Revolutionär und apokalyptisch, naturreligiös und utopisch - die zwischen 1910 und 1925 entstandene Lyrik hat ein Doppelgesicht, gemeinsam ist ihr eine ergreifende Intensität. Die neue Anthologie bietet einen umfassenden Überblick dieser Lyrik. Das Nachwort unternimmt eine literaturgeschichtliche Einordnung, alle vertretenen Dichter werden in Kurzbiografien vorgestellt.
Hansgeorg Schmidt Bergmann Livres






Als ästhetische Manifestation der industriellen Zivilisationsdynamik erschütterte der italienische Futurismus um F. T. Marinetti Anfang des 20. Jahrhunderts das sich sicher wähnende ´Weltgefühl´. Nach den gravierenden politischen Umwälzungen unserer Zeit, die mit dem Verzicht auf soziale Utopien in der Krisis der ´Moderne´ einhergehen, stellen sich alte Fragen wieder neu: Was verbindet Avantgarde, Totalitarismus und ein radikaler Technizismus ? Wie wird auf die Industrialisierung von Raum und Zeit in den Künsten reagiert, welche Traditionen und sozialen Kräfte haben die ´heroische Ästhetik´ der Futuristen beeinflußt uns sie später zu einem Element der offiziellen Kulturpolitik des Faschismus werden lassen ? Auskünfte gibt dieser Band, der die bemerkenswertesten Materialien zur Geschichte und Programmatik des Futurismus kommentiert und bereitstellt.
»Der Schwarzwald ist so schön und im Rhein schwimmt man so leicht und erquicklich, und die Kultur hat hier so zugenommen, daß das alte Schloss Schönau dahier mit seinen Gartenanlagen, Terrassen und Pavillons von seinem jetzigen Besitzer unritterlich, aber höchst praktischer Weise in eine Sommerwirtschaft mit Kegelbahn umgewandelt worden ist, und beim dortigen delikaten Bier, im Schatten der alten Kastanienbäume und beim Rauschen der Rheinwellen verträumt Dein Enkel seine Abende und läßt seine Tinte zu Hause vertrocknen.« Joseph Victor von Scheffel, Säckingen 5. Juli 1850
Au sortir d'une enfance presque légendaire dans le château de ses ancêtres, le jeune Danois Malte Laurids Brigge se retrouve, solitaire, à Paris. Ses cahiers sont le livre de la souffrance, où affluent les souvenirs et les angoisses de Rilke. Traduit de l'allemand par Maurice Betz.
Aus Teilnehmern des von Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Dr. Beate Laudenberg angebotenen Seminars »Schriftsteller damals und heute« des Instituts für Germanistik am Karlsruher Institut für Technologie und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entstand eine Literaturgruppe, die sich im Privaten vermutlich nie zusammengefunden hätte. Unter der Schirmherrschaft sowie durch die Unterstützung der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe konnte nicht nur die Mechthild-Mayer-Stiftung Karlsruhe als Förderer gewonnen, sondern auch ein Schreibworkshop mit der Autorin Annette Pehnt im Sommer 2015 realisiert werden. Texte von Anne Blezinger, Simon Brombacher, Jana Ehresmann, Viktoria Kissler, Violetta Klenk, Aleksej Reimisch, Stefanie Schweizer, Esther Stern, Thomas Heintz und Johanna Wohlgemuth.
Auch für Künstler*innen und Schriftsteller*innen sind aufgrund der Repressionen und Kriege die deutschsprachigen Länder seit Jahrzehnten zum Exilort geworden. Waren es zunächst vereinzelte Künstler*innen, so ist die Zahl die Exilsuchenden in den letzten zehn Jahren erheblich angestiegen. Wir fragen nach den Erwartungen, der Lebensrealität und dem Selbstverständnis in einer global veränderten Welt. Wir fragen auch danach, welche Rolle der Kunst zukommen kann angesichts des Elends der Kriege in der Ukraine und Syrien. Was bedeutet es, der Repression entkommen zu sein, im Iran, Irak, der Türkei, in Belarus und weiteren Staaten und Regimen? Wie wurden die intellektuellen Debatten und die Themen der Literatur verändert? Internet: www.allmende-online.de
Wir leben seit Jahren in einer permanenten Krise: Klima, Corona, Krieg, ökonomische Zeitenwende und die „Neuordnung“ der Welt durch die großen Mächte. Die Atombombe ist wieder eine politische Drohgebärde, der russische Aggressor wütet auf europäischem Boden in der Ukraine. Die Kriege in Syrien, Sudan und anderswo begleiten uns und werden kaum noch registriert. Der Zusammenbruch der Wirtschaft in Sri Lanka zeigt die Grenzen der ökonomischen Bereicherung durch die Autokratien auf. Wie reagiert die Literatur auf diese realen Szenarien? Wie manifestiert sich das Krisenbewusstsein in den aktuellen Texten der Autor*innen? Die neue Ausgabe der „allmende“ versammelt Stimmen der jüngeren Generation, die deutlich werden lassen, was es heißt, mit der Krise zu leben und zu schreiben. Mit Beiträgen von: Sara Ehsan, Katharina J. Ferner, Matthias Friedrich, Verena Gotthardt, Alexander Graeff, Slata Roschal, Florian Schlederer, Leona Stahlmann, Mirjam Wittig und zahlreiche andere jüngere Autor*innen. Internet: www.allmende-online.de
Etwas Neues ensteht im Ineinander
Wolfgang Rihm als Liedkomponist - Die Gedichtsvertonung
2. Versuch (Ein Vortrag) Musikalische Freiheit Tradition kann immer nur MEINE TRADITION sein. Ich muss bei mir erforschen, woher ich komme. Aber das ist nicht Leben-füllend. Viel interessanter ist es herauszufinden, wohin ich gehe. Für den Anlass hier aber will ich meine Gedanken zu einer Ästhetik der Freiheit von Kunst – fragmentarisch wie sie nur sein können – aufzeichnen. Wenn es eine Tradition gibt, der ich mich angehörig fühle, so ist es diese: Kunst als Freiheit zu verstehen, aus Freiheit entstanden und zu Freiheit verpflichtend.