Ich denke in Farbe, Form und Klang
Thomas Ring (1892–1983)






Thomas Ring (1892–1983)
Wer mit dem Studium an einer Universität beginnt, taucht ein in neue Sphären und Räume, in eine Welt, in der die Freiheit des Denkens zuhause ist. In eine Welt des inspirierten Miteinanders, des offenen Gesprächs und der Kreativität. Universitäten leben von diesem Geist der Freiheit. Dafür braucht es Denk- und Lernräume, in denen die effiziente Begegnung mit Wissenschaft und Kunst, je nach Interesse und Begabung, möglich ist. Elmar Schübl setzt sich grundlegend mit der Bedeutung von Architektur für die Universitäten auseinander und bietet spannende Einblicke in den Universitätsbau des 21. Jahrhunderts.
Wissenschafts- und Universitätsgeschichte haben sich in den westlichen Ländern schon längst als Schwerpunkte der universitären Forschung und Lehre etabliert. Nicht zuletzt im deutschsprachigen Raum sind aber bislang wissenschafts- und universitätsgeschichtliche Entwicklungen, die sich im östlichen und südöstlichen Europa vollzogen hatten, noch zu selten berücksichtigt worden. Diesen Mangel abzubauen hat sich unter der Leitung der beiden Grazer Herausgeber Elmar Schübl und Harald Heppner ein Team von Fachleuten aus acht Ländern daran gemacht, das Thema „Universität“ unter dem Blickwinkel „Umbruch“ von der Periode vor dem Ersten Weltkrieg bis an die Gegenwart heran zu erschließen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich österreichische Universitäten zu äußerst leistungsfähigen Lehr- und Forschungseinrichtungen. Als Folge der im Revolutionsjahr 1848 gewährten Lehr- und Lernfreiheit hatte ein fachlicher Differenzierungs- und Institutionalisierungsprozess eingesetzt, der in Wien schon früh zur Etablierung von Professuren für Mineralogie, Petrographie, Geologie und Paläontologie an der Philosophischen Fakultät führte. Hier formten sich „erdwissenschaftliche Schulen“ aus, deren Strahlkraft weit über die Grenzen der Habsburgermonarchie reichte. Elmar Schübl beschreibt und analysiert in diesem Buch am Beispiel der Institutionalisierung der Erdwissenschaften – mit speziellem Fokus auf die Universität Wien – jene Faktoren, die verantwortlich für eines der bislang erfolgreichsten Kapitel der österreichischen Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte sind.
Der Universitätsbau ist ein entscheidender Indikator für die Entwicklung der Universitäten und ihren gesellschaftspolitischen Stellenwert. Diese Untersuchung beleuchtet die grundlegenden Voraussetzungen für die Wissenschaften und Künste an den österreichischen Universitäten und analysiert die gegenwärtige Situation sowie die Bedürfnisse der Institutionen. Die wichtigsten Quellen sind die Akten des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Das Werk richtet sich an Institutionen, die sich mit Universitätsbauten befassen, sowie an Leser, die sich für die Geschichte der Zweiten Republik, Architekturgeschichte und die Kulturgeschichte Österreichs interessieren. Eine Buchbesprechung hebt hervor, dass das Werk ein zentrales Thema der Universitätsgeschichte behandelt, das oft von Raumnot geprägt ist. Es wird als wertvolles Handbuch zur neuesten Geschichte des österreichischen Universitätsbaus beschrieben und bietet eine Fülle von Fakten in einem angenehm lesbaren Stil. Dank des breiten Zugangs zu Archiven kann der Autor präzise Beschreibungen der Abläufe und eine klare Analyse der Baupolitik liefern. Ergänzt wird das Buch durch Abbildungen, Grafiken, eine chronologische Auflistung der Bauvorhaben sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis.
Die astrologische Dimension im Leben und Werk Jean Gebsers- Auseinandersetzung mit Gebsers Konzeption der Bewusstseinsstrukturen, die „Ursprung und Gegenwart“ zugrundeliegen. E. Schübl weist am Beispiel der Entwicklung des kulturgeschichtlichen Phänomens > Astrologie< nach, dass Gebsers Konzeption eine Einsicht in die anthropologischen Grundbedingungen der Geistesgeschichte erlaubt. Die astrologisch-philosophische Auffassung Thomas Rings, als Zeugnis der aperspektivisch/integralen Struktur führt ins Zentrum der philosophischen Aussage Gebsers.
Der 1951 in der Schweiz eingebürgerte Dichter und Schriftsteller Jean Gebser wurde 1905 in Posen geboren und starb 1973 in Bern. 1925 gründete er mit Victor Otto Stomps in Berlin eine Buch- und Kunstdruckerei, die auch einen Verlag umfasste, in dem seine ersten Gedichte veröffentlicht wurden. Nach Aufenthalten in Florenz und Frankreich zog es Gebser 1931 nach Spanien, wo er mit bekannten Lyrikern wie Vicente Aleixandre und Federico García Lorca verkehrte. Dort begann er auch mit der Übersetzertätigkeit. Mit dem Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs ging er nach Paris und schloss sich einem Kreis von Intellektuellen und Künstlern an, die die spanische Republik unterstützten. Ende August 1939 kam Gebser in die Schweiz, die seine Wahlheimat wurde. In der Schweiz verfasste er bedeutende kulturphilosophische Werke, die ihm vor allem im deutschsprachigen Raum Bekanntheit einbrachten. Sein vielschichtiges philosophisches Werk reflektiert ein Leben, geprägt von Ortswechseln und Freundschaften mit Persönlichkeiten wie Theodor W. Adorno und C. G. Jung. Auch Gelehrte wie Hans Kayser, die in der akademischen Welt als Außenseiter gelten, sind erwähnenswert. J. R. von Salis bezeichnete Gebser als „Sucher und Forscher in den Grenz- und Übergangsgebieten des menschlichen Wissens“. Die Berücksichtigung zahlreicher Dokumente aus Gebsers Nachlass macht das Buch zu einem wertvollen Beitrag zur schweizerischen Zeitgeschichte und zur Kultur- und Gei