Gaston Salvatore Livres






"Lektionen der Finsternis" spielt im äquatorialen Afrika und thematisiert eine geheime Mission einer israelischen Delegation, die 1967 eine Krankenstation besucht. Sie sollen herausfinden, ob Dr. Friedmann der KZ-Arzt Kurtz ist, der während des Holocausts Menschenversuche durchführte.
HANS FALLADA/TANKRED DORST, Kleiner Mann - was nun?. DIETER FORTE, Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung. ÖDÖN VON HORVÁTH, Zur schönen Aussicht. FRANZ XAVER KROETZ, Oberösterreich. GASTON SALVATORE, Büchners Tod.
Die Stücke
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Die gesammelten Theaterstücke Gaston Salvatores aus 40 Jahren Bühnenarbeit in einer zweibändigen Ausgabe.Schon die Uraufführung von Gaston Salvatores erstem Theaterstück "Büchners Tod" 1972 war ein mit ihm wurde das Hessische Staatstheater Darmstadt eröffnet. Salvatores Gedichte wurden von Hans Werner Henze vertont und in ganz Europa im Rundfunk gesendet; Opernhäuser u.a. in Berlin und Washington brachten sie auf die Bühne. In der Studentenbewegung war Gaston Salvatore einer der wichtigsten Vordenker und Wortführer. 1969 wurde er zusammen mit seinem Freund Rudi Dutschke wegen schweren Landfriedensbruchs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, der er sich durch Flucht entzog. Bei der Schlüsselübergabe zur Theatereröffnung Darmstadt wurde er schließlich verhaftet, und nur die Anwesenheit des Bundespräsidenten führte zu seiner Freilassung.Salvatores Stücke haben fast immer große geschichtliche Ereignisse zum Gegenstand und verknüpfen sie mit weit dimensionierten moralischen Fragestellungen, etwa "Stalin" (1985), "Lektionen der Finsternis" (1989), "Hess" (1991), "Benito Cereno" (1992), "Allende" (2000), "Feuerland" (2008). Neben gespielten und in Einzelausgaben gedruckten, inzwischen vergriffenen Stücken enthält die neue Ausgabe auch das gerade fertig gewordene Theaterstück "Die moralische Nacht".
Waldemar Müller
Ein deutsches Schicksal in 21 Geschichten
Waldemar Müller - welcher Name könnte besser stehen für »ein deutsches Schicksal«? Gaston Salvatore hält Deutschland einen Spiegel vor. »Schon der Name Waldemar Müller ist an und für sich eine Zumutung«, schrieb Hans Magnus Enzensberger, als er dieses Buch vor zwanzig Jahren in der Anderen Bibliothek herausbrachte. »Denn so heißt man einfach nicht. Dazu kommt, dass dieser zweifelhafte Held ganz dazu angetan ist, in jedem von uns, besonders aber in den Concierges der Kultur, äußerst gemischte Gefühle zu erregen, zum Beispiel Abscheu, Mitgefühl, Betretenheit und Verständnis. Und das ist noch längst nicht alles! Schon nach den allerersten Sätzen der allerersten Lieferung dieses »deutschen Schicksals« wird erfahrungsgemäß ein gewisses Glucksen laut, ein kleiner Lacher, der widerwillig hochkommt, mühsam unterdrückt wird und sich endlich lauthals Bahn bricht. Und schon keimt in uns die Ahnung, der hässliche Verdacht auf, als könnte hier gelacht werden auf unsere Kosten.« Erfunden hat Gaston Salvatore seine Figur Anfang der achtziger Jahre für die Satiren, die in der legendären Zeitschrift »TransAtlantik« erschienen. Waldemar Müller war der »typische Deutsche«, der nirgends recht dazugehört, sondern überall, in den großen Institutionen oder im kleinen Hinterzimmer, eher herumstolpert und gerade dadurch das sonst Verborgene grell sichtbar macht. Nach dem Mauerfall hat Salvatore seine Satiren fortgeführt: Und es zeigt sich, dass dieser Typus Held für die größer gewordene Republik ebenso trefflich stehen kann. Und heute um so mehr.

