Architektur vereint verschiedene Facetten: von Dom und Wohnhaus bis Museum und Werkstatt. Oft wird das Ungewöhnliche und Auffällige hervorgehoben, während das alltägliche Bauen in der öffentlichen Wahrnehmung vernachlässigt wird. Franz Riepl, geboren 1932 in Oberösterreich, sah seine Aufgabe als Architekt und Lehrer an der Technischen Universität Graz darin, diesem vernachlässigten Aspekt des Bauens wieder Aufmerksamkeit zu schenken. Für Riepl war das Bauen für den Alltag kein Protest gegen bedeutungsträchtige Architektur, sondern ein gleichwertiger Teil des Bauens. Das Ziel ist, die Bedeutung von Angemessenheit, Bescheidenheit und Nachhaltigkeit in der Architektur zu verdeutlichen. Der Leser wird erkennen, dass Riepls Siedlungen, von der Planung bis zu den Details, nicht Routine oder Mode sind, sondern eine humanisierte Form des Alltags bieten. Sie strahlen Klarheit aus, das Ergebnis intensiver Entwurfsarbeit, und sind auch nach Jahrzehnten noch funktional und zeugen von der Baukunst ihrer Zeit. Paulhans Peters, ehemaliger Chefredakteur der Architekturzeitschrift Baumeister, hat Riepls Weg als Architekt und Hochschullehrer seit 40 Jahren publizistisch begleitet und seine Überzeugung von der Qualität der Häuser in zahlreichen Beiträgen und in diesem Buch festgehalten.
Paulhans Peters Livres






Paris, die großen Projekte
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In der Lausitz lagen die größten Braunkohlegruben der DDR und die Arbeiter-Werkssiedlungen, die schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die neuen Gruben in dem dünn besiedelten Landstrich notwendig waren. Die architektonisch interessanteste ist 'Marga' bei Senftenberg. Der Architekt Georg Heinsius von Mayenburg entwarf sie 1907 mit Radialstraßen vom zentralen Marktplatz aus und spiralförmig geführten Alleen mit freistehenden Häusern und Gärten. Nach der Wende 1990 wurden die Gruben stillgelegt, und die Kolonie hatte ihre Existenzgrundlage verloren. Die unter Denkmalschutz stehende, verwohnte Siedlung erhielt einen neuen Eigentümer und wurde in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Diese Sanierungsarbeit beschreibt das Buch: Wie Authentizität und heutige Bauvorschriften, neunzig Jahre alte Arbeiterwohnungen und heutige Wohnbedürfnisse in Einklang gebracht werden konnten. Die Wirtschaftlichkeit der Sanierung ist dargestellt und viele z. T. historische Pläne und Fotos veranschaulichen die Veränderungen.
Leipzig
- 88pages
- 4 heures de lecture
