Die Frage nach dem literarischen Kanon, seiner Funktion und seiner Bedeutung berührt immer wieder und aufs Neue zentrale Aspekte der Literaturwissenschaft. Die Beiträge in diesem Heft zeigen, dass die Kanonfrage eine dauernde Aktualität besitzt, da die Analyse von Kanonisierungsprozessen immer auch eine Beschreibung sich verändernder literarischer Diskurse und gesellschaftlicher Machtstrukturen bietet. Sie schärft den Blick für die gesellschaftliche Bedeutung und Deutung von Bildung und bietet ein Instrumentarium, mit dem die Grenzverschiebungen und -überschreitungen von literarischen Gattungen und Formen deutlich gemacht werden können. Die insgesamt sieben Beiträge beschäftigen sich einerseits mit historischen und aktuellen Kanonisierungen und den zugrundeliegenden Mechanismen, andererseits mit Fallstudien, die die Feinstruktur der Dynamik von Ein- und Ausschlussprozessen untersuchen. Außerdem enthält die Nummer drei Beiträge in den Miscellanea Austensia, die sich mit dem Werk von Ota Filip, Jan Faktor und der literarischen Biografie beschäftigen
Renata Cornejo Livres






Die vorliegende 16. Ausgabe der »Aussiger Beiträge« widmet sich unter dem thematischen Schwerpunkt »Unterwegs – „Reisen“ in der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur« Darstellungen und Interpretationen von Reisen in der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur seit 1945. Reisen wird hier in einem weiten Sinn verstanden, von tatsächlich stattgefundenen Reisen bis zu fiktionalen Reisebeschreibungen. Ebenfalls berücksichtigt werden Reisen in das vermeintlich Bekannte und solche, die als ‚exotisch‘ wahrgenommen werden, aber auch Autoren- und Autorinnenreisen und deren Auswirkungen auf die Entstehung von Texten. Das zentrale Anliegen hierbei richtet sich auf die besondere Bedeutung, die das Reisen in der Literatur darstellt.
Wie viele Sprachen spricht die Literatur?
Deutschsprachige Gegenwartsliteratur aus Mittel- und Osteuropa
- 226pages
- 8 heures de lecture
Autoren und Autorinnen aus Mittel- und Osteuropa haben während der letzten zwei Jahrzehnte die zeitgenössische deutschsprachige Literatur wesentlich mitgeprägt. Der vorliegende Band trägt diesem Phänomen Rechnung und will den Diskurs um einen „eastern turn“ bzw. eine Osterweiterung in der deutschsprachigen Literatur weiterführen. Der erste Teil des Bandes – Positionen – trägt zur theoretischen Diskussion um diese Autoren und Autorinnen bei, wobei hier vor allem die begriffliche Debatte um „Migrationsliteratur“ fortgesetzt und erweitert werden soll. Der zweite Teil präsentiert Fallstudien zum Werk von Irena Brežná, Catalin Dorian Florescu, Sabrina Janesch, Wladimir Kaminer, Ágota Kristóf, Herta Müller, Melinda Nadj Abonji, Julya Rabinowich und Aglaja Veteranyi.
Deutschsprachige Gegenwartsliteratur
- 88pages
- 4 heures de lecture
Heimat im Wort
- 598pages
- 21 heures de lecture
Welches Selbstverständnis haben Autorinnen und Autoren wie Jiří Gruša, Jan, Faktor, Ota Filip, Katja Fusek, Libuše Moníková, Pavel Kohout, Jaromír Konecny, Milena Oda, Milan Ráček, Michael Stavarič und Stanislav Struhar, die aus verschiedenen Gründen die ehemalige Tschechoslowakei nach 1968 verlassen und die deutsche Sprache zu ihrer Literatursprache gemacht haben? Wie positionieren sie sich zwischen zwei Sprachen und Kulturen? Wo fühlen sie sich (sprachlich) beheimatet? Die Publikation untersucht, wie sich der Sprachwechsel bei diesen Autoren und Autorinnen vollzogen und wie er sich auf ihre Identitätsbestimmung in der (Fremd)Sprache im Hinblick auf ihre Situierung zwischen Heimat und Fremde (kulturell, sprachlich, literarisch) ausgewirkt hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwiefern der Sprachwechsel Eingang in die eigene literarische (Fremd)Sprache und literarische Darstellung gefunden hat und welche Rolle er für die Konstituierung der eigenen Identität zu spielen vermochte.
Wende, Bruch, Kontinuum
- 504pages
- 18 heures de lecture