Alfred Pfabigan Livres






Mit seinem Romandebüt „Frost“ legte Thomas Bernhard 1963 den Grundstein zu einem der umfangreichsten und faszinierendsten Erzählwerke der deutschsprachigen Literatur, das 1986 mit „Auslöschung“ seinen Abschluss fand. Bis heute, zehn Jahre nach seinem Tod, mangelt es Bernhard an rückhaltlosen Bewunderern genauso wenig wie an kompromisslosen Gegnern. Doch beide Parteien sind in die Falle des Wiederholungs- und Übertreibungskünstlers getappt: Von Polemik und Virtuosität geblendet, ging ihnen der Blick auf die inneren Zusammenhänge von Bernhards Prosa verloren. Alfred Pfabigans Buch macht zum ersten Mal Bernhards Welt als ganze sichtbar. Jedem Prosatext ist ein eigenes Kapitel gewidmet, und so ist ein Gesamtüberblick entstanden, auf den kein Bernhard-Leser verzichten kann. „Alfred Pfabigan verspricht Umfassendes und löst es auch umfangreich und umgreifend ein.“ (Christiane Zintzen, Neue Zürcher Zeitung)
Ein Praktiker berichtet von seinen Klienten und dem Nutzen der Philosophie. Diese Praxis hat wenig mit der aktuellen akademischen Philosophie zu tun und basiert doch auf Wittgensteins Bestimmung der Grundform eines philosophischen Problems: „Ich kenne mich nicht aus.“ Zur Konjunktur der Philosophie in krisenhaften Zeiten gehört die wachsende Anzahl „Philosophischer Praxen“. Der Autor berichtet, wie er sich als Philosoph in einen Dienstleister verwandelt hat. Er besann sich auf die ursprüngliche Aufgabe seiner Disziplin, verstanden als jahrtausendealte Kulturtechnik: Die Unterstützung der Klienten bei der „Sorge um sich selbst“ und beim Weg zum „guten Leben“. Der streitbare philosophierende Antiphilosoph hat daraus die Konsequenzen gezogen: Sinnloses Wissen über Bord werfen, die Moderne akzeptieren und den Kanon in seiner Widersprüchlichkeit als Werkzeugkiste zu benutzen. Wer sind die Menschen, die eine Philosophische Praxis aufsuchen, was sind ihre Motive, wie lange dauert es, bis ein nachhaltiger Veränderungsprozess stattgefunden hat? Und was geschieht dabei? Pfabigan stellt ein Set von Techniken und Methoden vor, mit dem er seinen Klienten zu einem geänderten Selbstbild verhilft – und damit zu neuen Lebensoptionen.
Kaiser, Kleider, Kind
Die Kunst des Betrugs und seiner vermeintlichen Aufdeckung
Des Kaisers neue Kleider gehört zu den bekanntesten europäischen Märchen; die betrügerischen Weber, der nackte Kaiser, das mutige Kind sind sprichwörtlich geworden. In Zeiten von Fake News und Informationsblasen aller Art gewinnt diese – auf einem mittelalterlichen Text basierende – Geschichte geradezu politische Brisanz. Alfred Pfabigan beleuchtet das Geschehen aus mehreren Perspektiven, indem er dem Andersen’schen Märchen sechs Versionen jeweils aus Sicht einer Figur hinzugesellt, woraus sich Überraschendes ergibt. Warum gilt das Kind als Held der Geschichte, warum nicht die beiden klugen Weber? Und ändert sich irgendetwas, nachdem der Schwindel entlarvt ist? Was erzählt uns Des Kaisers neue Kleider über seinen Schöpfer Andersen? Und was über uns, das Volk, das verlernt hat, selbst hinzusehen, und lieber glaubt, was die Koryphäen erzählen?



