Theophil Spoerri Livres






Tagebuchnotizen einer Mutter. Das Buch schildert direkt und nah die Flucht vor dem faschistischen rumänischen Staat in die Schweiz und den schwierigen weiteren Lebensweg einer alleinstehenden Mutter mit ihren Kindern. Lydia Feinstein-Spoerri, Tochter eines Schweizer Methodistenpredigers, kehrt ein Jahr nach der Ermordung ihres Mannes Isak Feinstein im Pogrom vom 29. Juni 1941 in der rumänischen Stadt Jassy mit ihren sechs Kindern in ihre ursprüngliche Heimat Schweiz zurück und versucht hier Fuß zu fassen. In ihrer prekären Lebenslage beginnt sie 1943 ein Tagebuch zu führen und wählt dafür den programmatischen Namen Dankheft. Mit der Wahl dieser Bezeichnung verpflichtet sie sich, selbst in der größten Notlage, einen Grund zu finden, für den sie Gott danken muss. Dieses Programm wird zu ihrer Überlebensstrategie. Allerdings erfährt sie auch Zeiten, in denen diese versagt. Dann schweigt das Dankheft für Monate oder Jahre. Den letzten Eintrag macht Lydia Spoerri im Alter von 83 Jahren, sieben Jahre vor ihrem Tod. Ihr jüngster Sohn Theophil zeichnet anhand ihrer Tagebücher ein Lebensbild seiner Mutter. Auch wenn er oft kritisch auf ihre Aufzeichnungen reagiert, begegnet er seiner Mutter mit großem Respekt. Das vorliegende Buch bildet inhaltlich die Fortsetzung von Th. Spoerris autobiografischem Familienroman Perlen für Messias.
Perlen für Messias
- 360pages
- 13 heures de lecture
Die verrücktesten Geschichten schreibt noch immer das Leben. Dieses Buch ist das Denkmal einer ganzen Familie, die - hin und her gerissen zwischen religiösen Vorstellungen und hingebungsvoller Liebe - alle Höhen und Tiefen menschlicher Existenz durchlebt: Von starken Frauen, missionarischen Männern und allen Prüfungen eines unbarmherzigen Jahrhunderts. In Perlen für Messias erzählt der Basler Autor Theophil Spoerri in Form einer sich über drei Generationen hinweg erstreckenden Familiensaga das letzte Kapitel der Geschichte der protestantischen 'Judenmission': Das Absurde: Judenmissionar Simon Goldstein ist selbst ein ursprünglich im Chassidismus verwurzelter rumänischer Jude, seine Frau Bertha Hufschmid eine Schweizerin mit pietistischem Hintergrund. Beide arbeiten im Auftrag einer norwegischen Missionsgesellschaft in Rumänien. Im Pogrom von Jassy wird Goldstein mit Tausenden von Juden ermordet. Seiner Frau gelingt es, sich mitten im Krieg mit ihren sechs kleinen Kindern in die Schweiz durchzuschlagen, aus dem Inferno des Holocaust und der Katastrophe des Krieges zurück in die sichere Heimat.
Theophil Spoerri schildert die Begegnung mit Orten seiner Familie. Dieser Bericht ist eine Ergänzung zu den Büchern „Perlen für Messias“ und „Lydias Dankhefte“. Vom Spätherbst 2011 an verdichtete sich beim Autor der Wunsch, die Tatorte zu besuchen, an denen „Perlen für Messias“ spielt – vor allem Jassy, die rumänische Moldau und die Bukowina – um dort nach Spuren zu suchen, die an den Vater erinnern, sowie an die Feinsteinfamilie, welche von 1938 bis 1942 in Jassy gelebt hatte. Mit 54 Farbfotos.
Das Buch bildet das Konzentrat von 23 Jahren Erfahrung als Spitalseelsorger. Es ist ein sehr persönlicher Text, der das Erleben des Seelsorgers Theophil Spoerri als 'Nahaufnahme' im konkreten Vollzug wiedergibt. Der Leser begleitet ihn bei Patientenbesuchen auf der Notfallstation, der Isolierstation und in der Geriatrie. Gleich zu Beginn des Buches benennt der Autor die Spitalseelsorge als einen Anachronismus. Doch 'Anachronismus' bedeute nicht, dass die Seelsorge veraltet und überholt sei, sondern vielmehr, dass sie gegenläufig und quer zum Trend der Zeit verlaufe, wodurch die Seelsorge aktueller und notwendiger denn je werde.

