2003. Taschenbuch Gut Taschenbuch 261 Seiten /
Barbara Hoffmeister Livres






S. Fischer zum 150. Geburtstag am 24. Dezember 2009 »Unsere Charaktere paßten zu einander, und ich habe immer gefühlt daß ich der geborene Autor für ihn und er mein geborener Verleger war.« Thomas Mann an Hedwig Fischer, 2. November 1934 »S. Fischer, Verlag« firmiert er seit 1886. Der deutschsprachige Jude aus Ungarn wird innerhalb weniger Jahre der gesuchteste deutsche Verleger der Moderne an der Wende zum 20. Jahrhundert. Sein Unternehmen macht Literaturgeschichte. Doch von seiner Person weiß man kaum mehr als die Lebensdaten: 1859 bis 1934. Wer war dieser geschickte Geschäftsmann mit dem vielzitierten Gespür für literarische Qualität? Wie reagierte jemand wie er auf die antisemitischen Anfeindungen im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und noch im »Dritten Reich«? Barbara Hoffmeister ist diesen Fragen mit reicher Kenntnis und wachem Spürsinn nachgegangen und hat ein lebendiges Bild von Samuel Fischer entworfen.
Geisteskranke Hunde, bucklige Selbstmörder und absonderliche Gecken sind keine Seltenheit in den Romanen und Erzählungen Thomas Manns. Oft genug treten sie an der Seite der Hauptfiguren auf, nur selten aber stehen sie im Rampenlicht.Dieses Buch macht die Bühne frei für die Randfiguren und versammelt sie zu einem Kabinett. Die wahre Abgründigkeit, die Verwegenheit und Boshaftigkeit, mit der Thomas Mann diese Figuren gestaltet, tritt dabei ebenso zutage wie seine unvergleichliche Gabe, auf nur wenigen Zeilen einen Charakter in all seinen Eigenheiten und Facetten darzustellen.Das von Barbara Hoffmeister aufgestellte Randfigurenkabinett versammelt Textauszüge aus sieben Jahrzehnten und lädt ein zu einem Streifzug durch das gesamte erzählerische Werk dieses Autors. Begleitet werden die Porträts von jeweils ganzseitigen Zeichnungen von Robert Gernhardt, der Thomas Manns oft karikaturhafte Verzerrungen und Überzeichnungen nicht nur aufgreift, sondern meisterhaft interpretiert. Dabei verleiht er den Figuren eine künstlerische Handschrift, die Thomas Manns Texte in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Uwe Naumann, geboren 1951 in Hamburg. Studium der Germanistik, Soziologie und Pädagogik in Hamburg und Marburg. 1976 Erstes, 1979 Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien. 1983 Promotion. 1984 bis 1985 Mitarbeiter der Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur, Universität Hamburg. Seit 1985 Mitarbeit im Lektorat der Rowohlt Verlage, 2000 bis 2012 Programmleiter Sachbuch bei Rowohlt, danach Koordinator E-Book. Seit Ende 2016 im Ruhestand, weiterhin beratende Tätigkeit für Rowohlt. Lehrbeauftragter an den Universitäten Lüneburg und Mainz. Herausgeber der Reihe «rowohlts monographien». Features, Essays und Kritiken für verschiedene Rundfunkanstalten. Herausgeber der Werke von Klaus und Erika Mann und von Heinar Kipphardt. Edierte die Bildbände «‹Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß›. Klaus Mann (1906–1949)», 1999, und «Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum», 2005. Zahlreiche weitere Editionen, vor allem zur deutschsprachigen Exilliteratur.