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Frank Miething

    Neue Talmud-Lesungen
    Après vous
    • Après vous

      • 262pages
      • 10 heures de lecture

      Der Band erscheint zum Anlass des 100. Geburtstags von Emmanuel Levinas und enthält bislang unveröffentlichte Texte des französischen Philosophen und Talmudkommentators sowie Hommagen von Wissenschaftlern aus Frankreich, Israel, Deutschland, aus den Niederlanden und den USA. Das Thema »Levinas und Deutschland« zieht sich als roter Faden durch den ersten Teil, der Beiträge von Emmanuel Levinas zur Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit enthält. Den Anfang bildet ein rarer Fund, der einzige von Levinas auf litauisch verfasste Text aus dem Jahr 1933 (»Das Geistesverständnis in der französischen und in der deutschen Kultur«). Von Levinas' Gefangenschaft im Stalag Fallingbostel während des Krieges zeugt der Text »Nom d'un chien« aus dem Jahr 1963. Den ersten Teil schließt ein von Levinas selbst ins Deutsche gebrachter Vortrag über Heidegger aus dem Jahr 1988 ab. Der zweite Teil umfasst eigens für diesen Band geschriebene Beiträge von Annette Aronowicz, Catherine Chalier, Joachim Duyndam, Ephraim Meir, Frank Miething, Detlev Piecha, Marcel Poorthuis und Christoph von Wolzogen.

      Après vous
    • Die drei Talmud-Lesungen des Bandes befassen sich mit dem Verhältnis des jüdischen Denkens zum griechisch-abendländischen Denken und Staatsverständnis, mit der Frage der Transzendenz, die für die Inspiration des Denkens durch die Berührung mit dem Anderen steht, sowie mit der Suche nach Identität und der Besinnung auf das Eigene. Der moderne Mensch steht unter dem Einfluss so vielfältiger kausaler Ketten (Psychoanalyse, Soziologie, politische Ökonomie etc.), dass ihm der Sinn für das ihm Eigene verloren zu gehen droht. Levinas untersucht die Frage der Subjektivität, die in Europa eine lange Tradition hat. In der abendländischen Erkenntnistheorie wird sie als eine Frage der Erkenntnis behandelt, die immer vom Anspruch des Einzelnen, die Welt durch Wissen beherrschen zu wollen, ausgeht. Dabei kommt das zu kurz, was das Subjekt dem Anderen verdankt. Auch die Lesung, die sich der Transzendenzfrage widmet, wendet das Thema ins Ethische. Jede Lektüre der Bibel, wie auch jedes Lesen von Literatur, ist ohne die Fähigkeit, sich selbst zu transzendieren, nicht möglich. Sogar im rationalen Denken entdeckten die Talmudisten (Levinas zufolge) das »Prophetische«, also die Dimension einer interpersonellen Kommunikation, die auf ethischer Grundlage steht. Der Schlussband der Talmud-Exegesen von Emmanuel Levinas wird durch ein Nachwort des Übersetzers Frank Miething ergänzt.

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