Der Mob - Recherchen zum organischen Verbrechen - bk715; Heyne Verlag; Dagobert Lindlau; pocket_book; 1998
Dagobert Lindlau Livres






Er hat das deutsche Fernsehen verkörpert und mitgeprägt wie wenig andere: Dagobert Lindlau, langjähriger Chefreporter in der ARD, schreibt eine funkelnde Reportage über seine oft schwierige, immer spannende und manchmal komische Arbeit. Er legt Hintergründe offen und stellt die Frage eines Insiders nach der Zuverlässigkeit der Medien und nach dem unzulässigen Einfluß der politischen Parteien.
Lindlaus Roman schildert den Aufstieg des Joseph Straglers vom Zuhälter auf St. Pauli zum angesehenen Hamburger Geschäftsmann, der auch politisch Einfluß nimmt. 1945 ist der Einundzwanzigjährige wegen Fahnenflucht und Feigheit vor dem Feind nur knapp dem Strang entronnen. Er wittert Macht und Geld und erringt beides, nicht ahnend, daß er einmal, als er glaubt, alles erreicht zu haben, mit einer neuen, ihm fremden Brutalität konfrontiert wird.- Ein Roman um Macht und Lust, Korruption und Erpressung, um das Glück im Spiel und das Pech in der Liebe.
Dagobert Lindlau, Experte in Sachen organisiertes Verbrechen, weiß längst, dass die mafiosen Methoden der Unterwelt sich überall in der Gesellschaft breitgemacht haben. Auch in den Medien. Am Beispiel des fiktiven Fernsehsenders TELE IV beschreibt er einen Alptraum aus Intrige, Erpressung, Nötigung und Bedrohung, der bedrückend, oft aber auch komisch der Realität gefährlich nahe kommt.
In seinem 1987 erschienenen Besteller "Der Mob" hat Dagobert Lindlau die Bedrohung durch das organisierte Verbrechen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. In diesem Buch zeigt er Personalstrukturen und Arbeitsmethoden solcher "Unternehmen" am konkreten Fall des Lohnkillers Pinzner auf. "Der Fall", so Lindlau, "stellt sich mir anders dar als veröffentlicht. Es ist ein Eisberg, dem die Spitze abgebrochen wurde. Auch das war nur möglich, weil die Spezialisten der Hamburger Polizei und Justiz ihr Leben riskierten..."