Mit großer Erwartung beginnt Gisela Selber ihr berufliches Leben. Unendliche Bereitschaft für das Glück und der Glaube an die Verheißungen einer neuen Gesellschaft bestimmen ihr Lebensgefühl als Ostberlinerin. Als Kind kleiner Leute nimmt sie die Möglichkeiten wahr, die der neue Staat ihr eröffnet. Voller Neugierde, aber auch voller Unsicherheit sucht sie ihren Weg. Das Buch erzählt vom Alltag einer beruflich engagierten Frau, einer allein erziehenden Mutter, zeichnet das Auf und Ab ihres Lebensbogens in der DDR bis zur Wende nach. Schrittweise zerfallen für Gisela die Gewißheiten, erlebt sie die Auflösung eines scheinbar so fest gefügten Weltbildes. Die Desillusionierung bewahrt sie nicht davor, den Zusammenbruch der DDR auch als persönliche Katastrophe zu erleben. Nur langsam findet sie in die Gegebenheiten der veränderten Verhältnisse. Der autobiographische Roman ist angeregt von dieser Erschütterung.
ursula Reinhold Livres






- Fern sind sie sich, Bruder und Schwester. Leben, durch unterschiedliche Eindrücke und Erfahrungen geprägt, in unterschiedlichen Horizonten und Zusammenhängen verbracht. Im Zentrum des Erzählten steht die unerhörte Begebenheit einer Brandstiftung, mit der der Bruder einen Lebensbruch herbeigeführt hat. Aus verschiedenen Sichten des familiären Umfeldes wird nach Gründen und Motiven gefragt, es scheinen die Lebensfäden des Mannes auf, ohne klare Schlüsse zuzulassen. Die Erzählung ist der Versuch einer Annäherung an ein Menschenleben, das manchem als verfehlt erscheinen wird. 
- „Gemütlichkeit“ – das Lebensmilieu einfacher Leute im Südosten Berlins ist keineswegs so beschaulich, wie es der Name der Laubenkolonie verspricht. Bombennächte und zerstörte Brücken, Geschützdonner und Begegnungen mit sowjetischen Truppen, die Aufteilung Berlins in vier Sektoren, Währungsreform und Ost-West-Spaltung drücken dem Leben den Stempel auf und prägen auch die Erfahrungswelt der Heranwachsenden. Von deren Spiel- und Badefreuden, von Diebereien in Nachbars Garten, von den Weihnachts-, Kinder- und Stiftungsfesten bei den Laubenpiepern, vom Schulalltag und der Schulspeisung, von Freundschaften und Sehnsüchten wird berichtet. In bildhaften Episoden werden Kindheit und Jugend eines Mädchens lebendig, das in die Neue Welt in Deutschlands Ostens hineinwächst. Den Oberschulbesuch und das Herauswachsen aus dem kindlichen Lebenskreis erlebt sie als irritierend neue Erfahrung. Von pubertärer Sprunghaftigkeit wird erzählt und von Begegnungen mit der Literatur im Elternhaus und bei den Jungen Pionieren, von den wenig erbaulichen Eindrücken eines Zeltlagers und von Aufbaueinsätzen, von Weltfestspielen in Ostberlin und von Kinogängen im Westen, von damals unbegriffenen politischen Konfrontationen und von erster Liebe. Dabei entfaltet sich zugleich ein skizzenhaftes Panorama von Lebenswegen und Schicksalen junger Leute aus dem Lebenskreis der Erzählerin. 
- 'Erlesene' Zeitgenossenschaft- 366pages
- 13 heures de lecture
 - InhaltsverzeichnisEinleitung 7 Hans Magnus Enzensberger 43 Peter Schütt 109 Münchener Begegnungen 139 Uwe Timm 155 Martin Walser 215 Dieter Wellershoff 317 
- Das Buch „Verblassende Spuren“ ist eine Annäherung an das Schicksal einer Frau, die als Arbeitsverweigerin ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt wurde und dort, mit gerade 25 Jahren, umkommt. Wenige Hinterlassenschaften bezeugen ihr Schicksal und spät erst, 60 Jahre nach ihrem Tod, sucht die Nichte nach Spuren dieses Lebens in den papiernen Unterlagen des Naziregimes. Die Autorin fragt nach Motiven von Widersetzlichkeit und danach, ob und wie eine Gefangene unter den Bedingungen der Lagerrealität, die von Sklavenarbeit, Entbehrung und tagtäglicher Todesdrohung bestimmt war, ihre Würde bewahren konnte. 
- Erster Deutscher Schriftstellerkongreß- 543pages
- 20 heures de lecture
 
