Clemens August Kardinal von Galen und seine geistlichen Verwandten
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Kaum ein Ereignis in der jüngeren deutschen Geschichte wurde lange Zeit so kontrovers beurteilt wie der 17. Juni 1953. Zum 60. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR fand an der Technischen Universität Chemnitz eine Tagung statt, die sich mit Blick auf die DDR-Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig sowohl mit den damaligen Ereignissen beschäftigte als auch die Nachwirkungen in der Erinnerungskultur behandelte. Die Autorinnen und Autoren untersuchen u. a. die bisher erst wenig erforschten Ereignisse in den ländlichen Regionen, die Geschehnisse bei der Niederschlagung des Aufstandes sowie die Unterschiede in den sächsischen Bezirksstädten. Sie zeigen zudem, wie sich der Aufstand in den Berichten der Staatssicherheit niedergeschlagen hat, wie der 17. Juni in der Bundesrepublik wahrgenommen und wie er nach 1990 in der Sächsischen Zeitung dargestellt wurde. Mit Beiträgen von Nancy Aris, Torsten Diedrich, Roger Engelmann und Daniela Münkel, Alexander Gallus, Ilko-Sascha Kowalczuk, Martina Metzger, Myriam Renaudot, Heidi Roth sowie Jens Schöne.
Die zuletzt dem DDR-Verteidigungsminister unterstellte 'Zivilverteidigung' zählte im Herbst 1989 etwa eine halbe Million ehrenamtlicher Mitglieder und war damit die personalstärkste paramilitärische Organisation im SED-Staat. In dem vorliegenden Buch werden erstmals Entstehung, Entwicklung, Strukturen und Aufgaben der Zivilverteidigung und ihres Vorgängers, des Luftschutzes, systematisch dargestellt. Sollten sie wirklich nur 'schützen und helfen', wie das Motto der Zivilverteidigung glauben machen wollte? Um dies beantworten zu können, hat der Autor umfangreiches, bisher nicht zugängliches Archivmaterial erstmals ausgewertet. Die Studie ordnet beide Organisationen in die Sicherheitsstrukturen und in die Geschichte des ostdeutschen Staates ein und analysiert die Versuche der SED, möglichst alle Lebensbereiche der Menschen in der DDR mittels Luftschutz und Zivilverteidigung zu durchdringen. Den Text veranschaulichen zahlreiche Organigramme sowie ein umfangreicher Bildteil.
Der Chemnitzer Kaßberg war lange schon ein Gefängnisstandort. Aber erst in der DDR erhielt der Gefängnisbau als Stasi-Untersuchungshaftanstalt eine ganz spezielle Bedeutung: Er wurde zur Drehscheibe für den Häftlingsfreikauf Richtung Westen. Mehr als 30.000 Häftlinge des SED-Staates saßen hier kurze Zeit ein, bevor sie für Westgeld an die Bundesrepublik verkauft wurden. Der Sammelband bietet erstmals eine Darstellung zum Kaßberg-Gefängnis. Er ist ein klug komponiertes Prisma verschiedener Perspektiven. Eine historische Einordnung gibt einen Überblick über die Geschichte des Haftortes, seine Rolle im Gefängnissystem der DDR, die archivalische Überlieferung und den Häftlingsfreikauf. Biografische Porträts, literarische Erinnerungen und Briefe ehemaliger Häftlinge geben die Sichtweisen Betroffener wieder. Ein Exkurs in den erinnerungspolitischen Kontext ergänzt das Buch und macht es zu mehr als einer Geschichte des Haftortes. Der Kaßberg und seine Rolle im städtischen Leben, seine Verankerung in der Gedenkstättenlandschaft und mögliche Nutzungskonzepte werden diskutiert. Mit Beiträgen von Ludwig Rehlinger, Jan Philipp Wölbern, Utz Rachowski, Siegfried Reiprich, Eva-Maria Zehrer und anderen.