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Ilse Eichenbrenner

    Alles wird gut
    Die Sängerin oder kleine Krisen im Krisendienst
    Der Praktikant, die Wölffin und das Amt
    • Karsten Schäfer, Student der Sozialpädagogik, ein bißchen zu groß, zu weich und zu ungelenk, hat Angst als »Teddy auf dem Dachboden« seiner Eltern zu enden und will endlich raus aus der schwäbischen Provinz, rein ins wirkliche Leben, beruflich und privat. Das Angebot, sein Berufspraktikum bei einem Sozialpsychiatrischen Dienst in Berlin zu machen, kommt ihm da gerade recht. Doch der feste Vorsatz, die mühsam erworbenen Kenntnisse über Gesprächsführung, Angehörigenarbeit und Verwaltung endlich anzuwenden, kommt im Alltag des Amtes schnell ins Wanken. Hier scheinen ganz andere Regeln zu gelten und die wichtigste lautet offenbar: abwimmeln und absichern. Auch das Maß der blauen Säcke tauchte in keiner Vorlesung auf. Und so studiert Karsten Schäfer das Geschäft der Entmüllung, der Unterbringung und des Hausbesuchs. Ein Lesepraktikum für Studentinnen und Studenten der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik, die schon immer wissen wollten, wie der Alltag im Arbeitsfeld Psychiatrie wirklich aussieht.

      Der Praktikant, die Wölffin und das Amt
    • Dieser Titel erscheint im Paranus Verlag der Brücke Neumünster gGmbH. Ilse Eichenbrenner entführt uns in ihrem dritten Karsten Schäfer-Roman in einen Berliner Krisendienst – oder anders: ins Zentrum des alltäglichen Wahnsinns. Eigentlich erwartet Karsten – im Hauptberuf Sozialarbeiter – dort eine ganz normale Schicht, die er mit seinem Kollegen Harry getauscht hat. Doch dann hängt eine ominöse Plastiktüte am Türgriff, wahrscheinlich der neueste Einfall der “Sängerin”, die schon alle Krisendienste der Stadt mit ihren trällernden Anrufen genervt hat. Und das ist nur der Anfang: Verzweifelte Anrufer, interne Intrigen und dramatische Einsätze lassen die Situation eskalieren. Schnell wird klar, dass die Probleme im Krisendienst-Team denen der “Außenwelt” fast den Rang ablaufen. Doch Karsten Schäfer bleibt cool. Cool wie ein Vulkan. Ein präziser, einfühlsamer und spannender Insiderbericht aus einem Mikrokosmos zwischen Hilfe und Ohnmacht. Die Autorin: Ilse Eichenbrenner, geb. 1950 in Waiblingen, tätig als Sozialarbeiterin im Sozialpsychiatrischen Dienst Berlin-Charlottenburg. In dieser Funktion war sie ab 1990 für den Aufbau und die Koordination des Psychiatrischen Notdienstes Charlottenburg-Wilmersdorf zuständig, bis dieses Projekt 1999 ein Standort des Gesamtkonzeptes “Berliner Krisendienst” wurde. Sie ist Autorin satirischer und ernsthafter Texte zum Thema Gemeindepsychiatrie sowie Kolumnistin der “Sozialen Psychiatrie” und des “Eppendorfers”. “Die Sängerin” ist ihr dritter Roman (nach “Der Praktikant, die Wölffin und das Amt”, 1999, und “Alles wird gut”, 2001, beide Psychiatrie-Verlag).

      Die Sängerin oder kleine Krisen im Krisendienst
    • Wie wird der Alltag des Sozialarbeiters im Jahr 2019 aussehen? Ilse Eichenbrenner lässt stellvertretend Karsten Schäfer, bekannt aus »Der Praktikant, die Wölfin und das Amt« im betreuten Wohnen der Zukunft arbeiten. Seine psychisch gestörten Klienten leben in einem Apartmenthaus gemeinsam mit anderen Sozialfällen: mit den dementen alten Damen der »Nancy-Regan-Suite«, mit elektronisch angeleinten Haftinsassen, mit Aidskranken und Behinderten. Im Foyer des Hauses stehen Junkies an der Heroinausgabe Schlange. Die Arbeit ist einfach geworden. Ein elektronisches Überwachungssystem liefert, höflich angemeldet, stündlich einen visuellen Bericht; im Lava-Raum können Klienten und Betreuer luxuriös entspannen. Das Gesundheitssystem ist völlig liberalisiert; Pflegedienste mit verlockenden Angeboten konkurrieren um die lukrative Klientel mit hohem Hilfebedarf. Die Klinik ist auf wenige teure Akutbetten geschrumpft. Im ersten Science-Fiction Roman der Psychiatrie-Geschichte denkt Ilse Eichenbrenner aktuelle Trends konsequent weiter: die Selbsthilfebewegung der Betroffenen, die Kostenexplosion des Sozialsystems, die Suche nach Sinn in einem Leben (fast) ohne Arbeit.

      Alles wird gut