»La tête en friche« – »en friche« bedeutet: brachliegend, unbebaut – ist die Vorlage für den Film »Das Labyrinth der Wörter« (so auch der deutsche Titel des Romans). Zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, freunden sich an: der Ich-Erzähler Germain Chazes, Mitte 40, ein Koloss von einem Mann, ohne Schulabschluss, der kaum lesen und schreiben kann, und die kleine, zarte, feinsinnige und kultivierte Margueritte Escoffier, eine 86jährige alte Dame. Und der gelingt es, Germain mit ihrer Leidenschaft für die Literatur anzustecken. Das Lesen bleibt für ihn nicht ohne Folgen: Germain beginnt, über sich und sein Leben nachzudenken, und wird am Ende des Romans ein anderer geworden sein. Ungekürzte und unbearbeitete Textausgabe in der Originalsprache, mit Übersetzungen schwieriger Wörter am Fuß jeder Seite, Nachwort und Literaturhinweisen.
Claudia Kalscheuer Livres



Früher war Magnolita die »Königin der Lüfte« – ihre Schönheit und ihr Mut am Trapez wurden von allen Zeitungen der Welt gepriesen. Selbst der König von Indien lag ihr zu Füßen. Heute ist sie ein kläglicher Fleischberg und kann es kaum erwarten, endlich Witwe zu werden. Tarcisius, der einst berühmte, riesenhafte Zirkusdirektor, dämmert auf der Veranda dem Tod entgegen. Bald hundertjährig, schiebt er seinen Tod hinaus und beobachtet das wachsende Unglück seiner Familie. Die drei missratenen Söhne hängen am Rockzipfel der Alten und buhlen um deren Liebe. Tiefer kann sie nicht sinken, die legendäre Zirkusdynastie, die nach ihrem Ruin in einer schäbigen Hütte am australischen Wüstenrand gestrandet ist. In diesem Schlangennest familiärer Zerstörung entwickelt sich ein Drama von epischer Dimension.
Als ihn die Frau, die ihn vor Jahren kommentarlos verließ, plötzlich anruft, rechnet der Nobody Grégoire mit allem, bloß nicht damit: sie lädt ihn als Überraschungsgast auf die Geburtstagsparty der berühmten Künstlerin Sophie Calle ein, bei der die Crème de la crème der Künstlerszene zusammenkommt. Um sich in dieser High Society behaupten zu können, stürzt er sich mit seinem Geburtstagsgeschenk in Unkosten. Als er dann erfährt, dass die Gastgeberin ihre Geschenke nie öffnet, kann er sein Pech kaum fassen. Obwohl die Feier sowie die Begegnung mit der Frau, die ihm noch immer nicht aus dem Kopf geht, enttäuschend für ihn enden, lernt Grégoire etwas aus diesem Aufeinandertreffen von Kunst und Leben und sieht die Dinge schließlich klarer. Eine wahre Begebenheit und eine geistreiche Satire.