Die 1920er Jahre gelten als eine Zeit, in der sich Medientechnik und massenmediale Kommunikationsformen rasant wandelten. Sie waren außerdem ein Jahrzehnt massiver politischer Umbrüche und Destabilisierungen. Die Beiträge des Bandes gehen den Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Entwicklungen nach. Die durch Massenmedien sowohl formierte als auch vermittelte symbolische Dimension politischer Kommunikation steht dabei im Vordergrund. Betrachtet werden hauptsächlich deutsche Fallbeispiele in einem europäischen Kontext, aber auch die Vereinigten Staaten der Roaring Twenties geraten in den Blick. Beiträge von Riccardo Bavaj, Ulrich Fröschle, Martin H. Geyer, Heidi Hein-Kircher, Oliver Janz, Thomas Meyer, Wolfram Pyta, Dirk Schumann, Dirk van Laak, Thomas Welskopp, Michael Wildt
Ute Daniel Livres






Während die Grenzen einzelner Wissenschaften immer undeutlicher werden, gewinnt eine noch junge »Disziplin« gerade dadurch zunehmend an Kontur: die von den anglo-amerikanischen cultural studies beeinflußte Kulturwissenschaft, die sich nun auch mehr und mehr an deutschen Universitäten etabliert. Das Kompendium Kulturgeschichte trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem es das die aktuellen Debatten der Geschichtswissenschaft prägende Themenfeld der Kulturgeschichte im interdisziplinären Kontext von Literaturwissenschaft, Ethnologie, Soziologie und Philosophie einführend darstellt. Das Buch gibt einen überblick über die maßgeblichen Theorien, illustriert diese mit Fallbeispielen und erläutert die wesentlichen Schlüsselworte.
Ute Daniel untersucht den Widerspruch zwischen Anspruch und Realität der parlamentarischen Demokratie und fragt, wie diese reformiert werden kann. Sie hinterfragt die heroische Erzählung über den Ursprung der Demokratie und zeigt, dass der Einfluss früherer Protestbewegungen auf die Politik des 19. Jahrhunderts marginal war.
Beziehungsgeschichten
Politik und Medien im 20. Jahrhundert
Der politischen Unabhängigkeit der Medien wird in heutigen Demokratien höchste Bedeutung zugemessen. Doch weder die Demokratie noch unabhängige Medien sind selbstverständlich – und sie waren es auch noch nie. An Beispielen aus Deutschland und Großbritannien beschreibt Ute Daniel, wie wechselhaft und unvorhersehbar die Beziehungen zwischen Politiker_innen und politischen Journalist_innen sind, wie kontextabhängig das Kräftespiel. Und sie zeigt, dass dessen vergangene Ausprägungen oft gar nichts an aktueller Relevanz eingebüßt haben. Auch heute beschäftigen sich demokratische Gesellschaften mit journalistischem Informantenschutz und der Bedeutung von Whistleblowern, mit dem Einfluss der Medienmogule auf die Politik und den gesetzlichen Rahmenbedingungen für elektronische Massenmedien.
Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts
- 440pages
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Die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert ist zutiefst geprägt von der allgemeinen Verbreitung der Massenmedien. Die mediale Durchdringung der Gesellschaften in allen Ländern des Kontinents veränderte Politik und Gesellschaft ebenso wie Konsum und Kultur. Das macht die europäischen Gesellschaften ähnlicher und lässt ein nationenübergreifendes Publikum von Medienkonsumenten entstehen. Gleichzeitig schafft es neue Anlässe, Inhalte und Formen wechselseitiger nationaler Abgrenzung. Mit diesem Band wird erstmals ein vergleichender Zugang zur europäischen Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts eröffnet. Er führt in die Technik- und Rechtsgeschichte der Medien ein, zeichnet den Wandel nationaler und transnationaler Medienöffentlichkeiten nach und stellt die Massenmedien in ihre sozialen, politischen und wirtschaftlichen Kontexte, vor deren Hintergrund ihre Bedeutung erst verständlich wird.
Den Berichten 'von der Front' in Wort und Bild kommt seit jeher entscheidende Bedeutung für die zeitgenössische Wahrnehmung und Legitimation eines Krieges zu. Diese erste Geschichte der Kriegsberichterstattung stellt deshalb die Akteure selbst in den Mittelpunkt: die Wort- und Bildkorrespondenten, ihre Wahrnehmungsweisen und ihre Praktiken der Berichterstattung; sowie die Militärs, ihre zentralen Subjekte und zunehmend ihre Kontrolleure. Während im 18. Jahrhundert noch offizielle Bulletins aus der Feder von Offizieren die Berichterstattung dominierten, etablierte sich in der Epoche der internationalisierten Pressemärkte der Beruf des zivilen Kriegsberichterstatters. Die Bedingungen, unter denen Journalisten und Fotografen im Krieg arbeiteten, ihr Umgang mit Kontrollmaßnahmen und Zensur und die Veränderung der Medienlandschaften haben zu einer Wahrnehmung des Berichterstatters als 'Augenzeuge' und 'Aufklärer' beigetragen.Mit diesem Buch liegt nun erstmals ein fundiertes Überblickswerk vor, das vom Siebenjährigen Krieg (1756-1763) bis zum 2003 begonnenen Irakkrieg 250 Jahre internationaler Frontberichterstattung erschließt.
La expresión historia de la cultura es la fórmula clave con que se designan los actuales debates sobre los principios de la historiografía e indica una apertura de ésta hacia disciplinas vecinas que forman parte de las ciencias culturales, como la etnología, los estudios literarios o la filosofía. Significa, además, que también la ciencia genera un saber local y relacional. Y representa la idea de que el deseo de adquirir conocimientos históricos es inseparable de la voluntad de saber algo acerca de uno mismo, actitud que no añade incertidumbre sino importancia al conocimiento de la historia. Este Compendio de historia cultural es una excelente síntesis que ofrece un panorama muy amplio y completo sobre qué es y cómo se ha tratado en el último siglo y medio la materia de las ciencias culturales centrándose en tres puntos; por un lado los autores teóricos clave, supuestos padres fundadores de las ciencias de la cultura; por otro los distintos campos temáticos que han dado forma a la historia cultural contemporánea (historia de la vida cotidiana, historia del género, historia de las generaciones) y por último, los conceptos y términos clave.