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Otto Tremetzberger

    Nelson Mandela hatte vielleicht eine schöne Zeit auf Robben Island
    Die Unsichtbaren
    • Ein Ich führt ein ganz gewöhnliches Leben, Beziehung, Büro, Freunde und Bekannte, man isst Paella mit Kaninchen, man feiert den Geburtstag eines Kollegen. Und doch scheint das Leben nicht echt, nicht wahr. Menschen sehen aus wie Schauspieler, bewegen sich wie in Rollen, man kippt in Musikvideos, alle reden und reden und der Erzähler sieht nur die sich bewegenden Lippen, als sähe nur er die Wirklichkeit hinter den Fassaden. Etwas in seiner Wahrnehmung – oder überhaupt – stimmt hier nicht. Da liegt eine Notiz auf seinem Schreibtisch: Du sollst K. anrufen! K., ein alter Freund, ist im Krankenhaus. Der Erzähler bricht auf, besucht den Freund in seiner Kindheitsstadt – die Zweifel lassen sich nicht mehr beiseitewischen: Was ist wahr und wichtig? Ist überhaupt etwas wichtig? Ein trübender Nebel liegt über allem, der immer weiter Rätsel freigibt, wenn er sich lüftet: Die Wirklichkeit könnte genauso gut eine Fototapete sein, deren Details man erkennen würde, käme man nur etwas näher heran …

      Die Unsichtbaren
    • Nicht mehr da sein. Immer weniger werden, leben und irgendwann auch verschwinden, ohne dass es jemandem auffällt, ja letztlich, ohne dass es einem selbst auffällt. Ein Keller. Ein Garten. Ein See. Die Sehnsucht nach Urlaub vom gewohnheitsmäßigen Leben führt einen jungen Mann in verschiedene Räume, in denen er zu sich selbst findet. Es ist schließlich ein verlassener, fensterloser Raum, der ihn in seinem radikalen Nachdenken über Ängste der Vergangenheit und der Gegenwart wie eine zweite Haut umgibt. Mit allem Überflüssigen verliert er allmählich sogar das Gefühl für sein eigenes Sein und das Vergehen der Zeit, die Nähe der wärmenden, schwarzen Wände spendet unerwarteten Trost. In diesem Experiment der totalen Selbstzurücknahme werden in poetischer Sprache die bloß feinen Unterschiede zwischen Anfang und Ende, zwischen Rückzug und Aufbruch inszeniert.

      Nelson Mandela hatte vielleicht eine schöne Zeit auf Robben Island