Die zentrale These des Buches besagt, dass Bilder lediglich als Anordnung von Farben auf einer Fläche zu verstehen sind, wodurch die Frage nach ihrer Aussage problematisch wird. Das Erschaffen von Bildern aus Fotos wird als Neuanordnung von Farben beschrieben, ohne die ursprüngliche Struktur zu verändern. Die Interpretation und Ästhetik der resultierenden Werke sind demnach subjektive Prozesse, die im Gehirn des Betrachters stattfinden.
Ferdinand Zwidtmayr Livres






GoldGeld
Geldsysteme, Goldstandard, Reserven, Krisen und die deutschen Zentralbanken
Während viele Bücher die sich mit diesen Themen beschäftigen, auf die eine oder andere Weise politisch oder ideologisch geprägt sind, setzt sich der Autor in diesem Fall unaufgeregt und fachlich kompetent mit den Fragen und Hintergründen auseinander und vermag das akribisch recherchierte Wissen aus einer Vielzahl von Quellen und Arbeiten wissenschaftlicher Forschung mit leichter Hand an seine Leser zu vermitteln. Ein Buch, welches das Zeug zum „Standardwerk“ hat. Wer sich für die Thematik interessiert, kann von der Lektüre nur profitieren – selbst wenn er den Schlüssen des Autors nicht immer folgen mag. Zwidtmayr versteht es unterhaltsam – wie schon in seinem Buch „Wie das Mittelalter erfunden wurde“, in dem er dem Ursprung und dem „Erfolg“ populärer Geschichtsirrtümer nachspürt – und auf fundierter Basis, ungewohnte Fragen zu stellen. So bedient er im vorliegenden Buch gerade nicht die manchmal wohlfeile Polemik der üblichen Geldsystemkritik, sondern erlaubt seinen Lesern eigene Meinungsbildung. Als akribischer Faktensammler hält er selbst mit Kritik nie hinter‘m Berg, vermeidet aber vermeintlich einfache Universalvorschläge zur Lösung aller Probleme. Das macht die Lektüre so interessant! Hier ist kein Ideologe am Werk, sondern ein engagierter Wissensvermittler, der nie „oberlehrerhaft“ daher kommt.
Wie das Mittelalter erfunden wurde
Populäre Irrtümer, Alltagsmythen und wie es dazu kommt, dass manche Unwahrheiten so hartnäckig sind
Warum gibt es eigentlich so viele Irrtümer über die Vergangenheit? Römische Statuen waren nicht weiß, sondern bunt bemalt und geschmückt - die weiße Statue ist eine Erfindung der Renaissance. Die Sterberate bei Gladiatorenkämpfen war überraschend niedrig (Was kein Argument für diese Art von Darbietung sein soll.). Es war nicht Dschinghis Khan der Europa angegriffen hat und Kolumbus Amerika nicht für Europa entdeckt. Fridolin Feineiß deckt anhand von vier großen Themen (Die flache Erde, Mobilität im Mittelalter, der Ritter ist Einzelkämpfer und die Existenz eines „deutschen“ Staates im Mittelalter) und einigen dazwischen geschobenen Kurzkapiteln, nicht nur diese Irrtümer auf, sondern untersucht auch die Mechanismen, die dafür sorgen, dass sie überhaupt entstehen konnten und geht der Frage nach wie sie sich erhalten haben. Das ist ein erfrischend innovativer Ansatz und so ist Wie das Mittelalter erfunden wurde eben nicht nur eine Darstellung von populären Irrtümern, wie sie seit einiger Zeit Konjunktur haben, sondern verfolgt auch ein eigenes Ziel: Im Dialog mit dem Leser wird die kritische Rezeption jeder historischen „Wahrheit“ eingefordert - und praktisch nebenbei eine aufwändig recherchierte Menge von Fakten weitergegeben.
