Biogenese und Psychogenese
Mitteldeutsche Psychiatrietage, 21.-22. September 2007, Händelhalle in Halle/Saale - Abstractband






Mitteldeutsche Psychiatrietage, 21.-22. September 2007, Händelhalle in Halle/Saale - Abstractband
Rechtsradikale Gewalt ist gemeine Kriminalität. Gewalttätige Neonazis wissen kaum etwas über den Nationalsozialismus, haben niedrige Bildung und unterstes soziales Niveau. Zu diesem Fazit kommt der Psychiater Andreas Marneros, der in unzähligen Neonazi- Prozessen immer wieder die Persönlichkeit und Zurechnungsfähigkeit der rechtsradikalen Angeklagten zu beurteilen hat. Sein Buch „Hitlers Urenkel“ gab ein Psychogramm verschiedener Täter, die unter Berufung auf ihr Deutschtum auf grausamste Weise vorwiegend Ausländer ermordeten. Doch die blinde Gewalt kennt keine Form der Unterscheidung. „Hitlers Urenkel“ töten um des Tötens willen - auch Deutsche sind immer wieder ihre Opfer. Um die deutschen Opfer geht es in diesem Buch. Ein virulentes Thema, dem wir uns immer wieder stellen und eine Gefahr, die wir immer wieder konsequent bekämpfen müssen, weil sie uns alle bedroht.
Warum töten Eltern ihr eigenes Kind?Der Psychiater und Gerichtsgutachter Andreas Marneros beleuchtet den Hintergrund solcher Taten und fragt nach ihrer möglichen Prävention.Denn die Fallgeschichten, die er erzählt, machen deutlich, dass Kindstötung nicht immer aus Brutalität oder Vernachlässigung geschieht, sondern oft unter dem Diktat einer schweren psychischen Krankheit, deren frühzeitige Erkennung und Behandlung tragische Folgen unter Umständen verhindern kann.
Andreas Marneros analysiert das Thema rechtsradikale Gewalt mit dem scharfen und sensiblen Blick des Psychiaters und gleichzeitig eines Menschen, der sich bewusster mit Deutschland identifiziert als die meisten Deutschen. Eine packende, bewegende Lektüre, die deutlich macht: Rechtsradikale Gewalt ist schlicht kriminelle Gewalt. Gewalttätige Neonazis wissen nichts über den Nazismus, sind nicht politisch und haben keine fundierte Ideologie. Aber sie haben das Gefühl, dass eine schweigende Menge ihre ideologisch verbrämten Gräueltaten billigt. Aus seiner Analyse der Täter und der deutschen Gesellschaft leitet Marneros ab, wo die Bekämpfung rechtsradikaler Gewalt ansetzen muss. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Eine erklärende Erzählung
Eine vergleichende Langzeitstudie
Die Studie bietet eine umfassende Analyse eines bislang unerforschten Themas und beleuchtet innovative Ansätze sowie deren Auswirkungen. Sie vereint verschiedene Perspektiven und präsentiert fundierte Forschungsergebnisse, die sowohl für Wissenschaftler als auch für Praktiker von Interesse sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt den praktischen Anwendungen und den theoretischen Implikationen, die aus den Ergebnissen abgeleitet werden können. Durch die internationale Ausrichtung wird ein breites Spektrum an kulturellen und sozialen Kontexten berücksichtigt.
Die Angst des Mannes vor der Gleichberechtigung
Es soll die größte Revolution unserer Tage sein: die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung von Frau und Mann. Doch Krieg und Frieden zwischen den Geschlechtern begannen nicht erst mit dem Feminismus des 20. Jahrhunderts, sondern bereits mit ihrem Zusammenleben. Und natürlich stimmt es mitnichten, dass die Frau „bitterer als der Tod“ ist, wie es in der Bibel steht – was allerdings eine Haltung reflektiert, die erheblich zur Diskriminierung der Frauen beitrug. Der bekannte Psychiater und Autor Andreas Marneros geht auf unterhaltsame, spannende und sachkundige Weise der Entstehungsgeschichte und den psychologischen Mechanismen der Geschlechterbeziehungen, insbesondere der sogenannten „Misogynie“, nach. Dabei erzählt er von der Rolle, die Religion, Philosophie, Mythologie, Geschichte, Wissenschaft und Politik als Verursacher und Verstärker der Diskriminierung von Frauen spielen – eine Diskriminierung, die nicht in Hass, wie allgemein behauptet, sondern in der Angst vor den Frauen begründet ist. Marneros zeigt Wege auf, wie diese Angst der Männerwelt vor der Gleichberechtigung abgebaut werden kann. Sein Fazit lautet: Dazu reicht Gleichstellung allein nicht aus, eine flächendeckende und die Frauen respektierende, eine „gynäkophile“ Kultur ist dringend nötig. Eine Kultur allerdings, die auch den Mann respektiert.
Die Neuerzählung des Klassikers der Weltliteratur aus der Feder eines namhaften Psychiaters – mit dem Ziel, Ur-Themen der menschlichen Psyche und deren Bewältigungsstrategien als aktuelles Epos in rezitierender Form neu verständlich und zugänglich zu machen. So beginnt das erste literarische Werk des Abendlandes mit dem Wort Zorn. Diesem Wort folgen zahlreiche weitere Beschreibungen psychologischer Zustände und psychischer Strategien, die modernen Fachleuten als psychische Mechanismen und Bewältigungsstrategien vertraut sind. Der Autor bedient sich des Kunstgriffs, Homer selbst seine Ilias neu erzählen zu lassen. Die „Seele“ sekundiert Homer bei seiner Rezitation. So entsteht eine spannende Erzählung – von der ersten bis zur letzten Seite.
Die neuartig erzählte Odyssee stammt aus der Feder eines namhaften Psychiaters. Es geht um Schicksalsthemen des Menschen und ewig geltende Werte. Odysseus wird so zum Prototypen des suchenden, seine Grenzen erweiternden Abendländers. Es geht um Irrungen und Wirrungen, Intelligenz und Durchhaltevermögen, Gefühle der Ohnmacht, Akzeptanz des Unabwendbaren, aber auch das Nicht-Erkennen des eigenen Paradieses. Das Buch besticht durch den Ansatz, die Seele selbst - singend das griechische Original kommentierend - zu Wort kommen zu lassen. So wird Homer neu formuliert und rezitiert, sekundiert von den immerwährenden Worten der Seele. Damit wird gezeigt, wie Probleme, Hoffnungen und Sehnsüchte der Menschen von damals auch heute noch hoch aktuell sind.