Macht kann sowohl unterdrückende als auch aufbauende Anteile haben. Die Thematisierung der therapeutischen Beziehung als einer Machtbeziehung lenkt den Blick zum einen auf die asymmetrische Grundlage der psychotherapeutischen Interaktion, zum andren auf das tiefgründige Zusammenspiel von Übertragungen, Phantasien und Projektionen. Die Wahrnehmung der Ambivalenz von Macht im Kontext von Psychotherapie, der verantwortliche Umgang mit Macht sowie Aspekte des Machtmissbrauchs sind Themen dieses Bandes. Dazu gehören therapeutische Überlegungen ebenso wie Erfahrungen aus der Praxis. Zum ersten Mal gelingt es hier, aktuelle Beiträge von Vertretern verschiedener Therapieschulen zu diesem zur Zeit heftig diskutierten und grundlegenden Aspekt von Psychotherapie in einem Band zusammenfassen. Dieses breite Spektrum eröffnet auch erfahrenen Praktikern viele Perspektiven.
Christoph J. Schmidt Lellek Livres





Dieses vierte Sonderheft der OSC widmet sich philosophischen und ethischen Fragestellungen. Die Autorinnen und Autoren sind keine akademischen Fachphilosoph/innen, sondern Praktiker/innen in verschiedenen Beratungsberufen, die die Philosophie für die Praxis von Coaching und Supervision nutzbar zu machen suchen. In den drei Teilen dieses Bandes werden in unterschiedlichen Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Perspektiven philosophische Grundlagen und ethische Wertorientierungen reflektiert sowie kritische Auseinandersetzungen mit scheinbar selbstverständlichen Haltungen geführt. Dies entspricht einer Grundbewegung jeglicher Beratungspraxis, dass sich nämlich durch eine Distanznahme von der Praxis veränderte Perspektiven, Bewertungen und Handlungsoptionen erschließen, um dann mit neuen Voraussetzungen zur konkreten Praxis zurückzukehren.
Ressourcen der helfenden Beziehung
Modelle dialogischer Praxis und ihre Deformationen
Der Autor richtet sich an Fachleute in helfenden und beratenden Berufen sowie an Studierende in verwandten Disziplinen und betont die zentrale Rolle des Beziehungsgeschehens zwischen den Beteiligten für die Qualität des helfenden Handelns. Zunächst wird die Bedeutung einer dialogischen Haltung und deren Merkmale erläutert, gefolgt von der Entwicklung kulturgeschichtlicher, religiöser und philosophischer Ressourcen, die eine Reflexionskultur in den helfenden Berufen unterstützen. Diese Ressourcen werden Praktikern erstmals zugänglich gemacht. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesen Ressourcen und Modelltypen hilft, deren Relevanz für die Praxis zu erkennen und mögliche Ambivalenzen wie „Helfer-Kitsch“, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch zu reflektieren. Eine ausgewogene Balance zwischen den Konzepten der „Nächstenliebe“ (Agape) und dem griechischen „Begehren“ (Eros) wird als entscheidend für die Qualität und den Erfolg helfenden Handelns sowie für die langfristige Belastbarkeit der Helfer im professionellen Alltag hervorgehoben. Der interdisziplinäre Ansatz des Autors führt zu differenzierten, bisher unbeachteten Forschungsergebnissen und erweitert das Wissen in beruflicher und praktischer Hinsicht. Die Darstellung ist auch für Studierende und interessierte Laien zugänglich.
Praxeologie des Coaching
- 258pages
- 10 heures de lecture
Dieses Buch präsentiert Aufsätze zur Coaching-Praxis. Im Sinne einer Praxeologie wird ein konzeptioneller Rahmen für unterschiedliche diagnostische Ansätze und unterschiedliche methodische Maßnahmen umrissen. Im ersten Teil werden zunächst Eckpfeiler für eine Praxeologie des Coaching dargestellt. Das Fazit lautet: Coaching sollte sich nicht auf einen einzigen Methodenansatz gründen, sondern auf eine Vielzahl von Diagnose- und Methodenkonzepten, die allerdings zu konzeptionell fundierten „Integrationsansätzen“ zu verschmelzen sind. Nach diesen programmatischen Aufsätzen finden sich im zweiten Teil etliche Diagnosekonzepte als Basis für die Methodenanwendung im Coaching. Der dritte Teil enthält Beiträge von Autoren, die ihrer Arbeit spezifische Verfahren, meistens aus dem Bereich der Psychotherapie, unterlegen. In den Beiträgen des letzten Abschnitts wird von Coaching aus Milieus berichtet, in denen diese Arbeitsform noch ein Novum darstellt, wie z. B. Coaching im Journalismus, in der Hochschule oder in Anwaltskanzleien.
Konzepte des Coaching
- 253pages
- 9 heures de lecture
Dieses Buch eröffnet eine Reihe zu den Themen Coaching und Supervision. Es ist der Konzeptentwicklung von Coaching gewidmet. Während derzeit zahlreiche Publikationen erscheinen, die eher das „Modische“ und schnell Verwertbare im Coaching akzentuieren, sind hier Beiträge versammelt, die seine konzeptionelle Fundierung verfolgen. Das Buch umreißt zunächst „Coaching als Managementberatung“, wo es um Ansätze der Führungsberatung, der Managementdiagnostik und der Kompetenzentwicklung geht. Auch das Coaching des Topmanagements von Mittelbetrieben wird hier thematisiert. Die Relation von Coaching zu benachbarten und verwandten Beratungsformaten wie Mediation, Supervision, Psychotherapie und OE wird ebenfalls ausgeleuchtet. Besondere Schwerpunkte bilden „Philosophische Implikationen von Coaching“ und sein Stellenwert als Profession. Das Buch enthält großenteils Aufsätze, die in früheren Heften von OSC erschienen sind und jetzt für dieses Buch stark überarbeitet wurden. Es enthält darüber hinaus Beiträge, die für diesen Band neu verfasst worden sind. Die Autoren sind entweder Wissenschaftler, die auch als Coaches tätig sind, oder sie sind Coaches, die einschlägiges „Wissen schaffen“ wollen