Franz Xaver Hofer Livres






„Die erste Nacht, die er wieder in der Stadt verbrachte, bescherte ihm einen Traum, der die Beschaffenheit einer Wirklichkeit hatte. Sofort stand er auf, trat ans offene Fenster und sah in den Hof hinunter, wo Hilda gerufen hatte. Aber dre Hofschacht war nur von trübem Frühlicht erfüllt, ein Hund stöberte zwischen Körben, Bottichen und Handwagen herum, sonst war nichts zu sehen.“
Am Anfang des Projekts „Flora - Pflanzenportraits“ steht Helga Hofers leidenschaftliche Beschäftigung mit Pflanzen und allem, was dazu gehört. In der Vorstellung der Malerin treten Eigenheiten und Merkmale von Gewächsen zwanglos mit dem Bildnis einer imaginierten Frau zusammen. Die Portraits sind zwischen Typus, Charakter und individuellem Ausdruck angesiedelt und als Einheit mit dem Pflanzlichen zu betrachten. Die Gärtnerin trägt zur Bildsprache bei, die Malerin liefert die persönlichen Farbharmonien und die Zeichensetzung. In die floralen Zeichen und dazwischen komponiert Helga Hofer ihre Frauenbilder. Seit den ersten Arbeiten dieser Art ist Franz Xaver Hofer von der Idee bewegt, dazu Texte zu machen. In einer assoziativen Weise vollzieht er nach, was er sieht, ohne den Bildern eine feste Bedeutung aufzudrängen. Er überlässt sich seinen Einfällen, die ebenfalls Pflanze und Frauenportraits einbeziehen. Die lyrischen Texte beschreiben, deuten und erzählen in einem. Alle Bilder der Reihe „Flora“ sind 2004 entstanden. Sie haben das Format 24 x 18 cm und sind mit Ölfarben auf Baumwolle gemalt.
Nico Landmann, von seiner Mutter, einer lebensfrohen Friseuse verwöhnend und vernachlässigend erzogen, verbirgt Gefühle der Unsicherheit hinter Aggressivität. Noch mit dreißig hat er massive Probleme, in der Gesellschaft den richtigen Platz für sich zu finden. Gedankenlos lässt er sich auf menschenverachtende Abenteuer ein. Er fährt mit einem ehemaligen Fremdenlegionär in das Gebiet des jugoslawischen Bürgerkriegs, um dort Geschäfte einer international agierenden Gruppe von Betrügern mit den Kriegern abzuwickeln. Als er Zeuge der Gräuel des Bürgerkriegs wird, berührt ihn das tief. Ein Empfinden für mitmenschliche Verantwortung erwacht, während seine nächste Umgebung mehr und mehr in den Sog von spekulativen Geschäften gerät. Auf der Suche nach einer echten Beziehung lernt er eine junge Frau namens Claudia kennen, die ihm mit starkem Eigensinn entgegentritt. Sie begleitet seine letzte Fahrt ins Bürgerkriegsgebiet. Ein Entwicklungsroman.