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Susanne Kerckhoff

    5 février 1918 – 15 mars 1950
    Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe
    Die verlorenen Stürme
    Berliner Briefe
    Die verlorenen Stürme
    • Die verlorenen Stürme

      Roman. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Peter Graf

      3,9(13)Évaluer

      Den Roman Die verlorenen Stürme schrieb Susanne Kerckhoff unmittelbar nach Kriegsende. Er erschien 1947 im Berliner Wedding- Verlag – nur ein Jahr also vor den Berliner Briefen, deren Neuausgabe im Verlag Das Kulturelle Gedächtnis zum Überraschungserfolg avancierte.Im Mittelpunkt des Romans Die verlorenen Stürme steht die jugendliche Marete, die in Berlin in einem privilegierten und intellektuellen Milleu aufwächst. Man schreibt das Jahr 1932. Die Wahlen, die Hitler an die Macht bringen werden, stehen kurz bevor. Marete und ihre zum Teil jüdischen Freundinnen sind hoch politisiert. Sie wollen sich gegen den rechten Terror engagieren und gegen die Verfolgung von Juden und Andersdenkenden aufbegehren, aber sie erleben das Versagen der Elterngeneration, insbesondere des Bürgertums, und der Institutionen. Weder die Schule noch die Kirche bieten Orientierung oder Halt. Maretes beste Freundin, Lilly, muss mit ihrer Familie nach Palästina emigrieren. Das Heimweh treibt sie in den Selbstmord.In einem leidenschaftlichen Ton, in dem die Naivität der jungen Protagonisten bewusst mitschwingt, beschreibt Susanne Kerckhoff eine Jugend kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.

      Die verlorenen Stürme
    • Berliner Briefe

      Herausgegeben und mit einem Nachwort von Peter Graf

      3,8(48)Évaluer

      Susanne Kerckhoff thematisiert in ihrem literarischen Werk den Verlust der moralischen Integrität der Deutschen und deren Schuld am Nationalsozialismus sowie die daraus resultierende geistige Neuorientierung. Ihr halbfiktiver Briefroman, 1948 veröffentlicht, ist ein bedeutendes Zeugnis dieser Auseinandersetzung. Die Protagonistin Helene, eine Frau im zerstörten Berlin, schreibt dreizehn Briefe an ihren jüdischen Jugendfreund Hans, der nach Paris emigriert ist. Die fehlenden Antworten von Hans machen die Briefe zu einer aufrichtigen Selbstbefragung und einem beklemmenden Rückblick auf die Gemütszustände der Deutschen zwei Jahre nach Kriegsende und zu Beginn der Nürnberger Prozesse. Die Wiederentdeckung dieses Buches wird als literarische Sensation gefeiert. Kritiker betonen die differenzierte, radikale und kluge Analyse Kerckhoffs, die als mutige und eigenständige Denkerin gilt. Ihre unbestechliche Suche nach der Wahrheit und ihre messerscharfe Formulierungsgabe werden hervorgehoben. Die fiktive Briefeschreiberin vermittelt eine Stimme, die voller Unruhe und Sehnsucht ist und die Herausforderungen eines Neuanfangs in Deutschland thematisiert. Die Wiederveröffentlichung ihrer Werke, siebzig Jahre nach ihrem Tod, wird als überfällig angesehen, um literarische, politische und historische Gerechtigkeit herzustellen. Der psychosoziale Blick auf den Kriegs- und Nachkriegsalltag wird als präzise und aufschlussreich beschrieben.

      Berliner Briefe
    • Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe / Neu lektorierte 2021er Ausgabe, mit Fußnoten / Die ersten fünf Jahre nach dem Ende des Naziregimes erscheinen aus heutiger Sicht wie eine black box. Es war auf deutscher Seite eine Zeit der Scham, des sich Unsichtbarmachens, der kollektiven Verdrängung - was zur Folge hatte, dass es damals kaum literarische oder journalistische Zeitschau gab. Im Gegensatz dazu sind die Weimarer Republik und der Nationalsozialismus durch Reportagen und Dokumentationen ausgeleuchtet, wie keine anderen Abschnitte der deutschen Geschichte. - Susanne Kerckhoff schickt nun mit ihren Berliner Briefen, die erstmals 1948 publiziert wurden, aber für Jahrzehnte vergessen waren, ein krasses Lichtbündel in diese unmittelbare Nachkriegszeit, wirft Licht in die Düsternis des Vergessens, öffnet Augen und hilft verstehen. Das dürfte der Grund sein, warum das Büchlein von Rezensenten als »Wunder« (Thea Dorn) und »Literarische Sensation« (Dennis Scheck) gefeiert wurde.

      Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe