Mitten in Sachsen-Anhalt befindet sich eines der schönsten Landschaftskunstwerke Deutschlands: der Wörlitzer Garten. Unweit der Städte Dessau und Wittenberg errichteten Fürst Franz von Anhalt-Dessau und sein Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff ab 1764 den ersten englischen Garten auf dem europäischen Festland. Es entstand eine Traumwelt aus fremdartigen Pflanzen, geheimnisvollen Grotten und Gebäuden. Klassizistische wie neugotische Bauwerke künden vom Beginn neuer Entwicklungen in der deutschen Architekturgeschichte. Reinhard Alex, in den staatlichen Schlössern und Gärten Wörlitz-Oranienbaum-Luisium tätig, führt den Leser durch „seinen“ Garten, veranschaulicht die tiefgründige Symbolik der Landschaftskomposition und erläutert Entstehung sowie heutigen Zustand der Anlage. Ein Gartenführer von A bis Z und die historische Beschreibung einer Gondelfahrt laden ein und geben Tips für einen Besuch des Parks. Die Farbaufnahmen von Ulrike Romeis und Josef Bieker zeigen die ganze Vielfalt und Pracht des Wörlitzer Gartens.
Reinhard Alex Livres






Der wohl kurioseste Bau im Wörlitzer Park ist die Insel Stein mit einer kleinen Nachbildung des Vesuv, einem Amphitheater und der Villa Hamilton, die den Landsitz Sir Hamiltons an der Küste des Posillipo kopiert. Von den Eindrücken einer Italienreise geprägt, setzte der Fürst Franz von Anhalt-Dessau so seinen Wunsch um, einige Beobachtungen der Reise auch seinem Volk zugänglich zu machen. Zu besonderen Anlässen konnte sogar das gewaltige Schauspiel eines Vulkanausbruchs inszeniert werden, das heute nach jahrelanger Instandsetzung wieder durchführbar ist.
Das Monument auf dem Wörlitzer Elbwall
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Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau ließ in den Jahren 1801-1807 das Monument auf dem Wörlitzer Elbwall als Stätte der Erinnerung an seine Vorfahren errichten. Der aus Natursteinen geformte, ruinös anmutende Bau ist in seiner Gestaltung von römischen Grabbauten beeinflusst. In die mit Stuckmarmor bekleideten Wandflächen des quadratischen, gewölbten Innenraums sind Reliefs mit den Bildnissen der Regenten des Fürstentums Anhalt-Dessau eingefügt. In Referenz auf die Antike, die ihren krönenden Abschluss in der den Bau schmückenden Ehrensäule findet, demonstriert das Monument im Wörlitzer Garten den Anspruch und die Tradition des anhaltinischen Geschlechts.
Seemann Verlag, Lpz., 1995. 246 S. mit zahlr. Fotos von Peter Kühn, Ln.U. neuwertig
