Gloria Kaiser Livres






Pedro II. von Brasilien (1825-1891) trat mit einer großen Hypothek an: In den Sohn der in Brasilien noch heute verehrten Habsburgerin Dona Leopoldina, nossa mae, setzte man die höchsten Erwartungen. Und Pedro II., der Ästhet, den Wissenschaften zugetan, der leidenschaftliche Tänzer und galante Briefeschreiber, Pedro II., der viele persönliche Schicksalsschläge hinnehmen mußte, enttäuschte sie nicht. Mit ihm bekam Brasilien einen Kaiser, der mit den geistigen Größen Europas verkehrte - Victor Hugo, Richard Wagner oder Louis Pasteur -, der zeitgemäßen Fortschritt verwirklichte - Eisenbahn, Telefon, Elektrizität - der, gemäß seiner freimaurerischen Erziehung und Gesinnung, Presse- und Religionsfreiheit festschreiben ließ.
Sie war die Gefährtin des italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi in den Jahren seiner Verbannung in Brasilien und während der darauf folgenden Kämpfe und Niederlagen in Italien - die Kreolin Ana Maria de Jesus, geboren 1821 im südbrasilianischen Laguna, 28 Jahre später als Anita Garibaldi gestorben in Santo Alberto in Italien. Als Fünfjährige im Kloster abgegeben, erfuhr sie dort, neben aller Härte körperlicher Arbeit, eine liberale Bildung, lernte als eine der wenigen Frauen ihrer Zeit lesen und schreiben, wurde aber auch Zeugin geheimer politischer Aktivitäten. Historische Fakten - vielfach von der Autorin selbst aus dem Staub der Archive geborgen - und literarische Fiktion ergeben das lebendige Porträt einer konsequenten Frau. Unnachgiebigkeit in ihren Handlungen und die lebenslange Sehnsucht nach Heimat - das sind die beiden Pole, zwischen denen Gloria Kaiser ihre Interpretation von Anita Garibaldis Leben ansiedelt.
Es ist die Zeit um 300 n. Chr. in Izmit, Nikomedia. Das Leben der Griechen läuft den traditionellen Gang – in Badegrotten diskutieren, flanieren, Soldatenausbildung als eine der Hauptbeschäftigungen der Mächtigen. Inmitten dieser Welt der Verwöhnten und Einflussreichen wächst Elena, die Tochter des Maximinus Dioskoros heran, um mit einem Griechen ihres Standes verlobt zu werden. Aber da begegnet sie dem Perser Ramin, der ihr die Idee von Selbstbestimmung einpflanzt. Sie lernt die geistige Unabhängigkeit kennen, die freie Rede und die neue Philosophie jenes Mannes, der aus Nazareth kam. So wird aus Elena Barbara, „die Fremde“, die der Vater des Verrats an seiner Sippe, ja, am ganzen Staatssystem anklagt. In Gloria Kaisers poetischer Skizze verschmilzt die heilige Barbara des Abendlandes mit dem traditionellen Bild der Brasilianer, denen Barbara als Naturgöttin Yansã erscheint, zu einer Gestalt, die für Aufbruch und Befreiung steht und zu einer Mittlerin zwischen Kulturen wird.
Erzherzogin Leopoldine (1797-1826), Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., entwickelt sich nach ihrer Heirat mit dem portugiesisch-brasilianischen Thronfolger zu einer selbstbewussten Herrscherin und bringt Brasilien auf den Weg der Unabhängigkeit
P. Antonio Vieira SJ (1608-1697)
Biografische und systematische Zugänge zu einem Jesuiten zwischen den Welten
Lernen Sie kennen: P. Antonio Vieira SJ (1608?1697), ein Kämpfer für die Gerechtigkeit in zwei Welten. Lassen Sie sich entführen: in jene ebenso fremden wie nahen Lebenswelten, die dieser Jesuit zwischen Europa und der neuen Welt durchlebt, bedacht und vor allem durch sein öffentliches Wort mitgestaltet hat: den Kolonialismus und das Erwachen brasilianischer Identität, den Konflikt des Jesuitenordens zwischen Mission und wirtschaftlichen Interessen und Zwängen, die diplomatischen Reisen dieses außerordentlichen Jesuiten in Europa, sein Prozess in Rom und die Begegnung mit Königin Christina von Schweden. An der neu edierten Predigt über die Werke der Barmherzigkeit können wir noch heute seine tiefsten Beweggründe selbst nachvollziehen. Wie ein roter Faden klingt in diesem Leben an, was mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zum Programm der Gesellschaft Jesu wurde: Den Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit leben und bedenken.
Arnaldo
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Maurice und Violetta
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