen Frauen sich immer noch entscheiden: entweder Kinder oder Karriere. Warum? Muß es uns nicht beunruhigen, daß eine Französin, eine Dänin oder eine Italienerin sich nicht vor diese Wahl gestellt sieht? Und warum glauben wir trotzdem immer noch, in Sachen Emanzipation Vorreiter in Europa zu sein? Barbara Vinken analysiert sachlich, prägnant und intelligent den Zusammenhang dieses Mißverhältnisses, seine Ursprünge und Auswirkungen. Ihr Fazit: Die deutsche Politik hat sich immer viel mehr um die Familie als um die Selbständigkeit der Frau gekümmert. Der Grund für diese Einseitigkeit ist der uralte, bis heute ungebrochene Mythos der Mütterlichkeit. Wie ein roter Faden zieht er sich vom Protestantismus durch die nationalsozialistische Ideologie bis zum heutigen Bio-Gesundheitswahn: Nur die gesunde Kleinfamilie mit einer Mutter, die sich um alles kümmert, kann gegen die kalte, harte Welt bestehen.
Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches? Sobald eine Mode vergessen ist und damit nicht mehr altmodisch wirkt, kann sie zum letzten Schrei wachgeküsst werden. Man hat deswegen von der Tyrannei der Mode gesprochen, die aus dem Blauen heraus ihre Launen diktiert. Doch bei genauerer Betrachtung entpuppt sie sich als ein Spiel nach Regeln – und als ein differenziertes Zeichensystem im historischen Wandel. Im bürgerlichen Zeitalter ist Mode weiblich geworden, Männer kommen unscheinbar im Anzug daher. Doch das war nicht immer so. Heute ist der angeblich herrschende Trend der zum Unisex. Doch wenn sich Frauen wie Männer anziehen, ziehen sich dann beide gleich an?
Ist der Wandel der Moden eine unvorhersehbare Laune der Kultur? Mitnichten, sagt Barbara Vinken, auch wenn wir, die diese Moden tragen, meist keine Ahnung davon haben, was wir tun, wenn wir uns anziehen. Modewandel hat System. Fragt sich nur, welches? Barbara Vinken ist Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtete als Gastprofessorin zuletzt in New York, Paris und Chicago. Sie schreibt auch für 'DIE ZEIT', die 'Neue Zürcher Zeitung' und 'CICERO'.
ZERO-Kunst und Mode
- 112pages
- 4 heures de lecture
Der Einfluss der ZERO-Kunst auf die Mode wird in diesem Werk umfassend analysiert. Die Autorin, eine angesehene Expertin für Modetheorie und -geschichte, beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Mode und zeigt, wie innovative künstlerische Strömungen die Modewelt geprägt haben. Durch die Verbindung von Kunsttheorie und praktischen Beispielen wird ein faszinierender Einblick in die Entwicklung der Mode gegeben, der bisher wenig beachtet wurde.
Bel Ami
In diesem Babylon leben wir noch immer
Barbara Vinken spürt dem Rückgriff auf die alttestamentarischen Schreck-Motive der "Großen Hure Babylon" und der Götzenverehrung im naturalistischen Roman des 19ten Jahrhunderts nach. Anhand von Guy de Maupassants Roman "Bel-Ami" demonstriert sie, wie der Götzendienst - von dem sich das christliche Bürgertum als abgegrenzt und emanzipiert verstanden wissen will - eben diesem als verdecktes, verdrehtes, verdrängtes Fundament zugrunde liegt
Ver-kleiden
Was wir tun, wenn wir uns anziehen
Ziehen wir uns als Frau, als Mann an? Drücken wir in unseren Kleidern nur uns selbst aus oder immer auch eine Fülle von gesellschaftlichen Codes? Mode, so Barbara Vinken, ist immer zugleich eine Sprache, eine Konvention, der wir unterworfen sind, und ein Mittel, genau diese Konventionen zu durchkreuzen – sich dem Reiz des Ver-kleidens hinzugeben. Erst als Spiel zwischen den Geschlechtern, den Klassen und den Identitäten gelingt es der Mode, Gender als raffiniertes rhetorisches Gebilde vorzuführen. Und so ist, was in der Mode passiert, auch kein Verwischen von Gender, nicht Gender fluidity, sondern ein durchaus verunsicherndes, hartes Gegeneinander-Führen der Konstruktionen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ - provokativ, witzig und geistreich.
